Übergabe des Jugendpreises durch den Kiwanisclub Lenk-Simmental
Die angehende Zirkusartistin Joëlle Ziörjen wurde ausgezeichnet
Fein und zierlich wirkt sie, Joëlle Ziörjen aus St. Stephan. Aber Willen und Stärke legt die 21-Jährige für drei an den Tag. Unbeugsam geht sie den harten Weg durch die Artistenausbildung. Nächstes Jahr verwirklicht sich ihr Traum und sie schliesst als Hand-auf-Hand-Artistin an der renommierten «Ecole Nationale de Cirque» in Montreal ab, Hand-in-Hand mit ihrem Partner Michael sozusagen. Der Kiwanisclub Lenk-Simmental ehrte die Artistin im Beisein ihrer Familie und überreichte ihr den Jugendpreis.
Übergabe des Jugendpreises durch den Kiwanisclub Lenk-Simmental
Erich Rufener begrüsste als frisch gewählter Präsident vom Kiwanisclub Lenk-Simmental am 10. Oktober Joëlle Ziörjen mit ihren Familienangehörigen und ihrem Partner Michael. Seit anfangs Jahr sind die beiden beruflich und privat ein Paar und zeigen atemberaubende Hand-auf-Hand-Artistik.
Im nächsten Jahr verbrachte Familie Ziörjen nochmals eine Saison im Monti und Joëlle ging jeweils mittags ins Zirkuszelt, um mit den Artisten zu trainieren. Eines Tages erzählte ein Akrobat, dass es in Frankreich ein Gymnasium «l’Ecole nationale de cirque de Châtellerault» gäbe, in dem man die Matur mit dem Schwerpunktfach Zirkus abschliessen könne. «Dies tönte für mich perfekt, meine schulische Ausbildung mit meiner Passion, dem Zirkus, verbinden zu können!»
Joëlles Eltern waren zu Beginn nicht von der Idee begeistert, ihre Tochter mit 16 Jahren von Zuhause wegziehen zu lassen. Schlussendlich willigten sie jedoch ein, Joëlle an den Aufnahmeprüfungen teilnehmen zu lassen: «Ich war überglücklich und trainierte noch mehr als zuvor, um in dieser Schule aufgenommen zu werden».
Im zweiten Ausbildungsjahr konnte sie sich in einer Disziplin spezialisieren: «Ich wählte den chinesischen Masten, der traditionellerweise von Männern ausgeübt wird, welche vor allem Kraftelemente zeigen. Ich wollte als Frau meinen eigenen Stil und eine gewisse Eleganz am Masten entwickeln, aber auch Figuren beherrschen, die normalerweise von männlichen Artisten gezeigt werden», meinte Joëlle zum Reiz dieser Spezialität.
Im Juli 2016 schloss sie die Matur erfolgreich ab, wollte jedoch ihr Ziel, Zirkusartistin zu werden, noch weiter verfolgen. So flog sie nach Kanada, um an den Aufnahmeprüfungen der renommiertesten Zirkusschule teilzunehmen: «Die Prüfungen dauerten eine ganze Woche, täglich wurden Kandidaten nach Hause geschickt. Lediglich 45 von 900 Kandidaten aus aller Welt kriegten eine positive Antwort.» Und darunter war auch Joëlle!
Bei der Preisübergabe durch den Kiwanisclub Lenk-Simmental genossen die beiden den gemütlichen Abend in interessierter Gesellschaft und auch das feine Wildgericht, das im Gasthof Bären in Zweisimmen serviert wurde. Der jährlich vergebene KiwanisJugendpreis dient der zielstrebigen Artistin zur Deckung der erheblichen Kosten für die Zirkusschule. Der Kiwanisclub wünscht der jungen St. Stäffnerin, dass sie ihren beeindruckenden Weg in der grossen weiten Zirkuswelt wie bis anhin unbeirrbar weitergeht und sich so ihre Träume eines Tages verwirklichen werden.
Erstellt am: 16.10.2018