Seit Mittwochnachmittag, 20. Mai 2020 machen die Meldungen aus dem Bundesrat die Runde: Ab 28. Mai sind religiöse Feiern, also auch Gottesdienste, wieder in Kirchen und anderen religiösen Gebäuden möglich, sofern ein Sicherheitskonzept erstellt wird. Was bedeutet das für das kirchliche Leben, besonders die Gottesdienste bei uns hier in Zweisimmen?
Dem Kirchgemeinderat und auch uns Pfarrpersonen ist bewusst, dass es viel zu lange her ist, dass wir frei und unbeschwert zusammen einen Gottesdienst in unserer Zweisimmer Kirche feiern durften. Wir alle vermissen die Gemeinschaft, das gemeinsame Singen und Beten, das Sich-Treffen oder Austauschen beim Kirchenkaffee.
Im Internet wurde die Möglichkeit geboten, eine Andacht oder einen Gottesdienst digital mitzufeiern; die Texte der Gottesdienste und Andachten lagen zum Mitnehmen in der Kirche aus – aber eben, das war und ist nur ein schwacher Ersatz.
Wir alle sehnen uns nach einem «richtigen» Gottesdienst, vielleicht sogar auch nach einem «richtigen» Abendmahl. Leider wird es noch lange dauern, bis wir das wirklich wieder können, ohne Einschränkung und Angst vor Ansteckung. Momentan sind die Regeln von BAG und RefBeJuso immer noch streng, denn die Gefahr ist nicht gebannt. Es dürfte nur eine begrenzte Anzahl Menschen zusammenkommen und diese müssen immer zwei Meter Abstand halten. Die anderen dürften nicht mitmachen. Besonders den Angehörigen der verschiedenen Risikogruppen wird geraten, zu Hause zu bleiben und nicht in den Gottesdienst zu kommen. Ausserdem muss man sich im Vorfeld anmelden. Und weil das Singen die Gefahr der Virenverteilung bietet, soll man unter seiner Hygienemaske allenfalls leise summen.
Somit ist das, was ein Gottesdienst ausmacht, unserer Meinung nach noch immer nicht realisierbar. Im Moment würde es heissen: «Kommet her zu mir, die ihr gesund und stark und jung seid!» Aber Jesus hat gerade andere Worte gebraucht: «Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.»
So hat der Kirchgemeinderat beschlossen, dass es vorerst keine «normalen» Gottesdienste in der Kirche geben wird. Die Informationen, die in dieser Zeitung und im Kirchenblatt publiziert wurden, gelten weiter. Wir halten Sie auf dem Laufenden, sollte sich daran etwas ändern. Und bis dahin wird jeden Sonntag ein Gottesdienst auf der Homepage veröffentlicht, das Konzept dazu liegt sonntags in der Kirche auf. An jedem Montag kann eine Hausandacht mitgenommen werden und die Pfarrpersonen stehen telefonisch, per Mail oder Brief für die Seelsorge bereit.
Und wenn Hilfe beim Einkaufen gebraucht wird, kann man sich weiterhin gerne an die Pfarrpersonen oder ans Sekretariat wenden.
Viel Geduld und eine gute Gesundheit – und bleibt Gott befohlen!
und die Pfarrpersonen