Seitenwagen-Team Wyssen/Chabloz

beendete heurige Rennsaison auf drittem Schlussrang

Das Midland Sidecar-Racing-Team Wyssen/Chabloz hat mit zwei dritten Rängen auf der Rennstrecke von Albi einen beeindruckenden Abschluss einer erfolgreichen Saison hingelegt: In sieben von vierzehn Rennläufen der französischen Meisterschaft haben Pilot Lukas Wyssen und Passagier Olivier Chabloz einen Podestplatz erreicht und die Saison auf dem ausgezeichneten dritten Schlussrang abgeschlossen. Zudem konnten sie sämtliche Rennen zu Ende fahren, haben in allen Rennen gepunktet und mit 189 Punkten im Feld von 34 Seitenwagenteams die Saison erfolgreich beendet.

 beendete heurige Rennsaison auf drittem Schlussrang

Verdienter Pokal für beherzten Renneinsatz: Lukas Wyssen und Olivier Chabloz fuhren in Albi zweimal aufs Podest und belegten im Schlussklassement der französischen Meisterschaft den ausgezeichneten dritten Rang.

Vergangenen Donnerstag nahm das Team Wyssen/Chabloz zu seinem Bedauern bereits zum letzten Mal für diese Rennsaison die Reise nach Frankreich unter die Räder und steuerte Albi an. Zu dem Zeitpunkt wussten Lukas Wyssen und Olivier Chabloz noch nicht, was für ein turbulentes Wochenende sie erwarten würde.

Am Freitagmittag fanden die beiden freien Trainings statt, in welchen sich das Seitenwagenteam mit Simmentaler Beteiligung um den vierten Platz bewegte: «Wir experimentierten noch mit der Gewichtsverteilung und neuen Bremsbelägen. Alles fühlte sich gut an und wir schauten optimistisch dem Samstag entgegen», fasste Lukas Wyssen den ersten Trainingstag zusammen.

Das erste Quali am Samstag lief den beiden dann auch ziemlich gut, bis sie nach etwa 15 Minuten einen Motorschaden hatten. Ein Einlassventil auf dem dritten Zylinder gab den Geist auf. Zurück im Fahrerlager begannen sie sofort mit dem Motorwechsel.

«Wir entschieden, das eng abgestufte Kitgetriebe aus dem schadhaften Motor auszubauen und in das intakte Aggregat zu verbauen.

Knapp drei Stunden später lief das Gespann wieder und wir konnten uns auf das Rennen vorbereiten», fasste Lukas Wyssen diese hektische Phase zwischen Quali und erstem Rennlauf zusammen.

Streckenposten spielte beinahe Spielverderber

Vom vierten Startplatz aus nahmen Wyssen/Chabloz das samstägliche Rennen in Angriff. Gleich zu Beginn mussten sie einen Platz an Brunazzi/Rigondeau abgeben. Nach einer halben Runde konnten sie jedoch aus dem Windschatten heraus wieder überholen und weiter angreifen. Huet/Lavorell mussten mit einem überhitzten Motor aufgeben und so näherten sich die beiden Eidgenossen Moreau/Gadet. Nach einem Verbremser mussten sie einen Umweg machen und ein Streckenposten hinderte sie daran, sofort wieder auf die Strecke zu fahren: «Nach einem lauten und eher unhöflichen Schrei meinerseits gab er den Weg jedoch wieder frei und wir konnten den dritten Platz tatsächlich halten und bis zum Ende verwalten», kommentierte der Seitenwagen-Pilot Wyssen nachträglich die hektische Endphase des ersten Rennlaufes: «In der Auslaufrunde hielten wir bei besagtem Streckenposten dann noch an und entschuldigten uns für die unschönen Worte. Er nahm die Sache gelassen und wir fuhren weiter zum Podium», meinte der 23-jährige Mattner nachträglich schmunzelnd.

Trotz Kurzschluss das Podest erreicht

Das sonntägliche Quali verlief problemlos und Wyssen/Chabloz holten sich den dritten Startplatz. Aber pünktlich zum Vorstart des zweiten Rennens brach wiedermal die berühmt berüchtigte «Gespannwolke» über der Rennstrecke von Albi los und die Rennleitung gab den Teams Zeit, die Regenräder zu montieren.

In der Aufwärmrunde nahm das Schicksal seinen Lauf. Plötzlich spukte der Motor und Wyssen/Chabloz blieben auf der Strecke stehen. Innert kürzester Zeit war klar, dass es sich um einen Kurzschluss am elektronischen Schaltsystem (dies ermöglicht das Schalten mittels Daumen) handelte. Kurzerhand riss Lukas Wyssen den besagten Kabelstrang vom Lenker und der Motor lief wieder, nur dass er halt während des ganzen Rennens per Fuss schalten musste.

«Als wir jedoch auf die Zielgerade zurück kamen, war das Rennen schon gestartet und das letzte Team verschwand Ende Gerade bereits in der ersten Kurve… Ihr könnt euch vermutlich vorstellen was einem in diesem Moment durch den Kopf geht. Naja, uns blieb nichts anderes übrig, als das Rennen von ganz hinten in Angriff zu nehmen». Runde um Runde holten Wyssen/Chabloz das absolut Letzte aus den Regenreifen raus. In der siebten Runde fuhren die beiden sogar die schnellste Rennrunde des gesamten Seitenwagen-Feldes! Sie erkämpften Platz um Platz, bis sie in der allerletzten Kurve noch an Leblond/Farnier vorbei zogen und mit nur noch 20 Sekunden Rückstand auf die Führenden Moreau/Gadet den unglaublichen dritten Rang ins Ziel brachten. Entsprechend gross war die Freude über das erneute Podium.

Dickes Lob des Betreuer-Teams

Nach diesem Rennen schliessen Lukas Wyssen und Olivier Chabloz die Saison auf dem fantastischen dritten Endrang ab. Der Trainer und technische Betreuer Rolf Biland sowie Teamchef Kilian Wyssen zeigten sich über den Erfolg hoch erfreut: «Mit sieben Podestplätzen in 14 Rennläufen und dem dritten Schlussrang in der französischen Meisterschaft haben Lukas und Olivier die gesteckten Ziele für diese Rennsaison mehr als erreicht und gezeigt, was in ihnen steckt, herzliche Gratulation! Dieses Resultat lässt für die kommende Saison Vorfreude aufkommen und steigert die Erwartung, noch näher an die Spitze heranzukommen». Die Saison war für den Mattner Piloten Lukas Wyssen und seinen neuen Beifahrer Olivier Chabloz aus Novalles in der Tat sehr lehrreich. «Wir haben viel mit verschiedenem Material experimentiert und uns vermehrt auf die Fahrwerkseinstellung konzentriert», resümierte Pilot Lukas Wyssen zum Saisonabschluss: «Die Zusammenarbeit mit Passagier Olivier fällt leicht und der dritte Endrang motiviert uns umso mehr für die kommende Saison. Auch nächstes Jahr wird Olivier mit an Bord sein. Ein grosses Dankeschön gilt all unseren Sponsoren und allen helfenden Händen, die diese erfolgreiche Rennsaison möglich gemacht haben». Die Saison ist für die beiden allerdings noch nicht ganz vorbei: Am 15. und 16. Oktober steht noch ein Bergrennen in Verbois (GE) an.

Midland Sidecar Racing Team, Wyssen/Chabloz/Luzia Wyssen