Theater der Lengger Spil Lüt

«Hallo e Hippie» – einegelungeneMischung ausHumor undnachdenklichenPassagen

Unter der Regie von Bruno Brunner und Severin Bühler zeigen die Lengger Spil Lüt dieses heitere Stück über einen Bäckerssohn, der plötzlich zum Hippie wurde. Die gelungene Umsetzung führte zu manchem Lacher und versetzte, wer weiss, den einen oder die andere vielleicht sogar in die eigene Jugend zurück…

«Hallo e Hippie» – eine gelungene Mischung aus Humor und nachdenklichen Passagen

Wer wohl die geheimnisvolle Freundin des Hippies (Bruno Brunner) ist?

Unter dem Patronat von Lenk Bergbahnen fand am 21. Februar die sechste Aufführung des Mundartstücks «Hallo e Hippie» von Paul Winistörfer in der Mehrzweckhalle Lenk statt. Severin Bühler begrüsste die zahlreichen Besucher.

Dann schob sich der Vorhang beiseite und gab den Blick frei auf den gutbürgerlichen Haushalt der Stalders. Diese ehrbare Bäckersfamilie, bestehend aus Vater Johann (Ernst Schoch), seiner Schwester Mathilde (Marianne Bühler) und seiner Schwägerin Julia (Arma Schmid), erwartet ihren Sohn Heini (Daniel Freidig) nach fünf langen Jahren aus dem Ausland zurück. Doch völlig unerwartet kehrt dieser als Hippie (Bruno Brunner) heim – in Begleitung seines «Blümchens» (Seraina Steiner). Kurz vor der Ankunft wird zudem der Posthalter (Jürg Bratschi) von einem «Langhaarigen» überfallen; kein einfacher Fall für Landjäger Zemp (André Hubacher), der sich eher kleine Fische gewohnt ist. Auch bringen die Ereignisse grosse Aufregung ins Haus Stalder.

«Es isch nume miich, Frölein!» (Badermiggel zum Hippie)Welche Rolle hier Stalders Nachbarn, der findige Severin Moser (Hans Trachsel) und seine Ehefrau Frieda (Margrit Tritten), spielen, erschliesst sich erst Stück für Stück. Da kommt der Badermiggel (Markus Bächler), der mit seiner unbeholfen, freundlichen Art die Dinge genaustens beobachtet, gerade recht. Nach einigen Irrungen und Wirrungen, enttäuschten Hoffnungen und falschen Erwartungen wendet sich doch noch alles zum Guten. Wer jetzt noch wissen will, was die scheue Annemarie (Andrea Schletti) mit dem Ganzen zu schaffen hat und warum Polizisten besser die Finger von «Blümchen» lassen sollten, der darf sich die gelungene Inszenierung der Lengger Spil Lüt nicht entgehen lassen.

Aufteilung der zwölf Rollen passtepunktgenauDie ersten Arbeiten zum Stück begannen bereits eineinhalb Jahre vor der Premiere. Für die Auswahl kämpften sich Regisseur Bruno Brunner und Schauspieler Ernst Schoch durch rund ein Dutzend Stücke – erst dann war das richtige gefunden. Die Mischung aus Humor und nachdenklichen Passagen habe den Ausschlag gegeben, meinte Bruno im Gespräch. Die Verteilung der Rollen geschah in einem «Bewerbungsverfahren», wobei auf zwölf Charaktere auch zwölf Interessentinnen und Interessenten kamen. Die anschliessende Aufteilung der Rollen nach Geschlecht und Alter passte punktgenau.

Das gut eingespielte Team meisterte jedoch alle Herausforderungen und schaffte es einmal mehr, dem Publikum schöne Theatererlebnisse zu ermöglichen. Ein nächstes Stück folgt im 2021, wenn die Lengger Spil Lüt, die seit 1968 aktiv sind, ein weiteres mal ihr Publikum begeistern möchten.