Die 35. Jazz Tage Lenk aus Sicht der «Macher»

Am Sonntag gingen die 35. Jazz Tage Lenk mit einem fulminanten Schlusskonzert des Waadtländer Klarinettisten Thomas Winteler zu Ende. Das Festivalprogramm bot einen bunten Strauss an fantastischem Traditional Jazz, Blues und Soul. Einerseits wurde traditionelle Jazz-Kost geboten, andererseits wurde mit souligen und poppigen Klängen auch mal was Neues gewagt. Der grosse Publikumsaufmarsch bestätigte die Neuausrichtung. Musiker aus ganz Europa reisten an, um mit ihren Bands auf den diversen Bühnen aufzutreten.

Die 35. Jazz Tage Lenk aus Sicht der «Macher»

Als Gastmusiker mit auf der Bühne: Andreas Beer vom Veranstalter-Team.

Für die Jubiläums Gala-Night rührte die Festivalleitung mit der grossen Kelle an und engagierte Pepe Lienhard mit seiner Big Band (siehe Bericht nebenan).

Die 35. Jazz Tage Lenk waren geprägt von starken Instrumentalistinnen. 17 Musikerinnen waren im Programm Line-Up zu finden. Viele Frauen traten zudem auch als Bandleaderinnen auf, so die Berner Gitarristin Antonia Giordano, die Boogie Woogie Pianistin Vanessa Gnägi alias Ladyva oder selbstverständlich die unvergleichliche Nicole Bernegger, welche der Lenk ein unvergessliches Konzerterlebnis bescherte oder die Bluessängerin Lilly Martin mit ihrer Band. Das Festival bot in dieser Ausgabe stilistisch eine grosse Abwechslung. So war von messerscharf gespieltem Dixieland Jazz (Dutch Swing College Band, Armstrong Ambassador’s) bis zu «rauhem» Jazz und Blues, wie von den Bands Red Hot Serenaders Orchestra oder der Mardi Gras Combo von Daniel Breitenstein und seinen «The Big Easy Gators» gespielt wurden. Letztere eröffneten am 7. Juli das Festival mit einem fulminaten Konzertauftakt.

Auf den Aussenbühnen präsentierten die Jazz Tage Lenk einheimisches Jazz-Schaffen von Schweizer Dixieland und New Orleans Bands. Auf dem Jazz Traktor im Dorf wagte man eine etwas progressivere Programmation mit dem Bieler Balkan-Jazz Quartett Mirakolo oder der Berner Funkcombo Le Virage Dangereux. Auf der kleinen Bühne im Kronen-Gärtli überzeugten Bluesbands wie die Berner Mojo-T oder natürlich Schörgeli, ein Projekt rund um Span-Sänger Schöre Müller und Schwyzerörgeli Meister Daniel Thürler. Dieses Konzert lockte viele Gäste in den lauschigen Biergarten beim Hotel Krone.

Insgesamt waren die 35. Jazz Tage ein Riesenerfolg. Die Festivalleitung war begeistert über den steigenden Publikumsaufmarsch – herausfordernd war zeitweise die Wettersituation. Dank dem imposanten Zelt auf dem Kronenplatz konnten aber alle Konzerte planmässig und erfolgreich über die Bühne gehen.