9. Hornusserfest Lenk

Utziger gewinnen bei strahlendem Herbstwetter

Stephan und Simon Habegger Utzigen A als beste Einzelschläger. 200 Hornusser und insgesamt über 500 Gäste sind für das Wochenende an die Lenk gefahren.

Utziger  gewinnen bei strahlendem Herbstwetter

Farbenfroher Umzug der Hornusser

Mit immer mehr Begeisterung kommen die Emmentaler mit ihrem traditionellen Herbstsport, dem Hornussen für ein Wochenende an die Lenk. In der flachen Ey, auf Uelis Tritten Land, richteten sie ihre Böcke ein, vermassen die Ries und wie geplant, krachte um 11:30 Uhr der Böllerschuss und der erste Nous flog ins Ries. Gespielt wurde nach dem Eidg. Hornusser Reglement. Die Mannschaften und die fünf ersten Einzelschläger pro Mannschaft waren Preisberechtigt.

Der Wettkampf

Zwölf Mannschaften und insgesamt 200 Hornusser haben sich für den Wettkampf gerüstet. Schon bald zeichnete sich ein Zweikampf unter den beiden A Mannschaften Utzigen A und Ersigen A ab. Die Mannschaftswertung blieb spannend bis zum Schluss. Bei den Einzelschlägern lagen die Brüder Stephan Habegger 81 Punkte und Simon Habegger mit 80 Punkten oben auf und sie blieben es bis zum Schluss. Zufriedene Spieler, begleitet von ihren Angehörigen sonnten sich in der Ey im schönen, aber kühlen Herbstwetter. Die Resultate standen fest und Walter Burkhalter zog sich mit den Listen in sein Berechnungsbüro zurück. Die Böcke wurden ausgegraben und die gezogenen Furchen für den Abschlag wieder zugedeckt. Nachdem das Land wieder ordentlich hergerichtet war, haben die Hornusser die Ey verlassen und rüsteten sich beim TEC für den Umzug durch das Dorf.

Der Umzug

Angeführt vom Treichlerclub Strubelgruss und den Berner Sennen Hunden zogen die über 200 Teilnehmer, nach Mannschaften gegliedert, an den zahlreichen Gästen vorbei durch das Dorf und zeigten mit Stolz ihre Hornusser Werkzeuge. Traditionsgemäss trägt jeder Verein noch eine Fahne mit, die im Ritual der Rangverkündigung eine repräsentative Rolle spielt. Die Musikgesellschaft Lenk machte den musikalischen Schluss einmal in «Hube u Puli». Im Festzelt reihten sich die Hornusser vor den dampfenden Kochtöpfen vom «Hütten Zauber» in die Warteschlange. Die Herausforderung, in sehr kurzer Zeit gegen fünfhundert Gäste zu verpflegen, hat der Schwingclub mit dem «Hütten Zauber» als Caterer vorbildlich über die Bühne gebracht.

Die Rangverkündigung

Um 17:40 führte der OK Präsident Markus Schwitz seine drei Ehrendamen und die Vereinsfahnen auf die Bühne im Festzelt. Gegen fünfhundert Gäste und Hornusser mit Kind und Kegel warteten geduldig im vollen Festzelt auf die Rangverkündigung.

Der Direktor von Lenk Simmental Tourismus Albert Kruker dankte den Hornussern, dass sie an der Tradition festhalten würden und wieder bei uns am schönsten Talabschluss im Land ihren Wettkampf ausgetragen hätten und hofft auf weitere Anlässe gleicher Art in den nächsten Jahren. Nach strengen Vorschriften wurde das Ritual der Rangverkündigung vom OK Präsidenten durchgezogen. Immer geführt von der Vereinsfahne ehrte der Präsident die Mannschaften und die Einzelkämpfer und die Ehrendamen übergaben die Preise. Da steckt noch Herzblut drin, meinte eine deutsche Touristin, die sich inmitten der Hornusser offensichtlich wohl fühlte. Im Hintergrund verfolgte eine Gruppe koreanischer Gäste das Treiben mit Staunen und hielten das Geschehen mit ihren Kameras fest.

Der festliche Abend

Zum Hornussen gehört auch ein gehöriges Fest. Die meisten Hornusser gehören einer Bauernfamilie an und bringen ihre Angehörigen und Freunde mit. Über fünfhundert Gäste, Hornusser Freunde und Familienangehörige haben zur Musik der «VOLX ROX» Band bis in den frühen Sonntagmorgen gefeiert und getanzt.

Das Tourismus Hornussen ist eine Bereicherung der Festlandschaft an der Lenk, verlängert die Sommersaison und bringt eine ansehbare Wertschöpfung für das Gewerbe. Schade, dass es im Simmental noch keinen Hornusser Verein gibt, der sich mit den Emmentalern im Ries messen könnte.

Walter Zeller