Noch viel Gesprächsbedarf beim Hochwasserschutz an der Lenk

Am Dienstag, 31. Mai informierte Daniel Zimmermann (Niederer+Pozzi AG) mit Severin Schwab (Geotest AG) und dem Schwellenkorporationspräsidenten Peter Zeller rund 45 Interessierte in der Mehrzweckhalle Lenk über den Stand des Hochwasserschutzprojektes Lenk. Keine einfache Aufgabe für Zimmermann, denn die Erwartungshaltung der Besucher überstieg den planmässigen Stand der Arbeiten zeitweise deutlich.

Noch viel Gesprächsbedarf beim Hochwasserschutz an der Lenk

Daniel Zimmermann, Niederer+Pozzi AG, informierte über das Projekt.

Als Daniel Zimmermann seinen Vortrag begann, wurde bereits deutlich, dass es (lediglich) um eine erste Informationsveranstaltung gehen würde, die der Beginn eines Dialoges sein sollte. So wird im Projekt – auftragsgemäss – ein Projektperimeter unterhalb des Zusammenflusses von Ammertebach und Simme, knapp unterhalb der Rezlibergweid bis ins Dorf Lenk und der (mögliche) Massnahmenperimeter von der Barbarabrücke an den Simmefällen bis Ende Rothenbach, in etwa auf Höhe der Talstation Metsch, definiert.

Weitere Einschränkungen des Projekts, die von den Anwesenden im weiteren Verlauf auch kritisch hinterfragt wurden, sind die Auswirkungen von Gletscherseeausbrüchen auf der Plaine Morte und Auswirkungen des Klimawandels im Allgemeinen. Ersteres absprachegemäss mit der kantonalen Umwelt- und Verkehrsdirektion, Letzteres weil die Auswirkungen des Klimawandels keine gesicherten Vorhersagen zulassen. Zimmermann dazu trocken: «In 50 Jahren wird es auf der Plaine Morte keinen Gletscher mehr geben und wir wissen einfach nicht, wie die Niederschläge dann Richtung Simmental und ins Wallis abfliessen werden.» Somit bleibt auch das Hochwasserschutzprojekt beschränkt auf die hydrologischen Effekte, also im Wesentlichen auf Niederschläge und Schneeschmelze.

Für das Projekt wurden umfassende Grundlagenarbeiten durchgeführt: Nutzungszonen für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und belastete Standorte (Deponie, Schiessanlage) wurden erfasst, Naturgefahrenkarten ausgewertet und Überschwemmungsmodellierungen vorgenommen. Ökologische Aspekte mit Flachmooren und Wildtierkorridoren berücksichtigt und kantonale Anforderungen geprüft. Auch die Widersprüchlichkeiten von touristischer Nutzung von Uferbereichen und unzugänglichen Schutzbereichen wurden in Erwägung gezogen und die laufenden Arbeiten zur Ausscheidung von Gewässerräumen in den Planungen aufgenommen.

Doch wurde auch klar, dass im Projekt damit vor allem Grundlagenarbeit geleistet wurde.