Das grosse Volks- und Schlagerfestival in St. Stephan
Das Festival fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt und war ein Riesenerfolg: wunderschönes Sommerwetter, ausgelassene Stimmung, ein grosses Publikum und bekannte Namen der Schlagerszene. Die SZ ging der Frage nach, was es mit dem Phänomen Francine Jordi auf sich hat.
Schlagerfestival St. Stephan 2024
Das Volk- und Schlagerfestival beim Hotel Diana in St. Stephan wurde am Donnerstag, 8. Juli, mit einer Opening Schlager-Party mit DJ Mendossa eröffnet, bevor dann am Freitag und am Samstag grosse Namen der Schlagerszene die Bühne betraten. Vor, zwischen und nach den Konzertblöcken unterhielten die DJs Börren, Aspen, Mosbi und Mendossa.
Doch nicht zu schnell: Der Freitag begann traditionell mit dem Jodlerklub St. Stephan unter der Leitung von Ueli Moor, auch später im Abendprogramm traten die einheimischen Sänger noch zweimal auf. Dynamisch, perfekt abgestimmt und wunderschön, die Jodellieder und Jutze waren Balsam für Ohr und Seele. Alle Bänke waren voll besetzt, viele Leute standen bei den Bars. In einem Zelt wurden Fanartikel und CDs der Calimeros verkauft, auf drei Tischen standen Fähnchen mit der Aufschrift «Fanclub Francine Jordi».
Sabrina und Nicole, zwei junge Frauen aus Thun und Langnau im Emmental gaben gerne Auskunft: «Wir gehen oft an Konzerte, falls es die Zeit zulässt – das heisst, eigentlich fast immer.» Doch warum gerade Francine Jordi? «Für mich persönlich hat sie eine sehr spannende Stimme mit Wiedererkennungswert, die es sonst nicht gibt. Man wird gepackt. Man hat auch das Gefühl, dass sie singt, was sie fühlt. Sie ist offenherzig und macht sehr viel mit ihrer Art», sagte Nicole und Sabrina fügte hinzu: «Ich habe selten jemand in diesem Business gesehen, der so viel Zeit, Mühe und Herzblut reinsteckt. Es gibt immer Autogramme und Fotos und sie geht nie, bevor alle Fans zufrieden sind.» Ihre Energie, Freude, Ausstrahlung und natürlich die Songs seien einfach speziell. Nicole bleibt ein Konzert im privaten Rahmen auf der Schynige Platte in besonderer Erinnerung: «Es war magisch und sehr persönlich!» Sabrina ergänzte: «Für mich gibt es keine speziellen Höhepunkte, es ist das Ganze, die Freundschaften, die durch Francines Musik geknüpft wurden und die Leute, die man immer wieder trifft.»
Monika Schürch ist seit 1998 Fanclubpräsidentin von Francine Jordi – zurzeit hat der Verein über 700 Mitglieder. «Wir haben Mitglieder aus 13 Ländern, vom Erstklässler bis zur Neunzigjährigen. Francine ist eine ganz spezielle Person, bodenständig und nahe bei den Leuten. Sie holt die Menschen ab und lässt sie für einen Abend ihre Probleme vergessen. Ihre Musik ist ein absoluter Aufsteller.» Der Hauptanlass ist das jährliche Fanclubtreffen mit einem Konzert von Francine Jordi. Sonst stellt die Präsidentin einen wöchentlichen Newsletter zusammen und organisiert Reisen an die Konzerte. «Ich knüpfe viele Kontakte, es ist sehr bereichernd für mich.» Für Mitglieder ohne Internet macht sie fünfmal pro Jahr einen Postversand: «Die Welt ist zweigeteilt, doch die Personen ohne Internetanschluss gehören auch zu uns. Besonders unter Corona war der Kontakt wichtig und ich erhielt viele Telefone.»
Um 19 Uhr betraten die Schlagerveteranen Calimeros in mintfarbenen Anzügen die Bühne; vom Publikum bereits sehnsüchtig erwartet. «Sha La La, du bist ein Engel», sang Frontmann Roland Eberhart. Die Band aus Uetendorf begeisterte das Publikum mit Hits aus ihrer über vierzigjährigen Erfolgsgeschichte. Die Leute klatschten und tanzten zu bekannten Schlagern wie «Kreta, Du bist wie die Sterne so schön», «Schiff Ahoi» und «Josephine». Danach folgte Unterhaltung durch den Jodlerklub St. Stephan und Michel Jenny alias DJ Mendossa. Der Diana-Wirt ist ein Stimmungsmacher in Topklasse. Es wurden Bänke in die Luft gehoben und Polonaise getanzt, was das Zeug hielt. Dann betrat Francine Jordi die Bühne und die Menge explodierte.
Erstellt am: 15.08.2024