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Spital-Gutachten mit Fragezeichen

Von Jürg Engi

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Gutachten haben in den meisten Fällen etwas an sich: Sie zeigen Resultate auf, wie sie vom Auftraggeber erwartet werden. So auch beim Spitalgutachten Zweisimmen durchgeführt von der Firma MHC in Zürich, im Auftrag der Gemeinde Gsteig.

Hier ein paar mehr als fragwürdige Schlussfolgerungen des Berichtes:

MHC geht von historischen Daten aus: Regionalpolitische und Versorgungsnotwendige Gegebenheiten der Region Saanenland-Obersimmental wurden nicht berücksichtigt; Hypothesen und Annahmen wurden ohne Begründung getroffen. Im Vergleich bezieht sich MHC auf Regionen wie Zürich und Bern. Mehr als fragwürdig.

Erhebungen auf Grund demografischer Daten zeigen auf, dass die Bevölkerung im Perimeter Saanenland-Obersimmental der über 80-Jährigen, sich den nächsten 20 Jahren praktisch verdoppeln wird: von heute 1100 auf 2100 Personen. Wie MHC schlussfolgert, dass die Fallzahlen rückläufig sein werden, ist schleierhaft.

MHC kennt offensichtlich den Unterschied zwischen einem Spital electiv und einem Basisspital (wie das in Zweisimmen der Fall ist) nicht: Ein Spital electiv hat eine um 600 Fanken tiefere Basisrate als ein Basisspital. Auch dieser Vergleich ist falsch und wirkt sich – gemäss Studie – zu einem Umsatznachteil für unser Spital aus.

MHC definiert bei den ambulanten Erträgen des Spitals einen Ertragsrückgang von 900 000 Franken aus. Dies ohne jegliche Begründung; auch das ist fahrlässig.

Bei den Personalkosten rechnet MHC völlig falsch. Das Spital Zweisimmen arbeitet nebst Fachärzten vor allem mit Assistenzärztinnen und -ärzten, was seit Jahren zum bewussten Konzept des Spitals gehört. MHC rechnet mit 1 Mio. Franken höheren Personalkosten: Die Salärkosten wurden auf der Basis von Salären für Oberärztinnen und -ärzte gerechnet! Dazu braucht es keines weiteren Kommentars.

GSS definiert ein Spital mit 24 Zweibettzimmern, was 48 Betten entspricht. Wie das Gutachten ohne jede Begründung auf ein Spital mit 25 Betten kommt, ist mehr als schleierhaft. Dass 25 Betten weniger Umsatz als 48 Betten bringen, liegt auf der Hand.

Fazit: Das fragwürdige Gutachten, das MHC im Auftrag der Gemeinde Gsteig durchgeführt hat, macht es sich in der Summe sehr einfach: Umsatz runter – Kosten rauf… und schon steht ein negatives Resultat zu Buche!

Also, liebe Saanenländer und Obersimmentaler: am 19. November 2023 ein kräftiges Ja zu unserem Spital Zweisimmen.

Erstellt am: 16.11.2023

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