Freilichttheater «Agnes von der Tellenburg» in Frutigen

Gelungene Premiere an historischer Stätte

Vom 6. Juli bis 13. August wird in der idyllischen Naturkulisse am Fusse der historischen Tellenburg in Frutigen die mittelalterliche Saga «Agnes von der Tellenburg» aufgeführt. An der Premiere von vergangenem Mittwoch spielten sich die Darstellenden mit ihrer Geschichte in die Herzen des Publikums. Mit dabei auch eine Simmentalerin: Die gebürtige St. Stäffnerin Trix Perren, die als Käthi die Müllerin spielt.

Gelungene Premiere an historischer Stätte

Das verletzte Auge von Ritter Eberhart von Tellenburg wird unter den Augen seiner Tochter Agnes und Heinrich von Strättligen von der heilkundigen Rahel gepflegt.

Geschrieben wurde das Stück von Gerhard Schütz, der die ursprüngliche Gotthelf-Sage «Ritter von Brandis» nach seiner Kontaktnahme mit den Burgfreunden Tellenburg prompt in «Agnes von der Tellenburg» umschrieb. Diese hatten sich schon eine ganze Weile mit der Idee auseinandergesetzt, ein Freilichtspiel am Fusse der Burg zu organisieren. Alsbald wurde der Verein Freilichtspiele Tellenburg gegründet mit dem umsichtigen Faustus Furrer als Präsident und Drahtzieher an der Spitze. Unter ihrer Ägide gelangt nun die ursprüngliche Gotthelf-Sage als «Mittelalter-Saga» auf der Frutiger Freilichtbühne zur Austragung und kann an 23 Abenden von jeweils knapp 300 Zuschauenden besucht werden.

Regisseurin Nathalie Trachsel und Co-Produzent Rolf Schoch wanden den Laiendarstellenden ein grosses Kränzlein für ihren tollen Einsatz in diesem anspruchsvollen Theaterstück. So sind unter anderem auch die weiten Wege, die sie auf dieser Freilichtbühne am Fusse der Burg zu bewältigen haben, nicht zu unterschätzen.

Vom unerbittlichen Ritter und vomschwarzen Tod

Aber zurück zur Premiere: Vor dem aufmerksamen Publikum spielte das 36-köpfige Ensemble erstaunlich erfrischend auf, obwohl es teilweise schwere Kost zu bewältigen hatte. So nistete sich der schwarze Tod auf dem Burghügel ein, und auch die übergehende Kander brachte Tod und Verwüstung über die von Ritter Eberhart von Tellenburg sonst schon arg gebeutelte Bevölkerung. Zwischendurch blitzte jedoch immer wieder Humor auf und das Publikum konnte sich auch an den frisch aufspielenden Kindern sowie verschiedenen Tieren – vom erlegten Wildschwein bis hin zum stolzen Pferd und verspielten Hund – erfreuen.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten – nur soviel, dass sich ein Besuch des Freilichttheaters bei der Tellenburg in Frutigen durchaus lohnt (siehe auch Inserat in der Ausgabe vom 2. Juni). Mit dabei ist als einzige Simmentalerin auch die 42-jährige Beatrice «Trix» Perren, die im nachfolgenden Interview auf die intensive Probezeit zurückblickt.