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Offener Brief an den Regierungsrat

Von Lorenz Dreyer, Thomas Knutti

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Sehr geehrter Damen und Herren Regierungsrätinnen und Regierungsräte

Der SVP-Verbund Oberwil, Därstetten-Weissenburg, Erlenbach und Diemtigen hat sich anlässlich seiner Hauptversammlung mit den Entwicklungen der Spitalversorgung Region Simmental–Saanenland auseinandergesetzt und einen offenen Brief an den Regierungsrat einstimmig verabschiedet.

Der Spitalstandort in der Region Simmental-Saanenland soll langfristig gesichert werden. Der zentrale Standort in Zweisimmen beweist seit Jahren, dass der Spitalbetrieb hier – trotz fehlenden Investitionen in den letzten Jahren – für Einheimische und Touristen auch in Zukunft der richtige Standort für die Bürgerinnen und Bürger der Region Simmental–Saanenland ist.

Neuste Entscheidungen begrüsst

Der Kanton Bern bemüht sich um eine neue Nutzung für das Spital Zweisimmen. Diesbezüglich hat der Regierungsrat folgendes beschlossen: Er entschied sich für ein Nutzungskonzept «Integrierte Versorgung Simme/Saane», welches die Medaxo vorgelegt hatte, und wies damit zugleich die Pläne der bisherigen Nutzerin Spital STS zurück, welche in Zweisimmen ein ambulantes Gesundheitszentrum einrichten wollte.

Wir möchten uns hinsichtlich dieses wichtigen Entscheides beim Regierungsrat des Kantons Bern recht herzlich bedanken. Das inakzeptable Vorgehen der Spital STS AG, welche seit 2007 versucht hat, den Spitalstandort Zweisimmen zu schliessen, ist jetzt hoffentlich abgeschlossen.

Hausarztversorgung mangelhaft

Das ganze Berner Oberland ist, wie der ganze Kanton Bern, mit Hausärzten unterversorgt und die medizinische Versorgung der Bevölkerung kann nicht mehr sichergestellt werden. In den nächsten Jahren wird nicht nur der Kanton Bern, sondern die ganze Schweiz zusätzlich zwischen 3000 und 4000 Haus- und Kinderärzte und in allen Fachgebieten Ärzte benötigen.

Gemäss einer Umfrage leiden die Regionen im Berner Oberland am stärksten unter dem Hausärztemangel. In der Region Obersimmental-Saanen stufen alle antwortenden Ärztinnen und Ärzte ihr Einzugsgebiet als «hausärztlich unterversorgt» ein. Die Situation in diesen Regionen hat sich in den letzten Jahren noch mehr zugespitzt.

Reorganisation der Spitex wird abgelehnt

Die Gesundheitsdirektion will die 47 Spitex-Organisationen im Kanton Bern neu organisieren und anhand von wissenschaftlichen Kriterien zu grösseren Spitex-Regionen zusammenfassen. Ziel dabei soll sein, die Effizienz des Gesundheitssystems durch die Stärkung der integrierten und vernetzten Versorgung zu steigern.

Neu soll die Spitex auf 17 Organisationen reduziert werden, was für den ländlichen Raum nur Nachteile mit sich bringen wird. Die angespannte Lage im Gesundheitssektor mit dem Fachkräftemangel geht ununterbrochen weiter und mit der geplanten Reorganisation wird bei der Spitex ein weiterer Abbau der Betreuung und Versorgung der älteren Generation stattfinden. Die Spitex, eines unserer wichtigsten und kostengünstigsten Gesundheitssysteme, wird damit geschwächt. Im hohen Alter noch so lange wie möglich im eigenen Haus oder Wohnung zu leben, ist ein wertvolles Privileg für unser Land und dies sollte eher ausgebaut, als durch grosse komplizierte Strukturen reorganisiert werden.

Sollte die Spitex tatsächlich von 47 auf 17 Organisationen verkleinert werden, befürchten wir Mehrkosten bei der Administration und einen weiteren zeitlichen Abbau bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten. In den letzten Jahren hat sich immer wieder deutlich gezeigt, dass sich Reorganisationen negativ für die Bevölkerung auswirken.

Wir bitten Sie, unsere Anliegen aufzunehmen und danken Ihnen für Ihre Stellungnahme. Besten Dank.

Freundliche Grüsse

Erstellt am: 30.05.2024

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