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31. Eidgenössisches Jodlerfest in Zug

Jodeln ist Heimat, Tradition und Kameradschaft

Ein Riesenanlass mit 210000 Besuchenden, volle Vortragssäle mit Publikum aus der ganzen Schweiz und strenge Bewertungen – wie erging es den Teilnehmenden aus dem Simmental und was sind ihre Eindrücke von diesem vergangenen, hochsommerlichen Wochenende in Zug?

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Eidgenössisches Jodlerfest in Zug

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© Charlotte Engstad

Die Diemtigtaler Jodlergruppe Schwenden hielt ein spontanes Ständli vor dem Casino Zug – zur grossen Freude der vielen Anwesenden und Vorbeispazierenden.

© Charlotte Engstad

Die Alphorngruppe Mittagsfluh aus Boltigen: Andreas Vögeli, André Minnig, Oliver Dänzer, Daniela Eschler, Madeleine Gfeller, Klaus Meinen sowie Marcel Vögeli.

Volle Konzentration: Ueli und Martina Moor aus St. Stephan bei ihrem Auftritt, begleitet von Ueli Perreten aus Lauenen.

© Charlotte Engstad

Der Jodlerklub Edelweiss aus Erlenbach beim Auftritt im Festsaal des Casinos Zug.

Barbara und Christian Moor aus St. Stephan freuten sich mit Handörgeler Peter Schneider über den Auftritt.

Die Alphorngruppe Saanenland/Pays d‘Enhaut nach dem Auftritt im Fussballstadion.

Das Trio Saanenland beim Vortrag auf dem Stierenmärchtareal, von links: Annina Maurer, Fritz Frautschi, Veronika Maurer.

Die Alphorngruppe Mittagsfluh aus Boltigen spielte „Simmenwanderung“ am Samstagabend im Fussballstadion.

Impressionen

© Philipp Schmidli

Impressionen.

© Philipp Schmidli

Impressionen.

© Philipp Schmidli

Impressionen.

© Philipp Schmidli

Impression vom grossen Festspiel.

© Philipp Schmidli

Impression vom grossen Festspiel.

© Philipp Schmidli

Impression vom grossen Festspiel.

© Philipp Schmidli

Impression vom grossen Festspiel.

© Philipp Schmidli

Impression vom grossen Festspiel.

© Philipp Schmidli

Impression vom grossen Festspiel.

«Es ist ein Riesenfest und alle gehören dazu. Jodler aus der ganzen Schweiz sind da, man hört Naturjutze von überall und trifft Innerschweizer, Ostschweizer, Oberländer, Gruppen aus der Romandie. Es ist schön hier, das Eidgenössische ist unser Fest und es freut mich, einfach mal unser Brauchtum über den Alltag zu stellen», sagte Markus Bühler, Leiter des Jodelklubs Edelweiss aus Erlenbach, Juror und prominenter Teilnehmer am Festakt, nach dem Konzertvortrag im Festsaal des Casinos Zug am Samstagabend. Das 31. Eidgenössische Jodlerfest in Zug vom Freitag, 16. bis Sonntag, 18. Juni war ein gigantisches Event mit über 10000 Teilnehmenden in den Kategorien Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen, 1174 Darbietungen und 210000 Besuchenden.

Schon eine halbe Stunde vor dem ersten Vortrag am Samstagmorgen hatte sich eine lange Schlange vor dem Casino gebildet, bald war das Vortragslokal bis auf den Platz besetzt. Die 22-köpfige Jodlergruppe Schwenden mit Dirigentin Barbara Wyss und den Solisten Res und Pia Stucki sowie Mike von Grünigen in ihren Reihen sang «Herbschtmelodie» von Miriam Schafroth. Der wunderbare Vortrag und die aussergewöhnliche Frauensolostimme beeindruckten zutiefst, das Publikum applaudierte lange und begeistert, vielfache Hurrarufe ertönten. Barbara Wyss lächelte: «Ich bin zufrieden mit dem Auftritt, wir waren gut drauf und souverän vorbereitet, es war genial! Die ‹Herbschtmelodie› hatten wir schon vor zwei Jahren gelernt, dann kam Corona. Das Lied gefiel uns gut und wir wollten es unbedingt zur Aufführung bringen.» Barbara Wyss war zusätzlich auch Jurorin: «Es ist stressig, aber es gehört dazu. Als Jurymitglied lerne ich sehr viel, das kann ich nachher umsetzen, es ist ein grosser Gewinn und ich mache es gerne. Der Jodel ist Herzblut und die Berge, ich lebe für den Gruppen- und Klubgesang!»

In der Bossard Arena am Mittag war es dunkel und kühl, an der Hauptprobe für den Festakt war die Aktivität rund um die Bühne hektisch. Der riesige Jodlergesamtchor, die kleine Formation mit Markus Bühler und Ueli Moor, Kinderchöre, the African Singers, Tanzgruppen, die Band, Alphornbläser und Büchelspieler und Fahnenschwinger übten komplizierte Choreografien und genaues Timing, letzte technische Probleme wurden eliminiert. Die bunten Quadrate der Fahnen leuchteten im dunklen Raum, die Musik und die Darbietungen riefen Gänsehaut hervor, ganz ohne Festreden und Moderationskommentare.

Die ganze Zuger Seepromenade von der Altstadt bis zum Segelboothafen war voller Stände, Bühnen, Spontankonzerten und Menschen in gemütlicher Festlaune. Ans Durchkommen war fast nicht zu denken. Um halb neun Uhr war der Festsaal im Casino immer noch voll besetzt, es war erdrückend heiss. Die 24 Mitglieder des Jodlerklubs Erlenbach unter der Leitung von Markus Bühler betraten die Bühne und sangen den «Bärgblueme-Jutz» von Toni Tschanz. Der Klub war lange ein reiner Männerchor, aus stimmlichen Gründen kamen vor vielen Jahren Frauenstimmen dazu, jetzt singen drei Frauen mit. Der Applaus war brausend und lange. Vereinspräsident Patrick Jutzeler sagte: «Ich glaube, es ist gut gegangen. Wir konnten die Leistung bringen, die wir seit dem Frühling üben, die Disziplin hat auch gestimmt. Aber leider fehlte jemand wegen Krankheit. Jodeln bedeutet für mich Kameradschaft, ein Ausgleich zur Arbeit, etwas Bodenständiges, zurück zu den Wurzeln.»

Der Festakt am Sonntag wurde von Nik Hartmann in gewohnt lockerem Stil moderiert. Die Präsidentin des eidgenössischen Jodlerverbands Karin Niederberger und Bundesrat Alain Berset hielten Ansprachen. Während des ganzen Festaktes waren die Simmentaler Ueli Moor und Markus Bühler auf der Bühne und sangen im exklusiven, kleinen Jodlerchor. Hansruedi König: «Es war ein wahnsinniges Erlebnis, die Musik, der Tanz, im Gesamtchor waren 500 Jodler. Das Eidgenössische ist für uns Jodler und Alphornbläser ein extremes Ereignis!»

Erstellt am: 22.06.2023

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