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Auftakt des 65. Gstaad Menuhin Festivals & Academy

Paul Lewis brachte «Pictures in Music» nach Zweisimmen

Das 65. Gstaad Menuhin Festival & Academy begann mit einem Auftaktkonzert live vor einem kleinen Publikum in der Kirche Saanen am Freitag, 16. Juli und gleichzeitig online mit einer offiziellen Ansprache. Gleich am nächsten Tag, am 17. Juli startete das Kinder- und Jugendprojekt Discovery mit seinem Angebot «Ferienspass» in der Reformierten Kirche Zweisimmen. Am gleichen Abend zauberte Paul Lewis mit seinem kraftvollen, aber auch einfühlsamen Klavierspiel Bilder in die Köpfe der Zuhörenden: «Pictures in music».

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Menuhin Festival: Paul Lewis

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© Kerstin Kopp

Paul Lewis wurde bei der nachmittäglichen Probe von den Kindern des Discovery Angebots «Ferienspass» besucht.

© Kerstin Kopp

Paul Lewis in der Reformierten Kirche Zweisimmen.

Paul Lewis wurde bei der nachmittäglichen Probe von den Kindern des Discovery Angebots «Ferienspass» besucht.

Razia Chaudhry zeigte den Kindern noch einmal das Bild zur Erinnerung, während Paul Lewis die Musik dazu spielte.

Paul Lewis wurde bei der nachmittäglichen Probe von den Kindern des Discovery Angebots «Ferienspass» besucht.

Anstelle der traditionellen Reden unter freiem Himmel fand dieses Jahr die offizielle Eröffnung des Gstaad Menuhin Festival & Academy am Freitag, 16. Juli 2021 digital statt. Aldo Kropf, Präsident des Verwaltungsrats, und Artistic Director Christoph Müller begrüssten die Zuhörenden zum Eröffnungskonzert der 65. Ausgabe «mit einem lachenden und weinenden Auge»: Mit einem lachenden Auge, weil sie einem wunderbaren Festivalsommer positiv entgegensehen können, und mit einem weinenden Auge, weil die Gäste nicht persönlich im gewohnten Rahmen einer festlichen Eröffnung willkommen geheissen werden konnten, so Aldo Kropf. «Dank der grossen Solidarität im letzten Jahr und dem grossartigen Engagement konnte wieder ein wunderbares Programm mit hervorragenden Künstlerinnen und Künstlern zusammengestellt werden», so der Präsident.

Klassische Musik ist alles andere als verstaubt
Vorgängig zum Abendkonzert von Paul Lewis in der Reformierten Kirche Zweisimmen lernte am letzten Samstag eine Gruppe 7- bis 12-Jähriger, dass klassische Musik alles andere als verstaubt ist. Razia Chaudhry hatte mit Unterstützung von Razia Chaudhry das Thema «Bilder einer Ausstellung»vorbereitet. Diese Klaviersuite spielte Paul Lewis am Schluss seines Konzertes «Pictures in Music».
Musik lässt Bilder in den Köpfen entstehen – ohne Worte
Beim Komponieren des Klavierzyklus «Bilder einer Ausstellung» mit zehn Sätzen aus dem Jahr 1874 hatte sich Modest Mussorgski vorgestellt, dass er in der Ausstellung an den Bildern vorbeiläuft (Promenade), von einem Bild zum anderen. Er liess die Bilder auf sich wirken, und setzte die in ihm entstandenen Gefühle, Eindrücke und Gedanken in Musik um. Die Klaviersuite zeigt deutlich die wechselnden Stimmungen, die «Promenade», das «Umherlaufen in der Ausstellung« und verbindet die einzelnen Motive eindrücklich, indem das vorherige noch in der Überleitung erscheint und das folgende bereits erkennbar ist. Ganz nach dem Titel des Konzerts von Paul Lewis «Pictures in Music» liess sich Mussorgski von den Bildern inspirieren. Jeder Satz der Klaviersuite macht das Bild musikalisch lebendig und erzählt von den Eindrücken und Empfindungen bei der Betrachtung.
«Pictures in Music» mit Paul Lewis – Bilder ohne Worte?
Am Abend des 17. Julis wurde Paul Lewis in der Kirche Zweisimmen von einem erwartungsvollen Publikum begrüsst. Für ihn war dies auch ein besonderer Moment. «Ich spiele mit Freude an diesem Ort und vor allem vor Publikum», so Lewis. So begann er das Konzert mit den «Liedern ohne Worte» von Felix Mendelsohn (1809–1847), um danach auf die Klaviersonate Nr. 9 H-Dur von Franz Schubert (1797–1828) überzugehen.

Für Mendelsohn ist «Lied ohne Worte» eine Antwort auf das lyrische Ideal des Klaviers seiner Zeit. «Es mutet nach der täglichen Arbeit wie ein Ausdruck der subjektiven Freiheit an, ein zwangloses Spiel, das im Moment Gestalt annimmt», schreibt Jean-Alexandre Ménétrier. Die Klaviersonate Nr. 9 wurde vom damals 20-jährigen Franz Schubert mit einem unbezähmbaren Schaffensdrang erfasst. Schubert wollte sich auf eine für ihn neue Form einlassen.

Zum Abschluss entführte Paul Lewis das Publikum in die «Bilder einer Ausstellung» von Modest Mussorgsky (1839–1881). Das «grosse Tor von Kiew» bildete den Schluss des Konzerts. Es öffnete sich eine Weite mit immer wiederkehrendem «Glockenläuten». Nach einer erneuten Steigerung des Läutens, welches immer lärmender wurde, endete das Stück mit einem gewaltigen Schlussakkord.

Erstellt am: 23.07.2021

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