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Gstaad Menuhin Festival & Academy: Konzert in der reformierten Kirche Zweisimmen

Idées transformées für Violine und Klavier

Zweisimmen kann sich freuen, dass im Rahmen des Gstaad Menuhin Festivals in unserer Kirche immer wieder hochkarätige Programme, dargeboten von den besten Musikerinnen und Musikern ihres Fachs, stattfinden können. Am letzten Sonntag fand das erste dieser Reihe statt. Julia Fischer, Violine, und Yulianna Avdeeva, Klavier, interpretierten unter dem Titel «Idées transformées» Werke von Beethoven, Chatschaturjan, Ysaÿe und Franck.

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Idées transformées für Violine und Klavier

© Raphael Faux

Perfekt aufeinander abgestimmt spielten Julia Fischer (Violine) und Yulianna Avdeeva (Piano) in der reformierten Kirche Zweisimmen.

Im Obersimmental erinnert man sich vielleicht noch daran, dass Julia Fischer als Kind an den 1978 von Kurt Pahlen ins Leben gerufenen Meisterkursen teilnahm. Seit ihrem Debüt 1999 im Concertgebouw Amsterdam gehört sie zur weltweiten Geigenelite und bringt ihre Vielfältigkeit ausserdem als Pianistin, Kammermusikerin und Professorin zum Ausdruck. Als Artist in Residence eröffnete sie ihre vierteilige Konzertreihe letzten Sonntag, 14. Juli mit dem genannten Konzert. Auch der internationale Durchbruch der hier etwas weniger bekannten Pianistin Yulianna Avdeeva hat ein Datum: 2010 gewann sie den Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau.

Alle vier auf dem Programm stehenden Werke stellen höchste Anforderungen an die Ausführenden: Sie verlangen ein Höchstmass an Technik und Gestaltungsvermögen. Die beiden Musikerinnen spielten mit stupendem handwerklichem Können und unbegrenztem Gestaltungsvermögen. Insbesondere auch die Präzision, mit welcher die Musikerinnen ihr Zusammenspiel aufeinander abstimmten, war beeindruckend.

Die Violinsonate Nr. 1 von Ludwig von Beethoven

Die beiden Musikerinnen eröffneten das Programm mit der Violinsonate Nr. 1 des 27-jährigen Beethoven. Beethoven widmete die drei Sonaten seines op. 12 seinem Lehrer Antonio Salieri, wohl mit der Hoffnung auf eine Förderung seiner Karriere durch seinen damals berühmten Lehrer.

Beethoven übernahm bereits in seinen frühen Violinsonaten den von Mozart eingeschlagenen Weg, die Violine aus ihrer rein begleitenden Funktion zu lösen und sie als gleichberechtigte Partnerin des Klaviers zu behandeln. Beethoven war in der Zeit ihrer Entstehung der gefeierte Klaviervirtuose, was in der Brillanz der drei Sätze zum Ausdruck kommt. Kaum zu glauben, dass diese heitere Spielmusik zur Zeit ihrer Entstehung als mühselig und zu gelehrt abgelehnt wurde. Der ausserordentlich schöne mittlere Variationensatz schaffte die Verbindung zum Motto des Abends: Idées transformées.

César Franck

Der Wahlfranzose César Franck, berühmter Organist und Kirchenmusiker in Paris, begründete dort eine Schule, die deutsche und französische Wesensmerkmale zu vereinen suchte. Als alter Mann schrieb er die Werke, die heute den Ruhm des Komponisten begründen, so die Violinsonate in A-Dur. Es ist die einzige Violinsonate des 19. Jahrhunderts nach Beethoven, die sich neben denen von Brahms im Repertoire zu behaupten vermochte. Alle vier Sätze sind thematisch miteinander verbunden. In allen vier Sätzen sind Querverweise auf das Hauptthema des Kopfsatzes zu finden, eine weitere Reverenz an das Thema des Abends: Idées transformées.

Idées transformées für Violine und Klavier

© Raphael Faux

Perfekt aufeinander abgestimmt spielten Julia Fischer (Violine) und Yulianna Avdeeva (Piano) in der reformierten Kirche Zweisimmen.

Erstellt am: 18.07.2024

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