54. Schweizerischer Winter-Gebirgs-Skilauf

Über 500-köpfige Skiläuferfamilie ist um ein Erlebnis reicher

Am 54. «Zweitägeler», dem Schweizerischen Winter-Gebirgs-Skilauf konnten 510 Skipatrouilleure in Kameradschaft ihre Kondition, das Skifahren und den Durchhaltewillen unter Beweis stellen. Postkartenwetter und ausgezeichnete Schneeverhältnisse machten gute Werbung bei der internationalen Läuferfamilie.

Über 500-köpfige Skiläuferfamilie ist um ein Erlebnis reicher

Die international gemischte Patrouille war begeistert beim Anblick und der bleibenden Erinnerung des vereisten Iffigfall.

Ein unvergessliches Wochenende in der herrlichen Obersimmentaler Bergwelt erlebten die 100 Patrouillen am 54. Schweizerischen Winter-Gebirgs-Skilauf. Unter dem Patronat des Schweizerischen Unteroffiziersverbandes (SUOV) und der UOV-Sektion Obersimmental nahmen am Wochenende 510 – rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr – Angehörige verschiedener Armee-Einheiten und zivile Läufergruppen die gegen sechsstündigen Tagesetappen unter die mit Fellen bespannten Skier. Rund die Hälfte im grossen Läuferharst waren internationale Teilnehmer aus 13 Nationen. Ein Grossteil kam aus Frankreich, Deutschland und Belgien.

Ein Kunstwerk der Natur

Beide Streckenverantwortliche, Oblt Christoph Stalder und Wm Ariane Stäubli, zogen ihre Tagesrouten weitgehend abseits von Bergbahnen und Skipisten. Zum Start vom Samstag lag Nebel über dem Flugplatz St. Stephan. Die erste Tour von 14 Kilometern mit fast 1300 Meter Höhendifferenz führte hinauf zum Laserberg und an die wärmende Sonne. Über Zwitzeregg, Parwengen und über den Gantlouenegrat wurde der Rinderberg erreicht. Auf der klassischen Piste gelangte der Läuferharst zum ersten Tagesziel in Zweisimmen.

An der Lenk ging es am Sonntag vom Kuspo aus sanft hinauf zum Ahorni. Bereits vor dem zweiten Aufstieg zur Langermatte erntete Wm Ariane Stäubli spontanen Szenenapplaus. Der vereiste Iffigfall präsentierte sich der Läuferschar als wahres Kunstwerk der Natur. Bewundernd liessen Läuferinnen und Läufer die körperliche Anstrengung für einige Momente vergessen.

Im strahlenden Sonnenschein führte die gut halbstündige Abfahrt von der Langermatte zum Ziel beim Simmenfall. Oberstlt Rolf Matti als OK-Präsident des Zweitägelers gab sich zufrieden: «Der Auftrag zum körperlichen Einsatz in Kameradschaft mit skifahrerischem Können und Durchhaltewillen ist erfüllt. Die Sicherheit steht im Vordergrund – da und dort gab es durch die Sanität Blasen zu verarzten – doch das Wichtigste ist, dass allesamt wohlbehalten am Ziel sind.»

Mit Nationalrat Werner Salzmann

Zum Hauptverlesen im Kuspo an der Lenk durfte Oberstlt Rolf Matti militärische Gäste, angeführt von Divisionär Roland Favre, und aus der Politik mit Nationalrat Werner Salzmann begrüssen. Rund 150 Idealisten stehen am Anlass jährlich als ehrenamtliche Funktionäre im Einsatz.

Für die Teilnehmenden gibt es weder Siegprämien noch Ranglisten. Ausgezeichnet werden aber die Anzahl absolvierter Zweitägeler. Acht Silbermedaillen gab es für 20 Läufe und fünf Goldene für 25 Teilnahmen. Seinen 30. Lauf absolvierte Jeans Vicens aus Villelongue-dels-Monts im französischen Departement Pyrénées-Orientales. Hansulrich Fuhrer aus Zollikofen absolvierte 40 und der Zuger Rudolf Köppel gar den 52. Zweitägeler. Den Bergkristall nahm die Damenpatrouille aus dem Val Saint Lambert aus Belgien gleich wieder mit. Der belgische Nachwuchs durfte mit dem Altersdurchschnitt von 17 Jahren die SUOV-Jugendstandarte ausführen.

Fritz Leuzinger