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Gelungenes Museumsfest im Talmuseum Agensteinhaus

Am vergangenen Samstag herrschte emsiges Treiben im und ums Talmuseum. Es lohnt sich, als Erstes den Mitgliedern des Organisationskomitees vom Feste herzlich zu danken: Sie haben ihre Aufgabe, den Gästen ein angenehmes, interessantes Fest zu gestalten mit Bravour gelöst. Für jeden Posten waren die geeigneten Leute gefunden worden, um die Gäste zu verwöhnen. Fachleute, Helferinnen und Helfer, jedes hatte an seinem Platz die nötigen Vorbereitungen getroffen.

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Gelungenes Museumsfest im Talmuseum Agensteinhaus

Die Liedvorträge von Barbara Klossner und Tobias König ziehen das Publikum augenblicklich in ihren Bann!

Vom Apéro im blumengeschmückten Zelt, der Verpflegung im Festzelt, Kaffee und Kuchen zum Dessert, dem Abzeichenverkauf über die Beschäftigung für grosse und kleine Kinder mit schnitzen und bemalen sowie den Geschlicklichkeitsspielen fand alles grossen Anklang. Kräftigen Beifall erhielten die Liedervorträge von Klossner und König. Die beiden zogen das Publikum augenblicklich in ihren Bann. Mucksmäuschenstill ist es geworden, kein Wort der alten Lieder wollte es sich entgehen lassen und doch liess es sich von den Vortragenden leicht um den Finger wickeln und sang je nach Schwierigkeitsgrad kräftig oder eher verhalten mit! Sängerin Sly gab ihre Lieder auf dezente Weise auf verschiedenen Schauplätzen zum Besten.

Im offiziellen Teil wurden die eigentlichen Anlässe zum Fest von den jeweils kompetenten Rednern erläutert.

Einweihung des Schindeldaches

Baukommissionspräsident Hanspeter Meyer führte aus, dass sich schon vor einiger Zeit abgezeichnet habe, dass das Dach saniert werden müsse, weil beim Instandstellen von Defekten immer gefährlichere Situationen entstanden seien. Erfreulicherweise erklärten sich die benachbarten Anwohner einverstanden mit einem Schindeldach, als klar war, dass ein feuerfestes Unterdach gemacht würde. Zudem sprach die Denkmalpflege des Kantons Bern in verdankenswerter Weise einen namhaften Betrag an die Kosten. Der Auftrag konnte bereits im Herbst 11 an die Dachdecker Hanspeter Rösti, Zweisimmen und Christoph Wisler, Diemtigen vergeben werden. Die Schindeln wurden im Winter mit dem besonderen, feinjährigen Holz hergestellt. Die gute Zusammenarbeit unter allen Arbeitern unter der Aufsicht von Peter Olf ermöglichte den Abschluss der Arbeiten Ende Juli.

Wie Schindeln gemacht werden und welche speziellen Anordnungen auf dem Dach notwendig sind, wurde den ganzen Tag über von Handwerkern demonstriert. Eine Präsentation im Küferkeller zeigte die Entstehung des Schindeldaches.

Neue Broschüre über den Zimmermeister Hans Messerli

Der traditionsreiche Zimmermeister und Schreiner Hans Messerli lebte von 1718 - 1806. Mit Sicherheit hat er im Tal 19 Häuser gebaut, z.B. das Knuttihaus und den Argel in Därstetten, das Agensteinhaus, die Linde, das Vépyhaus und einige andere Häuser im Zentrum von Erlenbach nach dem Grossbrand im Jahr 1765, die Trogmatte mit Scheune in Diemtigen. Adeline Zumstein hat die neue Broschüre mit viel Engagement und Hintergrundforschung über das Leben und Wirken von Hans Messerli verfasst, gestützt auf die Vorstudie, welche vor 20 Jahren gemacht worden ist. Dank Forschungen von verschiedenen Fachbereichen ist das Wissen um Leben und Schaffen immer noch am Wachsen. Laut einer eigenen Inschrift soll Messerli zusammen mit seinem Zimmereibetrieb mindestens 285 Bauten errichtet haben. Alle Fotos in der Schrift sind mit besten technischen Apparaten gemacht worden, mit neuen Blickwinkeln und zahlreichen Details. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Hausbesitzer für den Einblick in ihre Wohnungen.

Die permanente Ausstellung über Hans Messerli im oberen Stock des Museums wird in absehbarer Zeit ebenfalls erneuert werden.

25 Jahre Talmuseum Agensteinhaus Erlenbach

Heinz Mischler von der Denkmalpflege des Kantons Bern und Peter Brügger, Gemeinderatspräsident von Erlenbach, erinnerten in ihren Voten an die Entstehungsgeschichte des Museums. Erst als im Jahr 1977 das Haus schon ausgeräumt war, die Abbruchbewilligung für das Agensteinhaus vorlag und dieses nach Saanen gezügelt werden sollte, erwachten Bevölkerung und Behörden des Dorfes. Einmal mehr brauchte es den Einsatz von initiativen «Schaffern», die zehn Jahre lang am Ball blieben, bis 1987 das Museum eröffnet werden konnte. Die Finanzierung aller notwendigen Einrichtungen sind und bleiben ewiges Thema. Gut, dass es die Denkmalpflege, den Heimatschutz, die Stiftung, die Gemeinde Erlenbach mit der zugewandten Talschaft und immer wieder gütige Sponsoren gibt, um der Nachwelt das «Verflossene» zu erhalten.

Als finanzielles Standbein bezeichnet Hans Hofer den Betrieb des Hauses. Er ist Präsident der «Freunde des Agensteinhauses», einem Verein, der jährliche Mitgliederbeiträge einbringt (neue Mitglieder sind immer willkommen) und für die Aktivitäten des Museums verantwortlich ist. Es braucht Verantwortliche für Führungen, die Organisation von Ausstellungen und anderen Anlässen. Es soll ein offenes Haus sein, auch ausserhalb der Öffnungszeiten, denn es kann für Familienfeste, Klassenzusammenkünfte, Sitzungen usw. gemietet werden. Die Besucherzahlen dürfen nicht rückläufig sein, deshalb versucht das Museum, sich dem steten Wandel der Gesellschaft anzupassen!

Stiftungsratspräsident Martin Jutzeler bedankte sich speziell bei allen Geldgebern für die aus seiner Sicht sinnvoll eingesetzten Beiträge. Er verdankte alle die wertvollen Arbeitseinsätze in den verschiedensten Bereichen und meinte: «Bleibt am Ball, es gibt noch viel zu tun!»

Der Berner Heimatschutz stellt vor: Apps über den Simmentaler Hausweg

Guntram Knaur überbrachte Grüsse vom Berner Heimatschutz. Er betonte, dass dieser sich seit 100 Jahren für schöne Häuser einsetzt. Seit den 80er Jahren ist der Heimatschutz bestrebt, der Bevölkerung Schätze der einheimischen Baukultur auch abseits von vielbefahrenen Strassen zugänglich zu machen.

Es entstanden die beliebten «Hausweg» Prospekte, welche zu interessanten Wanderungen einladen und das Verständnis für die Erhaltung schöner Häuser fördern. Im Rahmen der erforderlichen Überarbeitung der Objekte und Wege geht der Heimatschutz mit der Zeit: Als erstes sind die Informationen über «unseren» Hausweg im Internet abrufbar. Geben Sie «hauswege.ch» im Internet ein und Sie erhalten die überarbeitete Version vom Simmentaler Hausweg! Dies können Sie nicht nur am heimischen PC tun, denn das Ganze ist in einer WebApp eingerichtet, d.h. einer Internet-Applikation, die für die aktuellen Browser von gängigen Smartphones optimiert ist. Man kann dem Heimatschutz zu seinem Weg in die Zukunft nur gratulieren!

«Mier hets gfalle!» meinte eine Besucherin, welche die ganzen Feierlichkeiten genossent hat. Sie benutzte zugleich die Gelegenheit, Einblick zu nehmen in die diesjährige Ausstellung über das Bezirksspital Niedersimmental, denn es bleibt nur noch wenig Zeit um diese zu besuchen!

Gelungenes Museumsfest im Talmuseum Agensteinhaus

Bauernhoftiere schnitzen und bemalen unter Leitung von Peter Spring findet viel Anklang.

Gelungenes Museumsfest im Talmuseum Agensteinhaus

Geschicklichkeitsspiele für grosse und kleine Kinder: Gar nicht so einfach!

Erstellt am: 30.08.2012

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