Ausbau Werkhof und Schlüsselübergabe an neuen Betreiber

Waldgemeinde wird aufgelöst, Forstbetrieb Thunersee-Süd übernimmt

Am 11. November 2022 wurde in einem feierlichen Akt der umgebaute Werkhof der Waldgemeinde Wimmis eingeweiht. Für rund 200000 Franken wurden Büroräume eingebaut, Werkstatt und Garderoben vergrössert sowie das Dach komplett neu gemacht. Da die Waldgemeinde Wimmis per Ende 2022 aufgelöst wird, fand gleichzeitig die Schlüsselübergabe an den neuen Forstbetrieb Thunersee-Süd statt.

Waldgemeinde wird aufgelöst, Forstbetrieb Thunersee-Süd übernimmt

Der Werkhof Sagistrasse 8a in Wimmis mit neuem Dach und PV-Anlage.

Mit dem Ausbau des Werkhofs, der Auflösung der Waldgemeinde Wimmis und dem Neubeginn mit dem Forstbetrieb Thunersee-Süd konnten gleich drei wichtige Ereignisse zelebriert werden. So geschehen am letzten Freitag im Werkhof der Waldgemeinde Wimmis. Die Forstkommission durfte zu diesem schon fast historischen Anlass über 40 Gäste aus Politik und Forstwirtschaft begrüssen.

Diesen Feierlichkeiten vorausgegangen war viel Arbeit für die Zusammenlegung der Forstbetriebe Waldgemeinde Wimmis und Thunersee-Suldtal zum öffentlich-rechtlichen Forstbetrieb Thunersee-Süd. Daran beteiligt sind vier Gemeinden und drei Burgergemeinden. Erst mit deren Versammlungsbeschlüssen im Dezember 2021 war klar, dass der gemeinsame Forstbetrieb Realität wird. Zuvor musste die Waldgemeinde Wimmis ihre eigene Auflösung beschliessen, inklusive Vermögensübertragung an die Einwohnergemeinde. Diese Zustimmung war nicht selbstverständlich, war doch ein erster Anlauf im Jahr 2018 durch die Waldgemeindeversammlung noch deutlich abgelehnt worden. Umso mehr freuen sich alle Beteiligten, dass es im zweiten Anlauf geklappt hat.

Rückblick: Geänderte Arbeit undInfrastruktur

Der neue Forstbetrieb Thunersee-Süd bedeutet gleichzeitig das Ende der Waldgemeinde Wimmis. Sowohl der Forstbetrieb als auch die Organisation selber werden aufgelöst. Der Rückblick des langjährigen Betriebsleiters Stephan Luginbühl auf die Geschichte der Waldgemeinde zeigte eindrücklich, welch massive Veränderungen es in der Forstwirtschaft gegeben hat. War früher alles harte und strenge Handarbeit, konnte zunehmend auf maschinelle Unterstützung gezählt werden. Für diese Investitionen brauchte es nicht nur Geld, sondern irgendwann auch einen Werkhof zur Unterbringung von Fahrzeugen und Maschinen. Die Waldgemeinde Wimmis hatte das Glück, vor 30 Jahren die ehemalige Sägerei an der Sagistrasse 8a zu übernehmen.

Nach und nach wurde das alte, aber sehr geräumige Gebäude modernisiert. Im Jahr 2017 wurden ein geheizter Aufenthaltsraum und eine Werkstatt eingebaut, dazu Garderoben und sanitäre Anlagen. Damit sei der Werkhof für die nahe und ferne Zukunft gut ausgestattet, war die Forstkommission überzeugt. Doch der nächste Ausbauschritt folgte im Hinblick auf die Zusammenlegung der Forstbetriebe bereits im Sommer 2022. Für neu zehn statt bisher vier Mitarbeiter mussten Garderoben, sanitäre Einrichtungen und Werkstatt vergrössert werden. Im Dachgeschoss wurde ein Büroraum mit vier Arbeitsplätzen eingebaut. Dies war unter anderem nötig, weil der Betriebsleiter des neuen Forstbetriebes Florian Kislig und sein Stellvertreter Timm Näpflin gleichzeitig als Revierförster tätig sind. Das komplett neue Dach wurde mit einer mittelgrossen Fotovoltaik-Anlage ergänzt, welche deutlich mehr Energie produziert, als der Werkhof verbraucht. Insgesamt wurden in den letzten Jahren rund 500000 Franken in den Werkhof investiert.

Forstbetrieb Thunersee-Süd per1.Januar 2023

Der Umzug des Forstbetriebs Thunersee-Suldtal von Krattigen nach Wimmis ist bereits erfolgt. So steht dem Start des gemeinsamen Forstbetriebes Thunersee-Süd per 1. Januar 2023 nichts mehr im Wege. Thunersee-Suldtal-Präsident Daniel Kummer aus Krattigen, welcher auch dem neuen Forstbettrieb vorstehen wird, freut sich sehr auf die Zukunft mit dem grösseren Betrieb.

Auch Betriebsleiter Florian Kislig sieht dem Neustart mit neuem Team am neuen Ort mit viel Zuversicht entgegen. Gewisse Sorgen bereiten ihm nur die ungewissen Aussichten auf dem Holzmarkt. Derzeit kann zwar von höheren Rohstoffpreisen profitiert werden. In den letzten Jahren war das aber oft anders, der Holzschlag lohnte sich vielfach kaum mehr. Ein wichtiges Standbein des Forstbetriebes sind deshalb Dienstleistungen für Dritte sowie Schutz- und Waldbauprojekte. Das bedingt, mit Ausrüstung und Personal stets auf aktuellem Stand zu sein. Ausbildung ist für Florian Kislig daher ein zentrales Anliegen. So werden derzeit gleich vier Lernende ausgebildet und mehrere Mitarbeiter befinden sich in weiterführenden Lehrgängen.