Saisonschluss von Zweisimmen Jazz mit Daniel Woodtli Trio in der katholischen Kirche

Die Hühneraugen der Grossmutter

Einen sehr schönen und exklusiven Saisonschluss gab’s am Pfingstsamstag bei Zweisimmen Jazz mit dem Daniel Woodtli Trio. Beim Konzert in der katholischen Kirche spannte das Trio einen grossen Bogen über die 20 Jahre ihres Schaffens. Das Konzert wurde mitgeschnitten und soll als Jubiläums-LP und viertes Album der Band veröffentlicht werden. Die Uraufführung des eigens für dieses Konzert vom Bandleader geschriebenen Stücks «Spillgerten 2476» bildete dabei für das lokale Publikum den Höhepunkt des Konzertes.

Die Hühneraugen der Grossmutter

Jazz, Flamencoklänge bis hin zu klassischen Stücken: Das Trio mit Daniel Woodtli am Flügelhorn, Lorenz Beyeler am Kontrabass und Nick Perrin an der Gitarre begeisterte das Publikum in und bildete einen würdigen Saisonabschluss von Zweisimmen Jazz.

Fürstlich eröffnete das Trio mit «Galeries des Princes» des belgischen Gitarristen Philip Catherine, welches er mit dem Trompeter Chet Baker spielte. Mit Nick Perrin und Daniel Woodtli verfügt das DW-Trio natürlich über diese Besetzung, hatte das Publikum schon zu Beginn des Konzertes auf seiner Seite und zog dieses über das ganze Konzert in den Bann. Am Kontrabass spielte Lorenz Beyeler souverän und sorgte für den guten Rhythmus.

Das Trio spielt sehr gekonnt zusammen und harmoniert ausgezeichnet. Sie haben sich bereits in der Primarschule des Jazz kennengelernt und zum Abschluss der Swiss Jazz School ihr eigenes Bandprojekt gehabt. Seither sind sie zusammen und haben drei Alben herausgegeben.

Mit diesem Abend folgte jetzt das Vierte. Als Dank für das Ermöglichen dieses Konzertes in dem für solche Musik idealen Raum der katholischen Kirche in Zweisimmen hat Daniel Woodtli dem Zweisimmen Jazz Club ein eigenes Stück gewidmet mit dem Namen «Spillgerten 2476».

Die Band spannte über das ganze Konzert einen grossen Bogen ihres 20-jährigen Schaffens und dabei durfte natürlich das Titelstück des ersten Albums «Someday in April» von Nick Perrin oder das «Midnight Bells» von Daniel Woodtli, welches als Hommage an die Altstadt von Bern mit den vielen Kirchen und Glocken geschrieben wurde, nicht fehlen.

Das Konzert beinhaltete viel Jazz sowie Flamencoklänge und führte hin bis zur Klassik. Zum Schluss des Konzertes spielt das Trio noch «Concierto de Aranjuez» aus dem populären Werk des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo.

Es war ein sehr würdiger Saisonabschluss, welcher durch ein äusserst aufmerksam zuhörendes Publikum in einem würdigen Rahmen stattgefunden hat.

Dieses Konzert war also exklusiv. Es bleibt aber zu hoffen, dass die etwas in den Hintergrund geratene Combo dank des neuen Albums wieder vermehrt auf der Bühne anzutreffen sein wird, was auch der Herzenswunsch des Bandleaders Daniel Woodtli ist. Konzerte von Zweisimmen Jazz gibt’s wieder im kommenden Winterhalbjahr.