Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Konzert Cantate Chor und Orchesters der Konzerte Zweisimmen

Glanzvoller Judas Maccabäus in der Kirche Zweisimmen

Das erste der traditionellen Adventskonzerte des Cantate Chors und des Orchesters der Konzerte Zweisimmen unter der Leitung von Klaus Burkhalter war am dritten Adventsonntag, am 13. Dezember, dem grossen, leicht gekürzten Oratorium «Judas Maccabäus» des reifen und gefeierten Georg Friedrich Händel (1685–1759) gewidmet. Es wurde 1747 in London zur Feier des vernichtenden Sieges des Herzogs von Cumberland über die aufständischen Schotten unter Führung des Charles Edward Stuart (Bonnie Prince Charlie) uraufgeführt.

rating rating rating rating rating
Glanzvoller Judas Maccabäus in der Kirche Zweisimmen

Die blutigen Freiheitskämpfe der Makkabäer gegen Sklaverei und Unterdrückung durch übermächtige Feinde aus Syrien und Ägypten im 2. Jahrhundert vor Christus bilden den historischen Hintergrund der Handlung. Judas Maccabäus reisst das Volk der Israeliten aus dem Verzagen und der Verzweiflung über den Tod seines Führers Mattatias heraus. Das Bekenntnis zum einzigen und wahren Gott Jehova weist dem Volk Gottes den Weg und belohnt seinen Kampf für «Freiheit oder Tod» nach wechselvollem Geschehen im triumphierenden finalen Lobgesang.

In einer zugleich feinfühlenden und mitreissenden Parforceleistung wusste Klaus Burkhalter als Dirigent dieses gewaltige Werk zu gestalten. Die präzise Führung des Orchesters und des Chores im Miterleben von Zweifel und tiefster Trauer, von wieder aufkeimender Hoffnung, Gottvertrauen und Jubel war sichtlich für alle Mitwirkenden und Zuhörer ein unvergessliches und beglückendes Erlebnis. Eine immense Arbeit mit Vertiefung in Musik und Text, Suchen der eigenen Interpretation und Gestaltung liegt dieser Zweisimmner Aufführung zugrunde.

Die Leistung der Solisten kann nicht genug gewürdigt werden. Astrid Pfarrer, die Altistin, betörte erneut mit dem Reichtum und der Spannbreite ihrer weichen und ausdrucksvollen Stimme in den Arien wie in den herrlichen Duetten. Überzeugend war auch Beatrice Ruchti mit ihrer strahlenden Sopranstimme und sie rührte mit ihrem ergreifenden Legato in der Arie «Du sinkst, ach armes Israel» zu Tränen. Die herrlich sonore und bewegliche Stimme des Bassisten Stefan Vock hat durch ihre Leichtigkeit und Präzision in den Koloraturen schwer beeindruckt. Eine Offenbarung war auch Christoph Metzger. Als Judas Maccabäus zog er in seinen Rezitativen die Zuhörer durch direkten Blickkontakt in seinen Bann und gestaltete mit seiner hellen und warmen Tenorstimme die Arien zum Hochgenuss.

Das Orchester mit der Konzertmeisterin Charlotte Zehnder bot ebenfalls eine überzeugende Leistung, hatte es sich doch in den Arien und grossen Chören verschiedensten Tempi und Differenzierungen anzupassen, was es glänzend meisterte. Besonders leuchtende Momente setzten natürlich die Bläser und Pauken. Die hochmusikalischen Rezitativ-Begleitungen durch den Cellisten Matthias Schranz waren ein spezieller Genuss.

Einige Stimmen aus dem Publikum seien erlaubt: «Der Cantate Chor hat eine ganz grosse Leistung geboten. Er hat mich überzeugt und begeistert. Wir wurden richtig durchgerüttelt, sind zutiefst beeindruckt. Man spürte, wie die Sängerinnen und Sänger sich voll ins Werk eingelebt hatten und dies nun ausdrucksstark und einfühlsam auf die Zuhörer übertrugen.»

«Ich bin jetzt eine alte Frau, habe aber noch nie ein Konzert so intensiv erlebt. Es war so vielgestaltig und abwechslungsreich, einfach packend von A bis Z».

«Ich als Stadt-Berner bin beeindruckt, wie hier oben in Zweisimmen ein solch gewaltiges Werk in dieser Qualität aufgeführt werden kann. Da ist offenbar ein langer Aufbau geschehen, der schöne Früchte trägt. Chor und Orchester strahlten Freude und Begeisterung aus, die sich in der subtilen Gestaltung der unterschiedlichsten Gefühle differenziert ausdrückte, von tiefer Trauer bis zur unbändigen Begeisterung. Im prächtigen Kirchenraum erlebte ich eine Aufführung, die so unmittelbar berührte, wie ich es in grossen Berner Kirchen selten empfinde.»

Am 29. Dezember findet die zweite Aufführung dieses beeindruckenden Werkes statt, ein beglückendes Erlebnis, das Musikliebhaber nicht verpassen sollten.

Erstellt am: 17.12.2015

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel