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Vereinigung nimmt gemeinschaftlich jagende Gänsegeier als Ursache an

Unhaltbare Entscheidungen bei 20 toten Schafen auf der Alp «Nüschlete»

Am Dienstag, 27. Juni entdeckte der Älper der Alp «Nüschlete» in der Gemeinde Boltigen bei seiner Kontrolle am Morgen 19 tote Schafe. Ein Schaf lebte noch und musste später notgeschlachtet werden. Über den toten Schafen kreisten 100 bis 150 Gänsegeier, welche sich auch bereits über die toten Tiere herangemacht hatten.

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Unhaltbare Entscheidungen bei 20 toten Schafen auf der Alp «Nüschlete»

20 tote Schafe waren auf der Alp Nüschlete zu beklagen. Für die Wildhüter war ein Steinschlag die Ursache, für den Älpler und die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren waren jagende Gänsegeier verantwortlich.

Zuerst vermutete der Älpler natürlich den Wolf als Verantwortlichen für dieses Massaker. Schnell wurde ihm jedoch klar, dass die Gänsegeier in ihrer grossen Anzahl die Schafe getrieben haben mussten, bis diese in ihrer Panik in den Tod gestürzt sind. Nur mit grosser Mühe konnte der Älpler die Gänsegeier bis zum Eintreffen des alarmierten Wildhüters von den Tieren fernhalten.

Völlig unerwartet und unverständlich fiel dann das Urteil der Wildhut aus, welche behauptet hat, dass die Schafe nicht von den Gänsegeiern getrieben, sondern von einem Steinschlag erschlagen worden seien. Obwohl die Schafe schwere Verletzungen (vgl. Fotos) aufwiesen, waren sich die beiden Wildhüter vor Ort einig, dass die Schafe Opfer eines Steinschlages wurden.

Die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren im Kanton Bern kann nicht nachvollziehen, wie die Wildhüter zu einer solch fatalen Fehlentscheidung kommen können.

Aus unserer Sicht muss dies vom Jagdinspektorat geklärt werden. Im Weiteren sind wir der Meinung, dass die Wildhüter auf die neue Situation mit dem Umgang und der Beurteilung der Gänsegeier neu geschult werden müssen. Dieses Vorgehen der Wildhüter gegen die Älplerinnen und Älpler, welche vor Ort sind, kann nicht länger toleriert werden.

Leider haben sich die Wildhüter ebenfalls geweigert, DNA-Proben zu entnehmen. Die toten Tiere wurden mit dem Helikopter ins Tal geflogen und die Kadaver entsorgt. Die Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren wird daher zur Aufklärung der Gänsegeier-Problematik eine eigene DNA-Untersuchung beim Forgen Institut in Hamburg einleiten.

Es haben bereits mehrere Personen beobachtet, wie sich die Gänsegeier auf lebende Tiere stürzen. Wir fordern daher den Bund und Kanton auf, das Verhalten des Raubvogels zu untersuchen und einen Vorschlag auszuarbeiten, wie die Alpwirtschaft in Zukunft mit diesem zusätzlichen Problem betrieben werden soll und kann. Es darf wegen dem Gänsegeier jetzt nicht noch mehr Verluste von Nutztieren geben.

Erstellt am: 09.07.2023

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Kommentare
M. Meyer, Boltigen 22.07.202320:02 Uhr

Unhaltbar ist solchen Unsinn zu verbreiten! Der Gänsegeier ist ein Aasfresser und mit einer Flügelspannweite von über 2,5 Metern ein begnadeter Flieger. In der Thermik segelnd kann er an einem Tag mehrere Hundert Kilometer zurücklegen, was ihn als Aasfresser prädestiniert. Dabei helfen ihm seine extrem scharfen Augen mit denen er ein 30 cm grosses Nahrungsstück noch aus über 3,5 Km Entfernung im Gelände ausmachen kann. Sobald ein Kadaver entdeckt ist dauert es nicht lange bis sich rasch mehrere Dutzend Tiere einfinden. Doch trotz dieser Eigenschaften findet ein Gänsegeier längst nicht jeden Tag Nahrung. Dank grosser Fettdepots kann ein ausgewachsener Vogel jedoch ohne weiteres mehrere Wochen ohne Nahrung überleben. Durch die rasche Kadaververwertung sorgen sie dafür, dass verwesendes Fleisch in kürzester Zeit beseitigt wird und sich krankheitserregende Mikroorganismen nicht ausbreiten. So erfüllt er eine wichtige ökologische Funktion. Doch hierzulande ruft man lieber den Helikopter....


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