Lesung Literarischer Herbst Gstaad
Noëlle Revaz und Stefan Slupetzky weckten Lust auf weiteren Lesestoff
Vom 14. bis 17. September 2017 fand der Literarische Herbst Gstaad mit verschiedenen Veranstaltungen in Saanen, Gstaad, Schönried und auch in Zweisimmen statt. Zur Lesung in der katholischen Kirche Zweisimmen konnten die Autoren Noëlle Regaz und Stefan Slupetzky gewonnen werden. Zudem bereicherten zwei Klassen des Gymnasiums Gstaad den Abend mit ihren vorbereiteten Fragen.
Das Organisationsteam des Vereins Literarischer Herbst Gstaad führte zum siebten Mal ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Lesungen und Veranstaltungen durch. Letzten Freitagabend, 15. September, kam der Literarische Herbst in die katholische Kirche nach Zweisimmen und bewies mit den beiden Autoren Noëlle Regaz und Stefan Slupetzky, dass das Team ein gutes Gespür für die Auswahl der Autoren hat.
Nach einer Einführung von Liliane Studer begann Noëlle Revaz aus ihrem dritten Buch «L’Infini livre» vorzulesen, welches bereits 2014 erschienen ist, sehr sympathisch und aus dem französischen Original. Das Buch wurde dieses Jahr, 2017, übersetzt und Liliane Studer las anschliessend den Text aus der deutschen Übersetzung von «Das unendliche Buch».
Die Art und Weise in der beide Autoren aus ihren Büchern vorlasen, unterstützte sehr authentisch den Inhalt und die Aussage ihrer Bücher. Gebannt hörten die Zuhörenden zu und mussten doch das eine oder andere Mal laut schmunzeln. Auch wenn es sich mit einer zeitkritischen Satire über die Medienwelt und einem Krimi um ganz unterschiedliche Bücher handelt, kommt in beiden das Komische bei der Beschreibung von Situationen, manchmal auch ganz alltäglichen, nicht zu kurz.
So wundert es nicht, dass beide Bücher schon als Lesestoff in einigen Berner Oberländer Schulen ausgewählt wurden. Sind doch die Bücher beide kurzweilig zu lesen, aber doch mit einer Vielschichtigkeit, die zu kritischen Gedanken anregt. Nach der Entstehungsgeschichte seiner Bücher gefragt, äusserte sich Slupetzky so: «Die Zeit ist das Chamäleon der Quälgeister» und wahrscheinlich jeder Autor kennt die Phase, in der seine Figuren tun, was sie wollen. Es entsteht bei jedem Buch eine Eigendynamik, und ein Autor entledigt sich über das Schreiben gern einiger Dinge.
Für die Schüler vom Gymnasium Gstaad war es eine einmalige Gelegenheit, nach ihrer Lektüre die Autoren kennenzulernen und ihnen Fragen zu stellen. Diese wurden ausführlich und charmant beantwortet.
Zahlreiche Interessierte und Literaturbegeisterte liessen sich von der Atmosphäre in der Kirche einfangen. Beim anschliessenden Apéro konnte das Gehörte vertieft oder auch mit den beiden Autoren gesprochen werden.
Erstellt am: 21.09.2017