Faverges-See am Gletscher Plaine Morte

Situation beim Gletschersee für dieses Jahr entspannt

Der Faverges-See ist und bleibt eine Herausforderung für die Gemeinde Lenk. Seit Jahren wird versucht, die hydrologischen Prozesse besser zu verstehen und mit geeigneten Massnahmen die Risiken für die Bevölkerung zu senken. Am Freitag, 7. August zeigte sich die Natur jedoch wieder einmal von ihrer unberechenbaren, zum Glück positiven Seite.

Situation beim Gletschersee für dieses Jahr entspannt

Standbild der Webcam mit Blick auf den Faverges-See.

Vom 7. auf 8. August begann der See sich unvermittelt zu entleeren. Der Abfluss in der Simme stieg an der Messstelle Oberried kontinuierlich von 3,5 auf kurzzeitig knapp 13 Kubikmeter pro Sekunde an. Vom Dorf Lenk aus waren am Mittag des 7. August unter dem Wildstrubel stiebende Wasserfälle zu sehen, die trübes Wasser führten. Vorsorglich wurden bereits am Morgen durch die Schwellenkorporation diverse Wanderwege im betroffenen Gebiet gesperrt. Für die Bevölkerung bestand jedoch keine unmittelbare Gefahr.

Augenschein vor Ort

Am 8. August führte Geotest eine erneute Begehung durch. Untersucht wurden Kanal, See und Auslauf. Gemäss Auskunft von Daniel Tobler schmolz das auslaufende Wasser den Kanal bereits um mehrere Meter ein und verbreiterte diesen massiv. Die aktuell im See vorhandene Wassermenge würde auch bei einer plötzlichen Öffnung eines «Moulins» (Gletschermühle) am Seegrund keine Schäden im Talboden verursachen. Für das Jahr 2020 sei die Gefahr somit definitiv gebannt. Der Seepegel hatte sich inzwischen von maximalen 15,83 auf 7,43 Meter gesenkt und sinkt weiterhin stetig. Seit anfangs Woche sind wieder alle Berg- und Wanderwege geöffnet.