Gute Aussichten am Stockhorn

Die neue Präsidentin von Boltigen Jaunpass Tourismus (BJT), Silvia Bichsel, führte durch den Sommer-Info-Anlass auf dem Stockhorn, zu dem sie drei Gäste eingeladen hatte: Jean-Marie Buchs von Jaun Tourismus, Ernst Bütschi, der Spender der Grubenhund-Kopie und Jürg Alder, der ein Buchprojekt in Form eines touristischen Reiseführers durchs Simmental und Diemtigtal realisieren möchte.

Der ehemalige Boltiger Ernst Bütschi hat vor einiger Zeit zum Gedächtnis an die Kohlebergwerke in Boltigen ein Replikat eines Grubenhundes hergestellt und dieses dem Tourismusbüro Boltigen zum Geschenk gemacht. Bütschi blickte auf die Entstehung des Grubenhundes zurück und stellte diesen als «Ursprung der eisernen Bahn» hin. Hinsichtlich eines derart geschichtsträchtigen Erbes in Boltigen vermisste Bütschi eine Trägerschaft, welche die Boltiger Kohlebergwerke touristisch begehbar machen will. In seinen ausschweifenden Schilderungen über die Entstehung des Faltengebirges Alpen, nachdem in Thun das Meer rauschte und Palmen wuchsen, machte er eine für den hiesigen Wintertourismus tödliche Bemerkung: Wir befänden uns seit dem Abschmelzen der letzten Eiszeit vor rund 11000 Jahren in einer sogenannten Warmzeit. Diese hat nach erdgeschichtlichen Dimensionen gerade erst begonnen. Folglich schreite der Klimawandel weiter voran und lasse sich weder bremsen noch aufhalten. Das sei der Lauf der Zeit, in den die Menschen nicht eingreifen könnten, weder mit Schneekanonen noch mit Gletscherfolien.

Ernst Roth von Weissenburg-Därstetten Tourismus wartete mit einer Perle auf: Als einziger archäologischer Fundort des Kantons Bern wurden die wieder sichtbar gemachten Ruinen des Bades Weissenburg von «ArchaeoTourism» zum «Fundort des Monats» für den Juni 2016 auserkoren. Diverse Veranstaltungen im kommenden Monat laden dazu ein, die illustre Geschichte dieses einst weltbekannten Kurbades zu entdecken.

Dominik Hänni, Leiter Gästeberatung und Partnermanagement von Lenk Simmental Tourismus (LST), wartet gespannt auf das Durchrauschen der Tour de France durch unser Tal am Mittwoch, 20. Juli. Zahlreiche Angebote von LST laden zum Mitfiebern ein. Wer fünf davon besucht, könne an einer Hauptverlosung teilnehmen, sagte Hänni. Ansonsten präsentiert sich das Simmental im Sommer touristisch aktiv wie eh und je. Mit zahlreichen Brätelstellen, Bergpredigten, Dorfeten, Oldtimertreffen und Sommerfesten. Die jeweiligen Webseiten geben detailliert darüber Auskunft. Lotti Kunz, die das HEKU-Velomuseum in Reidenbach weiterführt, sagte, es ändere sich nichts an den Öffnungszeiten. Das Museum sei weiterhin jeden 1. Samstag im Monat sowie auf Anfrage für Interessierte geöffnet. Jean-Marie Buchs von Jaun Tourismus dankte für die gute, grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Simmental und der einzigen deutschsprachigen Gemeinde im Greyerzerland. Aus seiner Sicht erwähnenswert ist eine zweitägige Wanderung im Gebiet der Gastlosen und dem Jaunpass.

Die Idee, den Sommer-Info-Anlass auf dem Stockhorn durchzuführen, kam auf Initiative von Marianne Aegerter, Leiterin Tourismusbüro Boltigen, und Michael Künzi, Marketingleiter der Stockhornbahn AG, zustande und fand reges Interesse. «Das Stockhorn präsentiert sich heute nicht gerade im Sonntags-, aber immerhin im Samstagskleid», begrüsste er die Anwesenden, «damit man sieht, wie schön es hier oben ist!» Die Aussicht vom Panoramarestaurant auf die umliegenden Gipfel, die schneebedeckt in der untergehenden Sonne schimmerten, waren nicht die einzigen guten Aussichten an diesem Abend.

© ksm-fotografie