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Das gsteigerisch verlauenete Spital

Von Peter Bratschi

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Das gsteigerisch verlauenete Spital

Spitalbett Zweisimmen um 1960 (aus einem Diavortrag von Walter Bratschi).

Spitalbazar zugunsten der Spitalerweiterung im November 1924, also vor 100 Jahren. Reinerlös über 20 000 Franken:

«Ich war also in der Chüechlistube, wo es recht gut gelaufen ist. Am Nachmittag wars beide Tage so gefüllt, dass wir fast nicht recht hindurch kamen und kein einziges Plätzchen mehr zu finden war.

Am Sonntag von 10 Uhr bis 2 Uhr bekam ich das Amt als Blumenverkäuferin. War ermüdend, aber sehr lustig. Musste im ganzen Zweisimmendorf herumrennen und den Leuten Blumen aufschwatzen, das Stück zu 1 Franken und kleine Blümchen 50 Rappen. Habe in kurzer Zeit 90 Franken für den Bazar verdient. Musste am Sonntagabend bis fast um 10 Uhr in der Chüechlistube bleiben, war also todmüde, habe die Beine nur so nachgeschleppt. Nachher wurde getanzt, ich war fast zu müde. Um 2 Uhr in der Nacht fuhr ein Extrazug nach Lenk. Wir gingen noch alle heim in den Fermel, kamen um 5 Uhr zu Hause an. Ich muss es zu meiner Schande sagen: War fast den ganzen Montag im Bett. Ich habe gehört, der Reingewinn solle anfangs 20 000 Franken betragen. Das ist ganz annehmbar.»

Dieser, von mir auch im Fermelbuch zitierte Brief der 24-jährigen Martha Grünenwald im Fermel an meine Mutter zeigt die damalige Bereitschaft der Leute, sich für das Spital einzusetzen, denn man wusste noch, wie notwendig ein solcher Stützpunkt für die Leute im Simmental ist.

Damals war es unvorstellbar, dass das Spital 100 Jahre später durch gsteigerische Einmischung verlauenet werden könnte.

Erstellt am: 11.01.2024

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