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Mitgliederversammlung von Lenk Tourismus

Fokussierung auf inländisches Publikum hat sich bewährt

Am Freitag, 8. April 2022 fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins «Lenk Tourismus» im Schulhaus Lenk statt – dem Hauptaktionär der Lenk-Simmental Tourismus AG. In einem geradezu familiären Rahmen wurden die Vereinsformalitäten von den 35 anwesenden Stimmberechtigten zügig erledigt. Und so blieb Zeit, um auf vergangene und zukünftige Projekte an der Lenk zu blicken.

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Fokussierung auf inländisches Publikum hat sich bewährt

© Armin Berger

Hansjörg Schneider führte als Präsident souverän durch die Versammlung.

Nachdem die beiden letzten Mitgliederversammlungen coronabedingt schriftlich durchgeführt werden mussten, freute sich Präsident Hansjörg Schneider darüber, dass es in diesem Jahr wieder mit einer Präsenzveranstaltung geklappt hat. Allerdings mit 35 Stimmberechtigten in einem verhältnismässig kleinen Rahmen – parallel stattfindende Termine der Bergbahnen und der Jazztage Lenk hielten die Anzahl der Anwesenden in Grenzen.

Hotellerie mit Rekordzahlen, Gruppenunterkünfte verlieren

Albin Kruker, Direktor der Lenk-Simmental Tourismus AG nutzte die Gelegenheit für einen Rück- und Ausblick. Ein Rückblick auf die Corona-Zeit, die an der Lenk, dank der ohnehin bestehenden Fokussierung auf Schweizer Gäste, in Summe bislang gut überstanden wurde. Doch Kruker bot eine differenzierte Übersicht: Nicht alle haben gewonnen und manche coronabedingten Veränderungen werden womöglich erst in Zukunft reale Probleme verursachen.

Hart und direkt betroffen sind vor allem die Gruppenunterkünfte, die noch bis 2018 den grössten Teil der kommerziellen Logiernächte ausmachten (112744) vor der Hotellerie (105058). Doch während bei den Logiernächten im Jahr 2021 die Hotellerie auf einen neuen Spitzenwert kam (127228) und auch bei der Parahotellerie und dem Camping satte zweistellige Zuwächse im Vergleich zu Vor-Coronazeiten zu verzeichnen waren, sind die Nächte in den Gruppenunterkünften dramatisch eingebrochen (57204). Praktisch eine Halbierung. Für die Hotellerie sieht auch die aktuelle Saison dementsprechend rosig aus: Die Wintersaison, die in der Statistik noch den gesamten April umfasst, ist bereits im März auf einem absoluten Rekordniveau mit 59191 (Winter-)Logiernächten. Fast 20 Prozent mehr als in den Saisons 2016/17 oder 2017/18.

Nach Corona ist vor Ukraine

Doch Kruker gab den Mitgliedern von Lenk Tourismus auch (leise) Warnsignale: So machte er deutlich, dass sich während der Corona-Krise zahlreiche Fachkräfte neu orientiert hätten und nunmehr in der Branche ein spürbarer Mangel herrsche. Auch sei mit der Aufhebung der Coronamassnahmen nicht wieder alles in schöner Herrlichkeit: Der Krieg in der Ukraine, unter der Annahme, dass dieser Krieg regional begrenzt bleibt, wird demnach auch den Tourismus in der Schweiz und an der Lenk beeinflussen. Vor allem bei Touristen aus Übersee müsse man mit direkten Einbussen rechnen.

Aber auch Gäste aus dem EU-Raum könnten durch den Wertverlust des Euro ihre Reisepläne anpassen: War die Schweiz schon bisher kein Billig-Reiseland, führt die momentane Aufwertung des Franken zu einer weiteren Verteuerung.

Für den Lenker Tourismus sind dies derzeit überschaubare Probleme, da die Fokussierung auf Schweizer Gäste insofern keine unmittelbaren dramatischen Folgen erwarten lässt. Doch auch bei den Eidgenossen dürfte sich eine gewisse Tendenz zur Nachholung von Auslandsreisen zeigen.

Insgesamt blickte Kruker allerdings optimistisch in die Zukunft: Man habe auch beim Schweizer Publikum viele neue Gäste gewinnen können und damit die Attraktivität der Ferien im eigenen Land vielen Gästen (erstmals) aufzeigen können. Eine Erkenntnis, die nicht zuletzt auch durch die wenig bergerfahrenen Verhaltensweisen der Schweizer Gäste aufkam, die so manches Mal schon bei der Wahl der Kleidung nicht auf die hiesigen Verhältnisse eingestellt waren, wie Kruker schmunzelnd anmerkte.

Fokussierung auf inländisches Publikum hat sich bewährt

© Armin Berger

Zu den Abstimmungen gab es keinen Gesprächsbedarf: Einstimmigkeit in allen Punkten.

Erstellt am: 16.04.2022

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