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Clean-Up Tour an der Lenk

Hundert Kilo Abfall von Freiwilligen eingesammelt

Plastikfetzen, verknautschte PET-Flaschen, vom Wind verwehte Hygienemasken, scharfe Glasscherben und unzählige Zigarettenstummel: Der Abfall liegt im grünen, frischen Gras, auf dem Spielplatz zwischen den Geräten, im sprudelnden Bergbach und hängt vom Wind verweht in den Sträuchern. Am Samstag, 24. April, wurden über 100 Kilo Kehricht von Freiwilligen an der Lenk im Rahmen der Clean-Up Tour 2021 aufgelesen, sortiert und entsorgt.

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Hundert Kilo Abfall von Freiwilligen eingesammelt

Anja Ginggen mit vollem Abfallsack und leerer Pizzaschachtel.

Die «Frühlingsputzete» in der Natur hat langjährige Tradition an der Lenk, und wird schon bald 20 Jahre lang jeweils Ende der Wintersaison durchgeführt, auch haben die Bergbahnen und die Schule eigene Aufräumaktionen. Die Clean-Up Tour Lenk 2021 ist eine Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Lenk, den Lenk Bergbahnen, Lenk-Simmental Tourismus und der gemeinnützigen Stiftung Summit Foundation mit Sitz in Vevey.

Jung und Alt, Familien mit Kindern und Hund, Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer spazierten an diesem strahlend schönen Frühlingsmorgen in Richtung Talstation Betelberg und dem Werkhof der Gemeinde Lenk. Kaffee, Tee und Gipfeli standen bereit, ebenso ein grosszügiges Lunchpaket zum Mitnehmen.

«Es ist nicht mein Ghüder, aber es ist mein Stück Heimat»

Anja Ginggen hatte einen vollen Sack in der Hand, als sie bei der Rawyl Garage angetroffen wurde. Ihr liegt der Klimaschutz am Herzen, die Reportagen vom Plastik im Meer und in den Meertieren machen sie betroffen. «Jetzt kann ich etwas beitragen!», sagt sie. «Ich habe von der Schule aus ein Geografieprojekt, in dem ich etwas für die Umwelt oder den Klimaschutz machen muss. Ich habe im Winter auch Kinderskilehrerin gemacht und im Chat wurden Informationen über die Clean-Up Tour geschickt. Das fand ich super, weil ich ja hier an der Lenk wohne, und sehr gerne in der Natur bin. Und man sieht überall diesen Abfall herumliegen.»

Margrit Dubi war gerade daran, im Gebiet beim Spielplatz und dem Lenkerseeli einen Graben zu säubern. Sie hatte die Clean-Up Tour ausgeschrieben gesehen, und entschied sich, teilzunehmen. Sie macht im Sommer die Führungen auf dem Alpenblumenweg an der Lenk und erzählte, dass sie auch dort immer wieder Abfälle auflese und entsorge. «Es ist zwar nicht mein Ghüder, aber es ist mein Stücklein Heimaterde, und wir müssen dazu Sorge halten. Es liegt mir sehr am Herzen, dass es sauber ist in der Natur.» Es sei wichtig, dass alle an einem Strick ziehen und die Leute sensibilisiert würden. Und zwar nicht nur die Jungen, es gehe auch die Älteren an. Sie ist erstaunt über die grosse Menge Zigarettenstummel im Gras. «Was ich am meisten zusammenlese, sind Stummel. Der Raucher wirft ihn achtlos weg, ohne daran herum zu studieren und es geht jahrelang, bis er verrottet ist.»

Petflaschen, Plastik, Milchkanne und Snowboard

Abgesehen davon wurden keine grösseren Deponien ausfindig gemacht. Eine schwere Metallstange, eine verrostete Milchkanne, ein Snowboard und ein grosses Blech wurden unter anderem zum Werkhof geschleppt oder mit dem Auto abgeholt. Jeder einzelne Sack wurde gewogen, das Gewicht notiert und der Inhalt sortiert und vorschriftsmässig entsorgt. Zusammen wurden an diesem warmen Frühlingssamstag hundert Kilogramm Kehricht aus der Natur entfernt.

Gemeindeschreiber Thomas Bucher: «Ich bin sehr positiv überrascht über die Anzahl der Freiwilligen, es hat auch viele Zweitheimische. Wir haben die ganze Aktion in nur einer knappen Woche aus dem Boden gestampft und sehr kurzfristig annonciert. Die Schulen an der Lenk gehen ja schon seit Jahrzehnten im Frühling auf den Pisten sammeln, und auch dieses Jahr geht jede Woche eine Schulklasse irgendwo aufräumen. Das wollen wir so beibehalten. Wegen Corona hatten wir das Gefühl, dass es viele Masken mit dem Wind verweht hat. Wir wollten den Talboden aufräumen, bevor das Gras zu hoch wird, obwohl auf den Pisten noch Schnee liegt. Darum besteht die Clean-Up Tour aus zwei Tagen.»

Hundert Kilo Abfall von Freiwilligen eingesammelt

Geschäftsführer Nicolas Vauclair von Lenk Bergbahnen wog jeden Sack einzeln ab.

Erstellt am: 30.04.2021

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