Gemeindeversammlung mit Informationen zum Alterszentrum

Nur 3,62% der Stimmberechtigtenhatten Zeit und Interesse

Die Erlenbacher Gemeindeversammlung warf keine hohen Wellen.Nur 47 Stimmberechtigte (3,62%) interessierten sich für die Informationen zur geplanten, zwanzig Millionen teuren Erweiterung und Sanierung des Alterszentrums Lindenmatte (wir berichteten). Zuvor genehmigte der Souverän die Gemeinderechnung 2012, stimmte einer Reihe von Gesetzesänderungen zu und bewilligte oder nahm Kenntnis von Kreditabrechnungen.

Für die erste Jahresrechnung nach der Steuersenkung hatte der Gemeinderat einen Ausgabenüberschuss von rund 80000 Franken budgetiert. Trotz höheren Abschreibungen resultierte ein Überschuss von gut 10000 Franken. Verantwortlich für das gute Resultat waren im Wesentlichen die Kostensenkungen im Bereich Personal (Vakanzen infolge Umbau Gemeindehaus), weniger Aufwand für die Sekundarschule, weniger baulicher Unterhalt für die Strassen, kleinere Zinsaufwendungen und ein gesunkener Abschreibungsbedarf. An Mehrerträgen wirkten sich die gestiegenen Erbschafts- und Schenkungssteuern aus.

Reglemente und Kreditabrechnungen

Gemeinderat Michael Gasser durfte zufrieden feststellen, dass das Finanz- und Verwaltungsvermögen auf 7,6 Millionen gestiegen und das Eigenkapital nun 1,6 Millionen beträgt. Die Rechnung wurde diskussionslos genehmigt. Michael Wyss präsentierte anschliessend auch das neue Datenschutzreglement; die Überführung des alten Sekundarschulhauses vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen und die Kreditabrechnungen für die Sanierungen des Schulhauses Hubel und der Heizung in der Schulanlage Latterbach. Alle diese Traktanden wurden ebenfalls diskussionslos genehmigt oder zur Kenntnis genommen. Gemeinderatspräsident Peter Brügger begründete die Einführung des Datenschutzreglements und Gemeinderätin Esther Wyler nahm zu den neuen Artikeln im Organisationsreglement des Sekundarschulverbands Stellung. Dieses musste infolge der neuen Situation (Aufnahme der Schüler aus Oberwil) angepasst werden.

Verständnis für Sanierungs-Mehrkosten

Gemeinderat Niklaus Kunz hatte die Kostenüberschreitungen bei der Strassenverlegung Thal zu begründen: Unterschätzte Terrainaufschüttungen, zusätzliche Entwässerungen, partielle Strassenentwässerungen, umplatzierte Hydranten, versetzte Hecken und unvorhergesehene Landerwerbskosten waren für die Mehrkosten von 101000 Franken (35% über dem beschlossenen Kredit) verantwortlich. Die Versammlung zeigte Verständnis und stimmte auch diesem Traktandum trotz den Mehrkosten einstimmig zu. Unter Verschiedenem erkundigten sich TeilnehmerInnen nach dem Stand der Angelegenheiten «Trampelpfad» und Fussgänger-Verbindung Latterbach–Erlenbach. «Das Thema Fussgängerverbindung bzw. Schulweg hat viel Eigendynamik entwickelt und wir werden zu gegebener Zeit darüber informieren», sagte Gemeinderat Niklaus Kunz in seiner Antwort.

Applaus für das geplante Alterszentrum Lindenmatte

Das Hauptinteresse galt schlussendlich den Informationen zur geplanten Erweiterung und Sanierung des Alterszentrums Lindenmatte. Beat Klossner, Diemtigen stellte das Projekt umfassend vor (die SZ berichtete in der letzten Ausgabe darüber). Die Anwesenden zeigten sich grundsätzlich erfreut über das Vorhaben und bedankten die Ausführungen mit Applaus. Fragen oder Anregungen gab es in Sachen Physiotherapieraum, Minergiestandard, Flachdächern, Wohnkosten im Alterswohnbereich und zur Finanzierung der über 20 Millionen Baukosten. Ernst Hodel