Die Frauenjodlergruppe Echo vom Flösch läutete anihremJodlerabenddenWinter gebührend ein

Am 17. November luden die Frauen der Jodlergruppe Echo vom Flösch nach zweijährigem Unterbruch wiederum zu einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Jodlerabend in die Mehrzweckhalle St. Stephan ein. Unzählige Jodlerfreunde aus nah und fern nahmen die Einladung zum Traditionsfest mit den vier auftretenden Formationen an und genossen einen stimmigen Abend voller Vorfreude auf den bevorstehenden Winter.

Die Frauenjodlergruppe Echo vom Flösch läutete an ihrem Jodlerabend den Winter gebührend ein

Die Frauenjodlergruppe «Echo vom Flösch» machte sich im stimmigen Winter-Bühnenbild ausgezeichnet.

«Über Nacht chas Winter wärde», mit diesen Worten aus dem Eingangslied eröffnete Sandra Hählen als Präsidentin der Jodlergruppe Echo vom Flösch letzten Samstag den Jodlerabend und führte sympathisch durch das Konzertprogramm. Mucksmäuschenstill war es kurz nach acht, als die 24 Jodlerfrauen «Winterfreude» von Paul Schreiber anstimmten. Mit Lena Häfelfinger und Céline Hählen neu in ihren Reihen schafften es die Flöschfrauen auch heuer, mit ausgewogenem und feinem Jodelgesang das Publikum vom ersten Moment an in ihren Bann zu ziehen.

Bühnenbild setzte Winter schöninSzeneNebst dem, in ihren prächtigen Trachten genussvollen Auftritt, standen die Jodlerfrauen zusammen mit ihren Angehörigen aber auch sonst den ganzen Abend emsig im Einsatz: So begrüssten sie die Besucher in der flott dekorierten Eingangshalle, servierten Speis und Trank und verkauften wacker Glücksspiel-Lose. Bei der reichhaltigen und liebevoll aufgebauten Tombola im oberen Stockwerk gaben sie den glücklichen Gewinnern ihre Preise heraus. Speziell freuen durfte sich Edwin Griessen jun., der mit einem der letzten Lösli den hölzernen Hauptpreis in Form einer wunderschönen Sitzbank mit nach Hause nehmen konnte.

Selbstverständlich durfte nach dem rund zweistündigen Konzertprogramm auch der traditionelle Tortenschmaus mit Selbstgebackenem der Jodlerfrauen nicht fehlen. Die Mehrzweckhalle war von der Eingangshalle bis zu den Tischen von Frauenhand gewohnt liebevoll dekoriert. Brigitte Tritten hatte es einmal mehr verstanden, mit viel Herzblut und der wunderschönen Winterdekoration ein stimmungsvolles Bühnenbild herzuzaubern. Gerade mit den Tanzfreudigen, die nach Konzertende zu den flotten Örgeliklängen des Trios Haldi-Dubach-Teuscher die Tanzbühne eifrig nutzten, gab dies ein ganz spezielles Winterbild ab.

Vielfältiges JodelkonzertWährend gut zwei Stunden wurde von den vier Formationen hochstehende und abwechslungsreiche Jodlerkost geboten, welche vom äusserst aufmerksamen Publikum mit viel Applaus verdankt wurde. Die fünfköpfige Jodlerfamilie Leuenberger beeindruckte mit den fein aufeinander abgestimmten Stimmen und den sicheren Vorträgen. Mit «Was i gspüre» gaben sie unter anderem auch ein Lied des einheimischen Komponisten Ueli Moor, der sich ebenfalls im Publikum befand, auf einzigartige Weise wieder.

Mit besonderer Freude sagte Sandra Hählen die Bärgjodler Entlebuch an. Der urchige Männerchor mit beeindruckenden Naturstimmen bestach sowohl im traditionellen Jodelgesang mit Liedern von den ihnen nahe stehenden Fredy Wallimann und Franz Stadelmann, als auch mit einer ganz speziellen Zugabe von Armin «Minu» Wallimann aus den eigenen Reihen: So konnte dieser S. O. B. (Song of Bärgjodler) im YouTube bisher bereits beeindruckende 186206 Aufrufe verzeichnen! Die zehn jungen Äntlibuecher begeisterten das aufmerksame Publikum mit ihrem abwechslungsreichen Gesang und ihrer leicht spitzbübischen Ausstrahlung.

Abwechslungsreiches Programm mit unterschiedlichen FormationenMit der bestechenden Sicherheit der Vorjutzerin Orlinda Perreten startete der Jodlerklub Lauenen mit «S isch Herbst» von Franz Stadelmann wunderschön in den Abend. Die Lauener bewiesen unter der Leitung von Ueli Perreten, dass sie nicht nur als Unterleger des wohl bekanntesten Liedes ihrer Region «Louenesee» von und mit Schöre Müller auf der neusten Urchig-CD ein Meisterwerk aufgenommen haben, sondern dass sie auch als Jodlerformation im klassischen Sinn grosse Qualitäten haben. So war etwa ihre Wiedergabe von Emil Wallimanns «Gwitternacht» ein Genuss. Auch der «Jubiläums-Jutz» aus Ueli Moors Feder erfreute als schöne Zugabe das Publikum.

Das Publikum hörte den genussreichen Vorträgen der vier Jodelformationen aufmerksam zu. «Das abwechslungsreiche Programm mit vier völlig unterschiedlichen Formationen, die alles beinhalteten, was das Jodlerherz begehrt, waren gleichzeitig eine Wohltat für Auge und Ohr», meinte eine Konzertbesucherin ganz begeistert.

Blumen für die engagierte DirigentinDer letzte Auftritt gehörte traditionellerweise dem organisierenden Echo vom Flösch. Nach Franz Stadelmanns «Mini Eltere» und «I Abe gsunge» von Fred Kaufmann wurden sie vom begeisterten Publikum mit kräftigem Applaus ebenfalls zu einer Zugabe aufgefordert. Mit «Mi Wäg» von Theres Aeberhard schlossen die Flösch-Jodlerinnen den stimmigen Konzertabend ab. Das Publikum war bis zum letzten Vortrag ausgesprochen aufmerksam und ruhig, was den darbietenden Formationen und auch der Präsidentin viel Freude bereitete: «Ein Kompliment an euch alle, ihr seid ein super Publikum gewesen, danke schön. Wir Flöschfrauen danken aber auch unserer Dirigentin Silvia, welche uns seit 19 Jahren leitet, für die riesige Arbeit, die sie jahrein, jahraus leistet. Manche Stunde hat sie für uns schon investiert, bis jeder Ton sitzt», mit diesen Worten überreichte Präsidentin Sandra Hählen der überraschten Dirigentin Silvia Zbären zum Dank für ihr Engagement einen Blumenstrauss. Mit dem Hinweis auf das nächste Jodlertreffen, das die Flöschjodlerinnen zu ihrem 20-Jahr-Jubiläum am 11./12. Mai 2019 an der Lenk organisieren werden, wurde der offizielle Teil abgeschlossen.

Ein wunderschöner Jodlerabend fand so einen würdigen Abschluss und erweckte bei manchem Zuhörenden die Vorfreude auf den bevorstehenden Winter. Und während diese Zeilen geschrieben wurden, tanzten vor dem Fenster tatsächlich die ersten Schneeflocken vom Himmel. So lösten sich Sandra Hählens Eingangsworte: «Eigentlich wollten wir mit dem Lied «Winterfreude» den Winter einläuten, aber der Petrus ist noch auf Herbst eingestellt», in Luft auf.

So schnell kann es manchmal gehen.