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Spitalentscheid des Regierungsrats zur Versorgungsnotwendigkeit

Erfreulicher Regierungsratsentscheid

Den mitunterzeichnenden Behördenvertretern im Perimeter Simmental-Saanenland ist es ein Anliegen, die Bevölkerung über die Auswirkungen der Entscheide von Regierungsrat und Verwaltungsrats der Spital STS AG zur Versorgungsnotwendigkeit des Spitals Zweisimmen zu informieren.

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Der Regierungsratsentscheid vom 19. Juni 2013 verlangt bei der Beurteilung der Spital-Versorgungsnotwendigkeit einer Region, neu zum zeitlichen Kriterium 80/30-Regel (80% der Bevölkerung einer Region müssen innert 30 Minuten Fahrzeit ein Spital erreichen können) zusätzlich noch die Distanz zu berücksichtigen (50-km-Regel). Als Folge davon werden die beiden Spitalstandorte Zweisimmen und Frutigen für versorgungsnotwendig erklärt. Als weitere Kriterien bei der Abklärung der Versorgungsnotwendigkeit werden aber auch die Bedarfsgerechtigkeit, die gute Qualität sowie die Wirtschaftlichkeit eines Spitalstandorts zu beurteilen sein. Bedarfsgerecht ist ein Angebot und eine Spitalleistungen vor Ort, wenn diese von der Bevölkerung auch wirklich in Anspruch genommen wird. Als versorgungsnotwendige Angebote definiert der Regierungsrat einen 24 Stunden Notfalldienst sowie die stationäre Chirurgie und Medizin. Mit dem Grossratsentscheid von Anfang Juni (Spitalversorgungsgesetz) kann der Regierungsrat nun zusätzliche Mittel sprechen für die Defizitdeckung der Standorte Zweisimmen und Frutigen. Noch nicht definiert ist die Höhe der Defizitdeckung.

Entscheid des Verwaltungsrats der Spital STS AG

Auf der Basis des Regierungsratsentscheids hat der Verwaltungsrat der Spital STS AG am 24. Juni 2013 entschieden, zu den vom Regierungsrat definierten versorgungsnotwendigen Bereichen des 24 Stunden Notfalldienstes sowie der stationären Chirurgie und Medizin in Zweisimmen zusätzlich und bis auf weiteres die Bereiche Gynäkologie/ Geburtshilfe und die Dialyse anzubieten.

Bezüglich des Angebots der Geburtshilfe ab 2015 will die Spital STS AG mit den Gemeinden das Gespräch zur Mitfinanzierung der in diesem Bereich anfallenden, ungedeckten Kosten suchen. Der Verwaltungsrat der Spital STS AG hat denn auch unterstrichen, dass er die Geburtshilfe aber als wichtiges Angebot einstuft, das erhalten bleiben sollte.

Herausforderungen

Für die Bevölkerung und die Region sind das grundsätzlich gute Neuigkeiten. Diese Entwicklung und die getroffenen Grundsatzentscheide des Regierungsrats, aber unbestritten auch des Verwaltungsrats der Spital STS AG, gilt es zu würdigen. Trotz allem bestehen immer noch grosse Herausforderungen. Damit die Spitalversorger wie die STS AG ihre Rechnung und die Angebotsausgestaltung über das Jahr 2015 hinaus planen können, ist der Kanton gefordert, die Höhe der Defizitdeckung für die versorgungsnotwendigen Standorte Zweisimmen und Frutigen festzulegen.

Weitere Herausforderungen für die Spital STS AG stellen die Personalrekrutierung, die Fallzahlen und die Qualitätsvorgaben dar.

Stand der regionale Gesundheitsversorgung

Für den Perimeter Simmental-Saanenland dürfen positive und hoffnungsvoll stimmende Entscheide des Regierungsrats und des Verwaltungsrats der Spital STS AG vermerkt werden. Am 17. Juni 2013 wurde das Netzwerk Medizinische Grundversorgung Simmental-Saanenland (MeGSS) gegründet, ein Verbund aller medizinischen Grundversorger im Perimeter. Verschiedene Medizentren sind in Planung. Im Saanenland wird bereits konkret an der Realisierung eines Medizentrums gearbeitet. Auch das ist eine gute Entwicklung für die langfristige Sicherung der Dienstleistung von Hausarztpraxen in der Region. In Diemtigen schloss vergangene Woche die einzige Hausarztpraxis. Verhandlungen für eine Nachfolge in einer Gemeinschaftspraxis in Erlenbach sind im Gang. Neben den Niedersimmentaler Gemeinden Oberwil und Erlenbach unterstützt auch Diemtigen den regionalen Verbund MeGSS und trifft damit Massnahmen gegen den drohenden Versorgungsengpass.

Für die Region, die Bevölkerung und alle Grundversorger ist der Erhalt des Spitals Zweisimmen ein zentrales Anliegen. Mit den getroffenen Entscheiden beim Kanton, der Gesundheitsversorgerin und der fast lückenlosen Unterstützung des Netzwerks MeGSS durch die Gemeinden und Grundversorger, sind alle diesem Ziel einen grossen Schritt näher gekommen.

Gemeinsam ist es möglich

Die Spital STS AG ist bereit, ihren Beitrag für eine bedarfsgerechte und qualitativ gute Gesundheitsversorgung im Perimeter Simmental-Saanenland zu leisten. Das ist eine wichtige Voraussetzung für alles, was jetzt angegangen werden muss. Damit das Spital Zweisimmen bessere Fallzahlen hat und zu einer besseren Auslastung kommt, sprich wirtschaftlicher betrieben werden kann, sind alle Grundversorger, aber ganz klar auch die Bevölkerung gefordert unser Spital in Zweisimmen zu belegen. Es kann nicht sein, dass Patientinnen und Patienten aus der Region in andere Spitäler abwandern, wenn unser Spital vor Ort die entsprechende Operation und Dienstleistung ebenfalls anbietet. In dieser Hinsicht sehen wir Behörden im Simmental-Saanenland ein Potential, welches genutzt werden muss. Wir stehen mit der Leitung der Spital STS AG in engem und regelmässigem Kontakt. An unseren letzten Gesprächen haben wir darauf hingewiesen, dass viele Spezialgebiete und Operationen, welche in Zweisimmen angeboten werden, in der Bevölkerung nicht bekannt sind, erstaunlicherweise zum Teil nicht einmal bei den Hausärzten. Diesen Umstand gilt es sofort zu beheben. Über das kürzlich gegründete Netzwerk MeGSS sind alle regionalen Akteure bezüglich dem Angebot in Zweisimmen auf den neuesten Stand zu bringen. Im gleichen Zug sollen die Bevölkerung und unsere Gäste regelmässig über die bestehenden Möglichkeiten in Zweisimmen informiert werden.

Wir haben mit der Spital STS AG weitere Ideen diskutiert, wie das Spital Zweisimmen in Zukunft besser positioniert werden kann. Unsere Anregungen wurden wohlwollend aufgenommen.

Es ist zu spüren, dass es allen involvierten Behördenmitgliedern und Mitunterzeichnenden darum geht, unser Spital in Zweisimmen voranzubringen und nachhaltig zu sichern. Wir alle, die Bevölkerung im Simmental-Saanenland stehen in der Verantwortung. «Wollen wir ein Spital, dann müssen wir es auch nutzen!»

Erstellt am: 10.07.2013

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