Sommerfest und Treffen alter Landmaschinen auf dem Rossberg

Sommerfest und Treffen alter Landmaschinen auf dem Rossberg

Ein Ross-Mähmaschine aus dem Jahr 1925. Sie bedeutete Schwerstarbeit für die Pferde – grosse Arbeitserleichterung für den Bauern.

Es gehört zur Tradition des Treffens alter Landmaschinen, dass die Teilnehmer aus Oberwil am Samstagnachmittag als Konvoi eintreffen. Angeführt wurde die stattliche Anzahl in diesem Jahr von Guggisbergs Pferdegespann, welches wenig später die von Niklaus Zbinden in Stand gestellte Ross-Mähmaschine, Baujahr 1925, vorführte. Es war spannend zu sehen, wie sich die Pferde kräftig ins Zeug legten und uns zeigten, wie mit nur 2 PS schon rationell gearbeitet wurde. Eindrücklich war es zu beobachten, wie konzentriert der Fuhrmann mit Leitseil und Maschine hantierte. Ein einräderiger Mäher wurde ebenfalls in Betrieb genommen. Dieses Modell hatte sich nie durchgesetzt, da es in steilem Gelände überhaupt nicht eingesetzt werden konnte.

Paul Beyeler aus Weissenbach demonstrierte seine spezielle Seilwinde, welche aus dem Emmental stammt. Sie wurde während der Anbauschlacht hauptsächlich im Ackerbau eingesetzt. Der Bauer konnte die Welle auf «vorwärts» und dann «rückwärts» schalten, was die Arbeit am Pflug enorm erleichterte. Auf dem vorgeführten Modell Bär kann man sitzen, fahren und steuern und sie zu einer Brennholzfräse umfunktionieren. Zu bewundern war unter anderem auch einer der ersten Bührer-Traktoren, Baujahr 1932.

Bis zum Samstagabend standen nahezu 90 Fahrzeuge in Reih und Glied ausgestellt. Ihre Besitzer gaben gerne Auskunft über die Daten und Eigenschaften ihrer Errungenschaften. Am Samstag und auch am Sonntag wurden noch etliche Maschinen in Betrieb genommen. Sobald irgendwie Motorenlärm ertönte, fanden sich sofort viele Zuschauer ein. Hansjörg Bachofner, der Organisator des Treffens, ist sehr zufrieden mit dem Aufmarsch.

Das ganze Wochenende stand unter einem guten Stern. Der gemütliche Einstieg am Freitagabend führte zu regem Betrieb am Samstag und Sonntag. Die angenehme Wetterlage liess die zahlreich erschienenen Gäste lange draussen sitzen. Am Samstagabend, als die «Nachtschwärmer» zum Tanz aufspielten, dislozierten alle gerne in die Festhütte, wo bis in die frühen Morgenstunden «dorfet u tanzet» wurde.

Die Musikgesellschaft als Organisatorin des Sommerfestes erfreute mit ihren musikalischen Einlagen der Kleinformation. Ebenfalls beliebt war die Mittagsunterhaltung der Blaskapelle Venovena und zum Ausklang bot die Kapelle «Farbenfroh» ein abwechslungsreiches Programm für die Liebhaber der volkstümlichen Musik. Maja Lörtscher