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Jugendfeuerwehrbasiskurs Zweisimmen

Jugendfeuerwehren absolvierten Grundausbildungswoche in Zweisimmen

Über 30 Jugendliche absolvierten letzte Woche in Zweisimmen den Basiskurs der Jugendfeuerwehr. Zweisimmen ist nach der Reorganisation der Jugendausbildung ein wichtiger Standort im Kanton Bern und wurde dieses Jahr für den Grundkurs ausgewählt.

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Jugendfeuerwehrbasiskurs Zweisimmen 2024

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Kameradschaft ist wichtig

Was passiert, wenn eine Gaskartusche explodiert?

Je nach Brandklasse braucht es ein anderes Löschmittel.

Und was passiert, wenn Öl mit Wasser «gelöscht» wird?

Früher wurden die Jugendlichen in den Feuerwehren im Kanton Bern zentral ausgebildet. Im letzten Jahr wurde das Ausbildungskonzept überarbeitet und Zweisimmen als einer der fünf dezentralen Ausbildungsstandorte festgelegt. Aber nicht nur die Grundausbildung wurde neu ausgerichtet, auch die Integration in die Ortsfeuerwehren ist ab diesem Jahr verstärkt worden. Früher bekamen die Jugendlichen eigene Brandschutzkleider und waren sofort als Gruppe erkennbar. Seit diesem Jahr tragen sie nicht mehr einheitliche Kleider, sondern die Ausrüstung der jeweiligen Ortsfeuerwehr. Damit passen sie outfitmässig zu den erwachsenen Feuerwehrmännern und -Frauen und machen auch mit an den Übungen bei den Ortsfeuerwehren.

Grundausbildung wie bei den Erwachsenen

Der Grundkurs wurde in den letzten Jahren immer mehr professionalisiert. Früher gab es noch Vorträge von Partnerorganisationen und auch Spasselemente, die den Kurs auflockerten. Heute beinhaltet die Grundausbildung der Jugendfeuerwehrleute die gleichen Ausbildungselemente, wie sie auch die Erwachsenen in der Basisausbildung durchlaufen (ohne Atemschutz). «Das hat den Vorteil, dass sie mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres direkt in die aktive Feuerwehr übertreten können», erklärt Feuerwehrinstruktor Christian Aeschbacher.

Neu findet die Ausbildung seit diesem Jahr auch draussen in den Gemeinden statt. Die Gebäudeversicherung Bern (GVB), verantwortlich für die Ausbildung sowie den Einsatz der bernischen Feuerwehren, möchte die Feuerwehrtätigkeiten der Bevölkerung näher bringen und zeigen, dass immer etwas läuft.

Um mehr Jugendliche – auch solche, die noch keine familiären Beziehungen zur Feuerwehr haben – zu gewinnen, dürfen die Jugendlichen ihre Jacken (natürlich keine Einsatzkleider) auch in der Freizeit tragen. Damit machen sie, wie das bei Fussball- oder Skiclubs schon lange gang und gäbe ist, in den Schulen Werbung für ihren «Verein».

Der Kurs in Zweisimmen dauerte die ganze letzte Woche. 31 Jugendliche, verteilt auf vier Klassen, wurden von den Instruktoren ausgebildet. Die Ausbildungen fanden an verschiedenen Standorten statt. Natürlich direkt um das Feuerwehrmagazin, aber auch in Blankenburg, im Dorf oder im Ausbildungszentrum im Mühliport.

Die Kursleiterin Susanne Schori lobt das Engagement der einheimischen Feuerwehrleute: «In Zweisimmen klappt alles sehr gut, von der Verpflegung in der Simmental Arena, über die grosse Hilfe des Materialwartes, alle helfen hier mit viel Herzblut mit und man fühlt sich unterstützt und willkommen. Das ist nicht selbstverständlich, aber in Zweisimmen stimmt auch das Zwischenmenschliche.»

Ausbildung in einer wichtigen Lebensphase

In die Jugendfeuerwehr gehen Interessierte zwischen 14 und 18 Jahren. Das ist eine wichtige Lebensphase mit vielen Wechseln in allen Lebensbereichen. Die Schule wird gewechselt, die Lehre beginnt, sie gehen in den Ausgang und lösen sich von den Eltern. In der Jugendfeuerwehr erlernen die Jungen nicht nur das Feuerwehrhandwerk, sondern sie erleben Kameradschaft und schliessen neue Freundschaften, die oft lange bestehen bleiben. «Erste Priorität», betont Susanne Schori, «hat aber immer die Ausbildung.» Angemeldet werden sie von den Ortsfeuerwehren und diese sind auch für den Transport an den Ausbildungsort (zusammen mit den Eltern) verantwortlich.

Abschlusstag im Ausbildungszentrum

Am letzten Tag, dem Freitag, waren alle Jugendlichen im regionalen Ausbildungszentrum im Mühliport, wo sie das Erlernte zeigen mussten. Es gab vier verschiedene Abschlussübungen (technische Hilfeleistung mit Öl, technische Hilfeleistung bei Rettungen, Tanklöschfahrzeug und Wassertransport), an denen die Jugendlichen ihr Können und die Zusammenarbeit im Team beweisen konnten.

Bei diesen Übungen mussten sie alles selber organisieren. Es galt das Problem zu erfassen, einen Chargierten (Verantwortlichen) zu bestimmen, der das Kommando hat und dann das Ereignis zu bewältigen. Die Instruktoren standen dabei nur beratend zur Verfügung. Selbstverständlich gingen die Jugendlichen mit viel Respekt an diese Abschlussübungen, denn sie gelten als eine Art Abschlussprüfung. Das schöne bei diesem «Test» ist, dass es den Jugendlichen eigentlich immer gelungen ist, das Problem zu lösen. Vielleicht läuft noch nicht alles perfekt und es gibt Vorschläge, wie man es besser oder einfacher hätte lösen können. Umso erfreuter sind sie dann jeweils, wenn sie sehen, was sie nach einer Woche alles gelernt haben und wie die Zusammenarbeit funktioniert. Darauf sind sie dann ganz stolz und dürfen das zu Recht auch sein.

Erstellt am: 13.08.2024

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