Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Bauliche Notmassnahmen beim Gletschersee auf der Plaine-Morte

rating rating rating rating rating
Bauliche Notmassnahmen beim Gletschersee auf der Plaine-Morte

Im Hintergrund der Faverges-See mit dem Moulin im Vordergrund.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass kritische Entwicklungen der Seeentleerung jeweils bei einem Seevolumen über eine Million Kubikmeter auftraten. Bisher hat sich der See immer durch subglaziale Höhlensysteme mehr oder weniger schlagartig entleert. Den Ausfluss aus dem See verhindert eine sehr flache, breite Eisbarriere von zirka einem Kilometer Breite und rund zehn bis dreizehn Metern Höhe. Zur Entschärfung der Situation wurde eine Projektidee seitens der Gemeinde Crans-Montana verfolgt, welche den See mittels Abpumpen auf tiefem Niveau halten sollte. Das abgepumpte Wasser wäre auf Walliser Seite willkommen gewesen.

Infolge der schwierigen Bedingungen zur Verlegung der Stromleitung bis zu den Pumpaggregaten über diesen Winter hindurch, musste das Projekt jedoch sistiert werden. Gemäss den Fachleuten ist es höchstwahrscheinlich, dass sich im nächsten Sommer ein ähnlicher Ausbruch wie 2018 bilden wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Entwässerungssystem nach dem Ausbruch im letzten Jahr noch intakt ist und sich der See nicht mehr füllt, ist sehr klein.

Die eingesetzten Arbeitsgruppen haben deshalb untersucht, ob und wie dieses System genutzt und reaktiviert werden kann. Durch Kontakte mit mehreren Unternehmern konnte nun eine Lösung – eine Kombination zwischen Graben und Mikrotunneling – gefunden werden. Damit soll das Wasser durch die Eisbarriere geführt und in das bestehende Moulin abgeleitet werden. Die Kosten dieser Massnahmen belaufen sich auf rund 2,0 Millionen Franken. Bezüglich der Frage, ob das System auch nächstes Jahr noch funktioniert, sind die Fachleute der Meinung, dass der Mikrotunnel nicht gefährdet sein sollte, da nur eine geringe Abdeckung mit Eis bestehe (15 bis 20 Meter). Anders sehe es mit den tiefer liegenden Kammern aus (unter 50 bis 100 Meter), wo der Eisdruck sehr hoch ist. Auch sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das Schmelzwasser den Graben, respektive den Mikrotunnel vergrössere.

Am Freitag, 3. Mai 2019 findet dazu eine weitere Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle Lenk statt.

Erstellt am: 15.04.2019

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel