Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Gesundheit Simme Saane (GSS): Ärztinnen und Ärzte nehmen Stellung

Von Maria Ader, Zweisimmen; Stefanie Bowee, Lenk; Tina Göpfert, Zweisimmen; Beat Hählen, Lenk; Robert Härri, Boltigen; Nick Hoyer, Gstaad; Nadine Kleinebekel, Zweisimmen; Joachim Maier, Zweisimmen; Ruedi Minnig, Zweisimmen; Niklaus Perreten, Gstaad; Alex Radke, Zweisimmen; Markus Schmalz, Zweisimmen; Ueli Stucki, Zweisimmen; Pauline Thränhardt, Lenk

rating rating rating rating rating

Nach jahrelangen, kontroversen Diskussionen über die Spitalversorgung unserer Region grenzt es fast an ein Wunder, dass nun unter den beteiligten Partnern Spital STS AG, dem Kanton Bern und der GSS AG (Gesundheit Simme Saane AG) eine einvernehmliche Lösung gefunden worden ist.

Das Modell der integrierten Gesundheitsversorgung unter dem Dach und der Führung der GSS ist wohl die letzte Chance für eine bedarfsgerechte Versorgung unserer Berg- und Tourismusregion. Ein wesentliches Element ist die Absicht, mit dem finanziellen Engagement der Gemeinden auch Verantwortung und Mitbestimmung in die Region zurückzuholen und besser auf die Bedürfnisse der Region abzustimmen, so wie sie selbst diese beurteilt.

Verschiedene Hausärzte haben in letzter Zeit in unserer Region ihre Praxis ohne Nachfolgelösung schliessen müssen und weitere altersbedingte Praxisaufgaben stehen kurz bevor. Die seit einiger Zeit vorausgesagte hausärztliche Unterversorgung ist bereits Realität. Das Spital in Zweisimmen ist schon heute häufige Anlaufstelle für Notfälle, die früher durch die Hausärzte betreut wurden. Ohne die Gewissheit, mit dem nahen Spital einen Partner zur Bewältigung von schwierigen Problemen oder Notfallsituationen im Rücken zu haben, wird sich das Nachfolgeproblem in der hausärztlichen Versorgung weiter verschärfen.

Die Frage der Wirtschaftlichkeit bewegt viele Mitbürgerinnen und -bürger. In dieser Hinsicht stimmt uns zuversichtlich, dass das Modell der GSS durch die Verschlankung und die Synergien der Institutionen unter einem Dach kosteneffizienter geführt werden kann, ähnlich dem Vorbild der Gesundheitsversorgung in Scuol im Unterengadin mit vergleichbaren Voraussetzungen. Wie an den Orientierungsversammlungen glaubhaft dargelegt, wäre das finanzielle Risiko im «worst case» für die Region beschränkt und tragbar.

Eine Ablehnung der Gemeindebeiträge hätte zur Folge, dass sowohl das Spital Zweisimmen mit Notfallstation und das Geburtshaus Maternité Alpine definitiv aufgegeben werden müssten. Die gut erreichbare und zeitgerechte Notfallversorgung sowohl für Unfälle als auch für medizinische Notfälle wäre nicht mehr gewährleistet.

Auch die im höheren Alter häufiger notwendige niederschwellige Aufnahme von chronisch kranken Patienten würde massiv erschwert. Die Alternative mit einer ambulanten Institution mit Büroöffnungszeiten und aufgestockten Rettungsteams könnte diese Lücken nicht schliessen.

Ein deutliches Ja für das GSS-Projekt wird das Signal nach Bern schicken, dass die lokale Bevölkerung überzeugt dahinter steht, sodass Regierungsrat und Grossrat ihrerseits die dazu nötigen Kredite beantragen und bewilligen können.

Ein Nein ist definitiv keine Alternative und würde die bestehenden Hausarztpraxen zusätzlichem, nicht zumutbarem Druck aussetzen mit der möglichen Folge der Abwanderung.

Wir empfehlen den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern im Saanenland und Obersimmental mit einem Grossaufmarsch die kommenden Gemeindeversammlungen in den kommenden Monaten zu besuchen, die Chance zu packen und sich mit einem Ja hinter das Projekt integrierte Versorgung der GSS AG zu stellen.

Erstellt am: 11.05.2023

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel