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Stiftung Kulturförderung Lenk

Berührendes Musikerlebnis

Das musikalische Generationenprojekt Silberwellen brachte junge Musiker und Senioren im Löwensaal an der Lenk zusammen. Ein berührendes Beispiel, was Musik sein kann.

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Berührendes Musikerlebnis

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© Walter Zeller

Bühnenbild aus Silberwellen im Löwensaal

© Walter Zeller

Mozart vorgetragen von zwei Nachwuchskünstlern im Löwensaal

© Walter Zeller

Solistenkonzert in der Mauritius Kapelle

© Walter Zeller

Bühnenbild aus Silberwellen im Löwensaal

© Walter Zeller

Bühnenbild aus dem Opernstudio in der Aula Lenk

Übervoll war der Löwensaal am vergangenen Samstag, 24. Februar 2018. Das Interesse am Silberwellenprojekt, veranstaltet von der Stiftung Kulturförderung Lenk, war riesig. So mussten Sitzreihen angebaut werden. Bühne und Zuschauerraum verschmolzen, was die ganze Szenerie, die an Grossmutters Stübli erinnerte, noch einmal aufwertete. Ein altes Radio, weichgesessene Sessel, ein flauschiger Teppich und gemütliche Kissen zierten die Bühne und passten perfekt in den ehrwürdigen Saal.

«Hatten wir als Kinder Streitigkeiten, holte der Ätti im Stübli das Schwyzerörgeli und sang mit uns auf dem «Ruehbettli» ein Lied», Werner Fischer berichtet aus seiner glücklichen Kinderzeit. Walter Zeller beginnt auf seinem Örgeli «Dört äne am Bärgli» zu spielen. Zwei Kinder singen dazu. Heute ist der Tag, auf den die rüstigen Senioren/-innen und die jungen Musiker/-innen lange hingearbeitet haben: Das Generationenprojekt «Silberwellen», eine fiktive Radiosendung, die sich den musikalischen Erinnerungen der älteren Menschen widmet.

Musik braucht Geschichten
«Ich habe mir auf meine Pension hin ein Banjo gekauft. Das erste Stück, welches ich gelernt habe, ist von Bill Bailey – das «fägt».» Hans Tritten greift zu seinem Banjo und spielt in Dixieland-Manier leidenschaftlich die Seiten seines Instrumentes. Begleitet wird er von dem Pianisten Philippe Gaspoz und der Klarinettistin Laura Müller. Nicht der Jazz, sondern Mozart hat es Verena Fischer angetan. «Wir hatten einen engagierten Sekundarlehrer, welcher uns immer an Konzerte mitnahm.» Feinfühlig interpretieren Salome Böni und Laura Müller ein Duett aus dem Mozartkonzert in A-Dur für Querflöte und Klarinette. Walter Zeller liebt sprudelnde Klavierkonzerte, die wie ein Bergbach rauschen. Hansruedi Zumbrunnen wiederum erinnert sich an Kameradenlieder seines Vaters aus vergangenen Kriegszeiten. Jede Geschichte wird mit berührenden, musikalischen Interpretationen der Gruppe vollendet – die Musik braucht Geschichten und Geschichten brauchen Leben.

Kuhhandel auf dem Trauermarsch

Keiner der Protagonisten führte ein perfektes Leben. Einiges ging auch ab und zu schief. Schon fast unpassend in diesem Zusammenhang wäre eine perfekte Interpretation der einzelnen musikalischen Intermezzi gewesen. Katharina Zeller erinnerte sich schmunzelnd an die Hochzeit mit ihrem Walter. Dieser beharrte darauf, dass das Fest der Feste an einem wunderschönen goldigen Herbsttag stattfinden sollte. «Den ganzen Tag regnete es. Auf dem Bühlberg lag sogar Schnee, doch Käthi glänzte trotzdem wie ein Marienkäfer», fasste Walter Zeller die ganze Szenerie an seinem Hochzeitstag zusammen.

Während Trauerzeiten war die Musik für alle eine wichtige Stütze. Getrauert wurde früher an der Lenk noch etwas anders. In einem Trauermarsch wurden die Toten mit Ross und Karren ins Dorf gebracht. Hans Tritten weiss: «Es gab es ab und zu, dass während dieser langen Märsche, das eine «Burli» dem anderen ein Kalb verkaufte.»

Tanz wie zu alter Zeit
Der Löwen an der Lenk war lange Zeit nicht nur ein bekanntes Tanzlokal, sondern auch verantwortlich für etliche Hochzeiten und Liebschaften. Glaubt man den Senioren, hat in diesem ehrwürdigen Saal manch junger Mann sein Herz an eine hübsche Lenkerin verloren. Der Raum hier muss triefen vor Kummer, Liebe, Leid und Glück. An all diesen Lebensgeschichten schrieben die Musik und der Tanz immer mit. Passend dazu wurde der vergangene Samstagabend mit lüpfiger Tanzmusik beendet. Auch das Publikum liess sich dazu mitreissen und gab dem Saal etwas seiner Geschichte zurück.

Erstellt am: 01.03.2018

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