Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Spatenstich der Wasserversorgung Obersimmental an der Mattenhalte, St. Stephan

Drei Obersimmentaler Gemeinden sollen vom Jahrhundertprojekt profitieren

Die Gemeinde St. Stephan hat ihr Jahrhundert-Projekt mit dem Spatenstich beim neuen Wasserreservoir an der Mattenhalte in Angriff genommen.

rating rating rating rating rating
Drei Obersimmentaler Gemeinden sollen vom Jahrhundertprojekt profitieren

Marc Zumbrunnen, Ernst Banholzer, Richard Spalinger, Niklaus Schwarz, Andreas Moor, Gemeinderat Infrastruktur Martin Bühler, Hansjörg Zeller, Gemeindepräsident Albin Buchs, Lenker Gemeindepräsident Christian von Känel, Claudine Fermaud, Amt für Wasser und Abfall.

Am Freitag, 10. April trafen sich die Projektverantwortlichen sowie Vertreter der betroffenen Gemeinden und Behörden auf der Baustelle zum Spatenstich. Gemeindepräsident Albin Buchs hat in seinem Vorwort die Bedeutung des Projektes hervorgehoben. Von der Grösse und von der Bedeutung her sei das für die Gemeinde St. Stephan ein Jahrhundert-Projekt. Vor rund hundert Jahren habe die Gemeinde die Quelle im Färmel mit einer Leistung von 1500 Litern pro Minute für 70 Franken gekauft. Dazumal sei die Quelle in einem Schacht gefasst und mit Holzleitungen an die Mattenhalte geführt worden. Monatelang hätte man Rohre aus heimischem Holz gedreht und anschliessend verlegt. Von 1902 bis 1907 seien die Holzrohre durch die heute noch bestehenden Eisenrohre ersetzt worden. Das Reservoir sei bereits 88-jährig und müsse ebenfalls ersetzt werden. Vom Kanton her habe man die Auflage bekommen, die Wasserversorgungen im Obersimmental zusammenzuschliessen. Der Zusammenschluss mit der Lenk wurde von beiden Gemeinden beschlossen, er liegt im Bereich Stocken. Der Zusammenschluss mit der Wasserversorgung Zweisimmen ist von den Gemeinden her auch beschlossene Sache, muss aber noch neu gebaut werden.

Die Wasserversorgung St. Stephan im Verbund Obersimmental

Die bestehenden Wasserreservoire Matten und Graben wurden vom Kantonalen Labor abgesprochen und müssen ersetzt werden. Von der Wasserfassung Müliport im Fermeltal bis zum neuen Reservoir an der Mattenhalte wird die Leitung so gebaut, dass sie als Druckwasserleitung für das Trinkwasser-Kraftwerk verwendet werden kann. Das bestehende Leitungsnetz von der Matten bis in die Stocken muss erneuert werden. Die Anschlussleitung ans Lenker Netz besteht noch nicht und muss neu gebaut oder teilweise erneuert werden. Die Verbindung zwischen dem Reservoir an der Matte bis zum Ausgleichsbecken Lee ist nicht Bestandteil des Gesamterneuerungsprojekts. Im Gantboden werden die Quellen neu gefasst und in einer neuen Druckleitung über das Ausgleichsbecken Lee zur Zentrale Grodey geführt, wo das unter Druck stehende Wasser für den Betrieb des Trinkwasserkraftwerkes verwendet wird. Die mittelfristig geplante Verbindung mit der Wasserversorung Zweisimmen in der Wolfey muss grösstenteils neu gebaut werden.

Obwohl die Lenker im Normalfall über genug Wasser verfügen, benötigen sie für die Sicherstellung der Versorgungssicherheit (beim Ausfall der wichtigsten Quelle) einen weiteren Wasserbezugsort. Umgekehrt fehlen der Wasserversorgung St. Stephen Reservoirkapazitäten. Abklärungen haben ergeben, dass es am zweckmässigsten ist, dass die Lenker die fehlende Versorgungssicherheit von 1420 m³ pro Tag durch einen Anschluss an das Netz von St. Stephan sicherstellen. Umgekehrt profitieren die St. Stäffner vom Lenker Reservoir-Volumen und können ihren Reservoir-Ausbau ca. 350 m³ kleiner dimensionieren. Betriebswirtschaftlich profitieren so beide Gemeinden.

Zwei Kleinkraftwerke in der neuen Wasserversorgung als wirtschaftlichste Lösung

Die Bruttokosten des Gesamterneuerungsprojekts werden mit 10,9 Millionen Franken veranschlagt. Es können Finanzierungshilfen von 3,5 Millionen Franken erwartet werden. Die zwingenden «Ohnehin-Massnahmen» belaufen sich auf rund 6 Millionen Franken. Werden nur die minimalen Investitionen getätigt, können die Trinkwasserkraftwerke und die Zusammenarbeit mit der Lenk und mit Zweisimmen nicht realisiert werden. In diesem Fall würden die Finanzhilfen vom Kanton Bern deutlich kleiner ausfallen. Die Finanzplanung zeigt auf, dass unter Berücksichtigung der Entschädigungen des Kantons, dem Erlös aus der Stromproduktion und der Zusammenarbeit mit der Lenk und mit Zweisimmen der geplante Vollausbau mit Abstand die wirtschaftlichste Lösung für die Wasserversorgung in St. Stephan darstellt.

Erstellt am: 16.04.2015

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel