Onkologen aus Thun zu Gast in Zweisimmen

Immuntherapie revolutioniert die Krebsbehandlung

Immuntherapien haben die Prognose vieler Krebsarten massiv verbessert. Die eindrücklichen Resultate wecken Hoffnung bei Patienten und Angehörigen. Am Informationsabend des Spitals Zweisimmen zeigten die zahlreichen Anwesenden am 2. März grosses Interesse an dem Thema «Immuntherapie und Krebs».

Immuntherapie revolutioniert die Krebsbehandlung

Chefarzt Ueli Güller (links) und stellvertretender Chefarzt Christoph Ackermann des Onkologie- und Hämatologiezentrums Thun-Spiez-Berner Oberland referierten über Immuntherapie – Möglichkeiten und Grenzen.

Knapp vierzig Personen hatten sich am Donnerstagabend im Kirchgemeindesaal in Zweisimmen eingefunden, um am Informationsabend über «Immuntherapie und Krebs: Möglichkeiten und Grenzen» teilzunehmen. Die Referenten, Chefarzt Ueli Güller und stellvertretender Chefarzt Christoph Ackermann des Onkologie- und Hämatologiezentrums Thun-Spiez-Berner Oberland, zeigten sich sehr erfreut über das grosse Interesse der Lokalbevölkerung.

Imponierende Behandlungsresultate

Die Immuntherapie sei eine Revolution in der Krebsbehandlung, hielt Chefarzt Ueli Güller fest. Ohne Ärztejargon und Fremdwörter erklärte er einfach und verständlich, wie die Immuntherapie funktioniert und wie eine Behandlung verläuft. Die Therapien sind im Allgemeinen sehr gut verträglich. Nebenwirkungen können auftreten, sind aber eher selten schwerwiegend.

Die Immuntherapie ist wirksam bei den meisten soliden Tumoren wie beispielsweise bei Tumoren der Haut, der Speiseröhre und des Magens, der Nieren, der Lunge, der Leber, der Blase, und bei Tumoren des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs. Wenig oder keine Erfolge zeigt die Immuntherapie bei Leukämien, Sarkomen, dem Prostata- und Hirnkrebs, als auch bei den meisten Dickdarmkrebsarten. Bei einigen Patienten wirkt die Immuntherapie auch noch Jahre nach ihrem Abschluss und sie können als geheilt betrachtet werden. Bei anderen werden die Tumorzellen therapieresistent und es kommt zu Rückfällen. Trotzdem wird auch bei diesen Betroffenen die Lebenszeit verlängert und die Lebensqualität deutlich verbessert.

Grosses Interesse beim Vortragspublikum weckten drei Patientenbeispiele aus Professor Güllers Sprechstunde: «Schon nach der ersten Behandlung war eine drastische Abnahme des Tumormarkers im Blut und eine massive Verbesserung des Allgemeinzustandes des Patienten zu verzeichnen.» Ueli Güller zeigte Organquerschnitte voller Geschwülste und den deutlichen Rückgang oder gar das vollständige Verschwinden der Tumore und deren Metastasen unter Immuntherapie. Postkarten von dankbaren Patienten von Island oder Australien und Grüsse voller Lebensfreude machten Eindruck.