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Anouk und Zoé Vergé-Dépré schlossen sich für die Beachvolleyball-EM zusammen

Spontanes Schwestern-Projekt für die Europameisterschaft

Vom 15. bis 22. Juli fand in den Niederlanden die Beachvolleyball-Europameisterschaft 2018 statt. Im Finale der Frauen setzten sich die Niederländerinnen Sanne Keizer und Madelein Meppelink gegen die Schweizerinnen Nina Betschart und Tanja Hüberli durch. Ein weiteres Schweizer Frauenteam sorgte jedoch ebenfalls für Furore: Es waren die Schwestern Anouk und Zoé Vergé-Dépré, welche kurzfristig ein Team bildeten, gemeinsam antraten und es bis in die Achtelfinals schafften.

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Spontanes Schwestern-Projekt für die Europameisterschaft

Anouk und Zoé Vergé-Dépré an der Beachvolley-EM in Holland in vollem Einsatz.

Aus der Not eine Tugend gemacht, so könnte man das kurzfristige Projekt der beiden Schwestern Anouk und Zoé Vergé-Dépré an der EM in Holland nennen: Nachdem Anouk auf ihre Teampartnerin Joana Heidrich verzichten musste, schloss sie sich kurzerhand mit ihrer 20-jährigen Schwester Zoé zusammen und bildete für die EM spontan ein neues Team. «Ich habe kurzfristig eine Partnerin gebraucht, weil Joana ausgefallen war. Sie musste sich nach dem Beach-Volleyball-Major-Turnier in Gstaad wegen einem Bandscheibenvorfall operieren lassen». So kam es, dass die beiden 26- und 20-jährigen Schwestern aus Bern sozusagen über Nacht zu ihrem ersten gemeinsamen Einsatz überhaupt kamen. Zuvor hatten sie nur einige Male im Beachcenter in einer grösseren Trainingsgruppe zusammen trainiert. Sonst verfügten sie über keine gemeinsame Erfahrung auf dem Platz. Sebastian Beck, der ansonsten für Anouk und Joana die Hauptverantwortung trägt, reiste als Betreuer nach Holland mit und half Anouk und Zoé auf sehr lockere Art und Weise, kurzfristig ihre Spielstruktur zu finden.

Mit dem unerwarteten 9. Rang sehr zufrieden
Entsprechend spannend war dann das Zusammenspiel im holländischen EM-Sand: «Es war für mich nicht ganz einfach, da ich mich nach eineinhalb Jahren ohne Blockspiel wieder am Netz vorne bewegen und auch auf die rechte Seite wechseln musste, wo ich keinen Rhythmus mehr hatte», versuchte Anouk die riesige Herausforderung in Worte zu fassen. Trotzdem machte es den beiden viel Spass und sie verstanden sich erstaunlich gut. «Wir hatten nur ein Training vor Ort und mussten uns extrem schnell anpassen. Es gab viele Momente, wo wir auf dem Feld einfach auch lachen mussten, weil eben die Feinabstimmung noch nicht ganz optimal passte. Es war jedoch sehr speziell für uns beide, mit der eigenen Schwester auf dem Platz zu stehen. Du kennst den Menschen so gut und es war auch für die ganze Familie ein sehr emotionaler Moment».

So erreichten die beiden «Bärner Modis» in den Gruppenspielen in Den Haag den dritten Rang und qualifizierten sich so für die Achtelfinals. Nach einem beherzten Kampf gegen die späteren Europameisterinnen Keizer/Meppeling schieden die Schweizerinnen zwar aus, erreichten aber den unglaublichen 9. Rang: «Wir konnten dieses Resultat überhaupt nicht erwarten, da es alles in allem ein ziemlich gewagtes Experiment war!» Entsprechend zufrieden waren die beiden Schwestern denn auch mit dem Schlussresultat.

Geduldsprobe für Anouk
Ob Anouk und Zoé auch künftig gemeinsam antreten werden, steht noch in den Sternen. «Das können wir noch nicht sagen. Es war eine Ausnahme, weil meine Stammpartnerin Joana Heidrich ausgefallen ist», äusserte sich Anouk zu weiteren Vergé-Dépré-Projekten vage.

Zwischenzeitlich hat Zoé bereits die U22-EM in Lettland zusammen mit ihrer regulären Partnerin Esmée Böbner gespielt und ist auch da bis in die Achtelfinals vorgerückt. Währenddem ist Anouk gezwungen, sich in Geduld zu üben, bis ihre Teampartnerin Joana Heidrich nach dem verletzungsbedingten Ausfall wieder einsatzfähig ist.

Obwohl die Erwartungen nach der letztjährigen erfolgreichen Saison gestiegen waren, konnten Vergé-Dépré/Heidrich diese vor Joanas Ausfall heuer noch nicht überall wie gewünscht abrufen: «Dieses Jahr konnten wir in Brasilien mit dem 2. Rang zwar ein sehr gutes Turnier abliefern. Mit den anderen Resultaten sind wir jedoch nur zum Teil zufrieden. Die Herausforderung ist es in diesen Momenten, wo es nicht einfach so läuft, die Geduld zu wahren und weiterhin an sich und das Team zu glauben», so Anouk lakonisch. Wir wünschen der sympathischen Sportlerin mit Lenker Wurzeln und ihrer verletzten Partnerin für die bevorstehende Zeit von beidem zur Genüge.

Erstellt am: 04.08.2018

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