Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Entscheid über eine mögliche Umnutzung des Flugplatzareals in St. Stephan steht kurz bevor

Es war während den Kriegsjahren im Juli 1941, als mit dem Bau des Flugplatzes begonnen wurde. Erst als Feldstützpunkt geplant, wurde der Reduit-Flugplatz St. Stephan als bedeutender Kriegsstützpunkt laufend erweitert. Auch in den Nachkriegsjahren wurde der Gebirgsflugplatz durch die Armee rege genutzt und diente als Vampire- und Venom-Stützpunkt. Ebenfalls wurden zahlreiche Wiederholungskurse absolviert, welche für die ganze Region von wirtschaftlicher Bedeutung waren.

rating rating rating rating rating
Entscheid über eine mögliche Umnutzung des Flugplatzareals in St. Stephan steht kurz bevor

© Ueli Zürcher

Der Gemeindepräsident Patrick Aegerter sieht mit dem Erwerb des zukünftigen Gewerbelandes ein grosses Entwicklungspotenzial für St. Stephan.

Jahrzehnte später hat der Flugplatz für die Armee kaum mehr eine Bedeutung und der grösste Teil des 40 Hektar grossen Areals soll verkauft werden. Seit deutlich mehr als 10 Jahren setzt sich die Gemeinde mit der Planung für eine Umnutzung auseinander. Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden nun anlässlich der Gemeindeversammlung vom 19. Juni 2024 konkrete Vorlagen zur Abstimmung unterbreitet.

Rund 70 Personen folgten vergangenen Donnerstag, 2. Mai der Einladung der Gemeinde zur Informationsveranstaltung, um von den zahlreichen Referenten aus erster Hand zu erfahren, wie die Umnutzung des Flugplatzareals angedacht ist. Gemeindepräsident Patrick Aegerter betonte in seiner Begrüssungsrede, dass wohl kaum woanders in der Schweiz ein zusammenhängendes Areal in dieser Grösse zum Verkauf stehe. Somit solle die Gelegenheit genutzt werden, um das Gelände multifunktionell für verschiedene Interessengruppen zugänglich zu machen, was zum Teil schon heute der Fall ist.

Künftige Eigentumsverhältnisse

Der Bund ist zurzeit alleiniger Eigentümer des gesamten Flugplatzareals. Ein kleiner Teil, namentlich das Gelände, auf dem die BEBECO-Tankstelle steht, soll auch in dessen Besitz bleiben. Der restliche Teil würde durch die sich in der Gründung befindende LSTS Immo AG (LSTS=Kürzel für Flugplatz St. Stephan) übernommen. Die Immobiliengesellschaft würde lediglich als Eigentümerin des Areals auftreten und den Betrieb im Baurecht an die Prospective Concepts Aeronautics AG (PCA) um Familie Baumann übertragen, die das Flugplatzgelände bereits seit 2009 gemietet hat. Ausgenommen davon ist ein Teil des Gewerbelandes im Umfang von 29000m², welches nicht aviatisch genutzt wird, und an die Gemeinde St. Stephan übertragen werden soll.

Die LSTS Immo AG wird mit einem Aktienkapital von 3 Millionen ausgestattet, welches zu 90% durch die PCA, und zu 10% durch die Gemeinde St. Stephan finanziert werden soll. Durch einen Aktionärsbindungsvertrag behalten beide Parteien das gegenseitige Vorkaufsrecht auf Aktien und Land.

Fragen aus dem Publikum

Eine Frage bezog sich auf allfällige Altlasten auf dem Grundstück. Solche sind in einem kleinen Bereich tatsächlich vorhanden und dieser muss saniert werden. Es wurde jedoch betont, dass man sich in der Vergangenheit intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat und die Gebäude wie auch die Piste umfassend auf Altlasten geprüft wurden.

Im Weiteren interessierte, ob und wie rentabel die LSTS Immo AG wirtschaften will. Obwohl der Baurechtsvertrag noch nicht final stehe, werde ein marktgerechter Baurechtszins angestrebt mit dem Ziel, dass die LSTS ihr Ergebnis jeweils mit einer schwarzen Null abschliessen kann.

Ein weiterer Teilnehmer sieht ein Risiko darin, dass die Gemeinde später einmal auf einem «Mini-Flughafen» sitzen bleibt. «Das Land wurde damals aus aktuellem Grund enteignet und könnte der Bevölkerung ja jetzt in Form einer grünen Allmend (Rückbau des Flugplatzes) zurückgegeben werden», schlug er vor.

Die Bedenken eines anderen Besuchers richteten sich auf allfälligen zusätzlichen Fluglärm, wenn die Heliswiss International AG ihren Standort in St. Stephan aufbauen würde. Der Flugplatz St. Stephan würde lediglich als Homebase für Unterhalt und Reparaturen dienen. Die übrige Zeit sind die Maschinen international im Einsatz und würden nicht täglich zur Basis zurückkehren, so die Antwort von Nadia Baumann.

Nun, die kommende Gemeindeversammlung verspricht viel Spannung. Die St. Stäffner Bürgerinnen und Bürger werden nämlich dann entscheiden, wie die Geschichte des Flugplatzes St. Stephan weitergeschrieben wird.

Erstellt am: 09.05.2024

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare
Interessante Artikel