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Debatten um die künftige Spitalversorgung

Die künftige Spitalversorgung – nicht nur im westlichen Oberland – gibt weiterhin zu reden. Das Thema bildete einen Schwerpunkt in der Herbstsession des Grossen Rats des Kantons Bern. In den beiden vergangenen Ausgaben haben sich Peter Eberhart, BDP, Erlenbach und Hans-Jörg Pfister, FDP, Zweisimmen geäussert. Heute ist die Reihe an Thomas Knutti, SVP, Därstetten.

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Für die SVP ist die Spitalversorgung im ländlichen Raum von grosser Bedeutung. Die SVP hat daher einstimmig entschieden, alle fünf Motionen zu unterstützen, um dem Regierungsrat Druck aufzusetzen, das Spital Zweisimmen zu erhalten und im Saanenland unverzüglich ein Gesundheitsnetz aufzubauen. Befremdet und enttäuscht hat mich, dass die BDP-Fraktion unseren Vorstoss (wie so oft) nicht unterstützen wollte, das Spital Zweisimmen für die nächsten 10 Jahre zu sichern. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, unser Ziel zu erreichen. Alles, was bis jetzt gemacht wurde, war nötig und hat es dringend gebraucht. Wir sind nur dank den vielen Aktivitäten wie Kundgebung, Unterschriftensammlung, Motionen, Leserbriefen usw. soweit gekommen. Der Dank geht aber vor allem an die Bevölkerung und das Spitalpersonal für das Vertrauen in uns Politiker und das Aushalten um den Kampf zur Erhaltung des Spitalstandorts in der Region Simmental–Saanenland.

Man hat uns bei unserer Motion vorgeworfen, der Grosse Rat könne nicht in das operative Geschäft eingreifen und ein Pilotprojekt könne nicht 10 Jahre dauern. Für mich ist klar, dass die Versorgungsnotwendigkeit unmöglich in zwei Jahren abgeklärt werden kann. Aus diesem Grund muss der Grosse Rat in das operative Geschäft eingreifen. Unhaltbar war für mich das Referat der Sprecherin der Grünliberalen, welche behauptete, ein Spital sei nicht mehr nötig in unserer Region! Ich hatte aber bei der Debatte tatsächlich das erste Mal das Gefühl, Herr Regierungsrat Perrenoud will jetzt endlich Klarheit in der Region und ich hoffe, der Regierungsrat hat den Mut, das Spital Zweisimmen auch nach 2014 zu betreiben. Überprüft werden müssen die Standorte der Rettungsfahrzeuge auf Saanenmöser. Unsere Forderung, die Ambulanzen in Zweisimmen und Saanen zu stationieren, wurde als Postulat überwiesen. Herr Perrenoud meinte abschliessend: Grundsätzlich sind wir mit der Forderung der Motionäre auf einer Linie.

Ich wünsche mir, dass die SpitalSTS AG ebenfalls in unserer Region in die Spitäler investieren würde, Burgdorf macht es vor. Neueste Studien beweisen, dass die ländlichen Spitäler nicht so unrentabel sind, wie immer wieder dargestellt wird. Werden Spitäler geschlossen, entstehen sehr hohe Investitionen durch die Verlagerung der Spitalbetten in die Zentren. Zusätzlich entstehen Transporte von den Patienten, welche ebenfalls hohe Kosten verursachen. Sollten im ganzen Kanton noch mehr Spitäler geschlossen werden, bedeutet das einen volkswirtschaftlichen Verlust für sämtliche Regionen im Kanton Bern. Gerade das Berner Oberland, das in erheblichem Ausmass vom Tourismus lebt, sind Spitäler in den Regionen sehr wichtig. Ebenfalls entscheidend für die Niederlassung von Hausärzten in unserer Region ist, ob ein Spital in der Region steht oder eben nur in Thun.

Das Projekt MEGOS hat für mich nicht den richtigen Namen. Seit längerer Zeit versuchen wir den Verantwortlichen klar zu machen, dass die Niedersimmentaler Gemeinden (Innerport) auch dazu gehören. Leider versucht die STS AG uns immer wieder auszublenden. Der Zeitpunkt der Schliessung des Spitals Saanen ist aus meiner Sicht sehr unglücklich. Das unternehmerische Denken fehlt bei der STS AG ganz klar und man hätte die Schliessung in Saanen auf nächsten Frühling verschieben sollen. Die ganze Spitalversorgung läuft für mich zu akademisch und überhaupt nicht realistisch, der Anspruch der Bevölkerung, eine gute Grundversorgung zu haben, kommt zu kurz. Wir werden aber nicht aufgeben und uns weiterhin für eine angemessene Grundversorgung einsetzen.

Erstellt am: 11.10.2012

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