Am 1. November hat an der Lenk die jährliche Veteranen-Tagung der Oberländischen Schwingerveteranen-Vereinigung stattgefunden. Albert Moor vom Schwingclub Lenk wurde dabei zum neuen Obmann gewählt und ersetzt künftig den ehemaligen Kranzschwinger Erwin Amacher.
117 Veteranen und zahlreiche Gäste hörten andächtig zu, als die Männer des Jodlerklubs St. Stephan die Versammlung mit dem Lied «Bärgwanderig» von Ueli Moor feierlich eröffneten. Gemeinsam verschönerten die beiden Brüder Albert und Ueli Moor mit ihren Kameraden den Anwesenden den Tag mit wunderschönem Jodelgesang. Zudem liess sich Ueli als Mitglied des Schwingklubs Lenk gleichzeitig mit Walter Gobeli, Fritz Schmocker und Martin Zbären neu in die Oberländische Schwingerveteranen-Vereinigung aufnehmen. Diese ist mit 504 Mitgliedern die grösste Veteranen-Vereinigung der Schweiz. Über 40-jährige Neumitglieder können sich via Schwingklub-Präsident anmelden. Gegen einen absolut bescheidenen Jahresbeitrag von fünf Franken kann die Kameradschaft unter Gleichgesinnten gepflegt werden.
Gastfreundliche Lenk
Vizegemeindepräsident René Müller hiess die Tagungs-Teilnehmer an der Lenk willkommen, stellte diese treffend vor und ergänzte: «Es freut mich ausserordentlich, dass ausgerechnet ihr Schwinger als erste die neue Lenker Mehrzweckhalle benützt. Einer der beliebtesten Schwünge heisst «churz» und so will ich es mit meiner Festrede halten», schloss er humorvoll und erntete damit aus der Versammlung kräftigen Applaus.
Schwingklubpräsident Lorenz Thüring machte es ihm gleich und stellte in wenigen Worten «seinen» Klub vor: Der 1968 gegründete Schwingklub Lenk und Umgebung ist der zweitjüngste im Oberländischen Verband und feiert im 2018 sein 50-jähriges Bestehen. «Zu diesem Jubiläum würden wir gerne das Oberländische Schwingfest organisieren. Mit den beiden Zugpferden Patrick Gobeli und Andreas Schletti, die am eidgenössischen Jungschwingertag in Aarburg zwei von drei Oberländer Doppelzweigen gewonnen haben, wäre das eine Supersache für unseren Klub», zeigte sich Thüring bezüglich der Lenker Bewerbung zuversichtlich.
Albert Moor neuer Obmann
Seit 2014 ist Albert Moor als Vize-Obmann in der Obmannschaft der Oberländischen Schwingerveteranen-Vereinigung. Der 54-jährige Metzger aus St. Stephan wurde bei seiner ehrenvollen Wahl zum Obmann von seinem Vorgänger, dem zwanzigfachen Kranzschwinger Erwin Amacher in sympathischen Worten vorgestellt: «Bärtel ist als neuer Obmann der geeignete Mann und ich wünsche ihm dazu eine glückliche Hand!»
Albert Moor betrachtet dieses Amt sozusagen als Abschluss seiner Schwingerkarriere: «Ich habe als Jungschwinger gestartet und habe das ganze Bandeli durchgemacht. Der logische Abschluss ist nun wohl der Obmann bei den Schwingerveteranen. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, dafür zu sorgen, dass wir zusammen eine gemütliche Zeit verbringen werden.»
Der frisch gewählte Obmann Albert Moor vergass jedoch auch nicht, dem organisierenden Schwingklub Lenk sowie seinen Jodlerkameraden zu danken: «Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr diesen prächtigen Sonntag zu Ehren meiner Wahl ‹geopfert› habt», sagte er und stand gleich nochmals in die Reihen der Jodler, um gemeinsam einen weiteren Jutz anzustimmen.
Nach dem von der Gemeinde Lenk offerierten Apéro auf dem sonnigen Schulhausplatz genossen die Veteranen ein vom Schwingklub Lenk vorzüglich zubereitetes und serviertes Mittagessen.
Noch lange sassen die Veteranen gemütlich dorfend beisammen oder machten gar einen Jass, wie beispielsweise auch Ehrengast Schwingerkönig David Roschi. Nächstes Jahr wird übrigens der Schwingklub Niedersimmental die Veteranen-Tagung durchführen, und zwar am 6. November 2016.
Luzia Wyssen