Fabrik3770 feiert einjährige Aktivität

Festival-Stimmung: Andrea Bignasca rockte den Rinderberg

Wo im Winter auf meist sulzigem Schnee zum letzten Einkehrschwung angesetzt wird, da griffen am Freitag, 17. Juni Blues-Rocker Andrea Bignasca und die einheimische Band SchoccoRocco in die Saiten: Die Fabrik3770, hinter der die beiden stets aktiven Jenny Sterchi und Patricia Glauser Edreira stehen, feierte mit einem Open-Air-Konzert bei perfekten Bedingungen den ersten Geburtstag.

Festival-Stimmung: Andrea Bignasca rockte den Rinderberg

Der Tessiner Andrea Bignasca begeisterte beim Open-Air-Konzert an der Lothar-Bar.

Dass die Veranstaltungen der Fabrik3770 immer einen Besuch wert sind, hat sich inzwischen herum gesprochen: Bekanntere und weniger bekannte Künstler, die allesamt ihr Publikum stets bestens unterhalten und das in einem eher kleinen Rahmen, bei dem man schnell das Gefühl bekommt, irgendwie im eigenen Wohnzimmer zu sitzen. Oder – in diesem Fall – im eigenen Garten. Ganz nah dran, aber ohne Gehörschaden.

Bei noch sommerlich warmen Temperaturen brauchten die Jungs von SchoccoRocco eigentlich niemandem «einheizen» – sie taten es trotzdem. Mit einer Mischung Rock, Folk, Country und manchen Klängen, die sich nicht immer ganz klar einer definierten Stilrichtung zuordnen liessen, sorgte die Truppe für viel Abwechslung und Unterhaltung im frühen Abendprogramm. Ein Heimspiel für die Band und eines, mit dem sie gekonnt, sicher und mit Spielfreude den Punkt beim Publikum gemacht haben.

Rockiges Hauptprogramm mitAndrea Bignasca

Mit Einbruch der Dämmerung eröffnete der Tessiner Andrea Bignasca dann das Hauptkonzert: Im Gepäck hatte er vor allem natürlich Titel aus seinem dritten Album «Keep Me From Drowning» (2021). Mit seiner Mischung aus Blues und Rock hat Bignasca einen eigenen Stil gefunden, dessen Funke problemlos auf das Publikum überspringt. Faszinierend, wie Bignasca nicht nur seine starke Stimme in seinen Songs einsetzte, sondern auch, dass er lediglich auf die Live-Unterstützung seines Schlagzeugers zurückgriff: Eine Duo-Besetzung, der man freilich die kleine Besetzung nicht anhörte, so variabel und variantenreich war das Spiel beider Musiker.

Zugute kam dem Duo dabei sicherlich auch der exzellente Ton an diesem Abend: Transparent, ohne aufdringlich zu sein, ein solides Fundament im Bass, ohne dröhnend zu wummern, klar in den Höhen, ohne zu verzerren. Davon dürften sich viele grosse und kleine Veranstalter und Tonmeister gerne etwas abschauen.