Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Cantate Chor berührte mit Meisterwerk der klassischen Musik

Bezaubernd, tiefgehend ergreifend

Pure Klangschönheit zum zweiten Advent: Mit viel Herzblut, wandelnder Ausdruckkraft und ergreifender Tiefe brachten der Cantate Chor Zweisimmen, die Gesangssolisten Beatrice Ruchti, Astrid Pfarrer, Mark Grundler, Stefan Vock und das Orchester der Zweisimmer Konzerte Mozarts Requiem am 4. Dezember zu Gehör.

rating rating rating rating rating
Bezaubernd, tiefgehend ergreifend

© Heidy Mumenthaler

Unter der Leitung von Klaus Burkhalter vermittelte der Cantate Chor Zweisimmen zusammen mit dem sitzenden Solistenquartett sowie dem Orchester der Zweisimmer Konzerte bezaubernd und ergreifend pure Klangschönheit.

Zum 40-jährigen Chorleiter-Jubiläum beim Cantate Chor Zweisimmen wählte Klaus Burkhalter bezaubernde Perlen Wolfgang Amadeus Mozarts. In der gut besetzten Kirche Zweisimmen stimmten Chor und Orchester innig in das «Ave verum corpus» ein.

Die 46-taktige Motette entstand Mitte 1791, während der Arbeiten an der Zauberflöte – und ein halbes Jahr vor dem verfrühten Tod des Komponisten. Der engelsgleiche Chor machte seine Verbundenheit zu Christus mit zärtlichstem Gestus hörbar, einfühlsam begleitet von Streichern des Orchesters der Zweisimmer Konzerte. Im wahrsten Sinne wirkte die Darbietung mit klaren, wohltuenden Stimmen und straffen Tempi wie ein himmlisches Gebet.

Weniger bekannte Seite Mozarts

Mit mozartischer Heiterkeit leiteten Violinen, Celli, Kontrabass mit drei Kirchensonaten in die weniger bekannte Seite Mozarts über. Erst 35-jährig, in seinem Todesjahr, schrieb Wolfgang Amadeus Mozart das Requiem in d-Moll, welches zu den Gipfelwerken der Chorliteratur gehört.

Als Supplement erklang in Zweisimmen die durch Mozarts Nachbarn Sigismund Ritter von Neukomm liturgisch komplettierte Version mit dem «Libera me». Das vollendete Requiem wurde am jährlichen Fest der Ste Cécile in Rio aufgeführt. Erst im 2000 sind die Noten von Neukomms Ergänzung in der Bibliothek von Rio de Janeiro zum Vorschein gekommen und in Paris europaweit uraufgeführt. Der Cantate Chor ist in der glücklichen Lage, aus den im Druck erschienen Noten sich selber und den Zuhörenden eine zusätzliche Freude zu schenken.

Geschmeidig, berührend und in purer Klangschönheit gelang es den Aufführenden, Gefühle eines irdischen Abschiednehmens erlebbar zu machen. Zarte Töne und feurige Ausbrüche, markante Posaunen, Trompeten und Pauken weckten tiefe Emotionen, die den Menschen im Angesicht des Todes ereilen: Angst, Wut, Verzweiflung, Traurigkeit, Hoffnung, Trost. Chor, Orchester und das Solistenquartett mit Beatrice Ruchti (Sopran), Astrid Pfarrer (Alt), Mark Grundler (Tenor), Stefan Vock (Bass) verliehen dem Requiem expressiven Ausdruck.

Die Vokalsolisten überzeugten mit werkgerechter Gestaltung ihrer Partien. Chorleiter Klaus Burkhalter präsentierte ein erstaunliches Resultat in perfekter Balance zwischen Tiefgründigkeit und fliessender Bewegung. Nachdenklich kam die Vergänglichkeit menschlichen Lebens und zugleich das Tröstende, in die Zukunft weisende zum Ausdruck. Langanhaltender Applaus und Standing Ovations huldigte die ergreifende Leistung der Ausführenden. Am 29. Dezember besteht erneut die Möglichkeit, das Programm zu hören.

Erstellt am: 09.12.2022

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel