Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Gstaad Menuhin Festival & Academy mit zwei Konzerten in Zweisimmen

Eindrückliche Barockklänge in der Kirche

Vier typische Barock-Instrumente, gespielt von Ausnahmekünstlern, brachten im Konzert vom vergangenen Freitag, 4. August in der Kirche Zweisimmen einen Einblick in die Hausmusik der Familie von Johann Sebastian Bach. Avi Avital, Maurice Steger, Hille Perl und Sebastian Wienand zogen das Publikum in ihren Bann.

rating rating rating rating rating
Eindrückliche Barockklänge in der Kirche

© Klaus Burkhalter

Avi Avital stellt das Programm vor, umgeben von seinem Quartett.

Wenn sich vier hochkarätige Musikerinnen und Musiker zusammenfinden, allesamt Meister ihres Instruments, um ursprünglich für das Klavier gedachte Werke auf ihre Weise zu interpretieren, umzuwandeln und auszuschmücken, entsteht ein Ereignis von ausserordentlicher Qualität und Besonderheit.

Die Ausführenden nahmen Bach als Vorbild und gestalteten viele seiner Sätze aus den familiären Notenbüchlein aufs Schönste um in beschwingte, leise, eindringliche oder fröhliche Arrangements. Weil der Lauten-Spieler David Bergmüller wegen Erkrankung kurzfristig ausfiel, mussten die vorgesehenen Stücke gekonnt auf eine Quartettformation umgestaltet werden.

Familiäre Notenbücher

Johann Sebastian Bach hatte das Musizieren auch innerhalb seiner Familie sehr intensiv gepflegt. So erarbeitete er in seiner Zeit beim Fürsten Leopold in Köthen von 1720 an verschiedene Büchlein zur Schulung seiner zahlreichen Kinder, speziell für den Sohn Wilhelm Friedemann, aber auch als Notengeschenk-Sammlung für seine Frau Anna Magdalena.

Was dabei entstand, reichte von der kurzen zweistimmigen Invention bis hin zur grossen Choralbearbeitung oder zu Kompositionen anderer Tondichter.

Viele klavierspielende Zuhörerinnen und Zuhörer im Publikum werden wohl ab und zu geschmunzelt haben, wenn sie plötzlich Melodien erkannten, die Erinnerungen an die eigene pianistische Lernzeit weckten…

Instrumentenzauber

Die vier Ausführenden brachten ihre wunderbaren Instrumente in Vollkommenheit zum Klingen. Avi Avital zeigte seine Kunst auf der Mandoline: Was für Kontraste entlockte er seinem Instrument. Feines, kaum hörbares Zupfen, total intensive Akkorde und unglaublich virtuose Läufe wie Koloraturen prägten sein Spiel, teils solistisch, teils als Ensemblemitglied sich einordnend.

Maurice Steger, oft als «Hexenmeister der Blockflöte» bezeichnet, spielte schon oft in unserer Kirche. Er liebt diesen Raum und konnte auch diesmal seine Vielseitigkeit und sein Stilempfinden richtig ausleben. Seine absolut grandiose Technik und Musikalität beeindruckten wiederum aufs Höchste. Er wechselte problemlos ab zwischen all seinen Flötentypen, vom kleinen Sopranino bis zum grossen Bass und entlockte jedem Instrument in tänzerischer oder gefühlvoll-ruhiger Art den passenden Ton.

Erstellt am: 12.08.2023

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel