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Gesundheit Simme Saane AG

Pop-up-Notfallposten als innovative Überbrückungslösung

Mit der nahenden Wintersaison 2023/24 kommen bald auch die Feriengäste aus dem In- und Ausland in grosser Zahl. Was gut ist für das regionale Gewerbe, den Tourismus und die Hotellerie, bedeutet eine Zusatzbelastung für die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte. Ein Pilotprojekt unter der Führung der Gesundheit Simme Saane AG soll vom 23. Dezember 2023 bis 31. März 2024 die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten an Wochenenden entlasten.

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Jede Ärztin und jeder Arzt im Kanton Bern ist gesetzlich verpflichtet, sich am hausärztlichen Notfalldienst zu beteiligen. Dieser stellt die Erstversorgung für Einheimische und Gäste rund um die Uhr sicher.

Gemäss einer Studie der bernischen Ärztegesellschaft aus dem Jahr 2021 ist die Unterversorgung in der hausärztlichen Grundversorgung im Obersimmental und Saanenland kantonsweit am grössten. Aufgrund von diversen Pensionierungen hat sich die Situation in der Region weiter zugespitzt: In Vollzeitstellen teilen sich heute im Obersimmental 3,25 Ärzte und im Saanenland 2,30 Ärzte den hausärztlichen Notfalldienst von Montag bis Sonntag auf. Die Einsätze am Wochenende werden zusätzlich zum bereits anstrengenden Praxisalltag geleistet. Der hausärztliche Notfalldienst im bisherigen Masse ist gefährdet.

In Gesprächen mit der kantonalen Gesundheitsdirektion und dem ärztlichen Bezirksverein Thun und Umgebung – dieser ist für die Organisation des Notfalldienstes in der Region zuständig – haben die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte auf ihre Überlastung hingewiesen.

Eine Neuorganisation des Notfalldienstes mit den politischen Partnern (Kanton Bern und Ärztlicher Bezirksverein Thun und Umgebung) erfordert Zeit. Dies hat die regionalen Partner veranlasst, gemeinsam eine innovative und pragmatische Lösung zu erarbeiten; mitgewirkt haben die niedergelassenen Hausärztinnen und -ärzte, die Praxisbetreiberinnen Medaxo Praxen AG und Praxamed AG, die Gemeinde Saanen und die Gesundheit Simme Saane AG (GSS).

In Absprache mit den niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten wird ab 23. Dezember 2023 mit auswärtigen Ärztinnen und Ärzten in den Praxisräumlichkeiten der Praxis Madora an der Belairstrasse 4 in Gstaad ein Notfallposten betrieben. Der Ärztliche Bezirksverein Thun und Umgebung hat zugesichert, bei der Rekrutierung des Personals zu helfen. Der Kanton Bern prüft eine finanzielle Unterstützung.

Das Ziel der Projektkerngruppe bestehend aus der Medaxo Praxen AG, Praxamed AG, der Saaner Gemeinderätin Petra Schläppi, dem Saaner Gemeindepräsident Toni von Grünigen sowie der GSS ist es, den Notfallposten mit auswärtigen Ärztinnen und Ärzten und einem Team von MPAs an möglichst vielen Wochenenden betreiben zu können.

Jedes Wochenende, welches mit auswärtigen Fachpersonen sichergestellt werden kann, entlastet die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten sowie deren Praxisteams. Die auswärtigen Ärztinnen und Ärzte übernehmen, analog den hier in der Region niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, den Vordergrunddienst am Tag sowie den Hintergrunddienst in der Nacht von Samstag (8 Uhr) bis Montag (8 Uhr).

Mittels eines attraktiven und innovativen Angebots sollen Ärztinnen und Ärzte von ausserhalb der Region für den Einsatz gewonnen werden. Das Angebot aus Arbeit und Ferien sieht konkret vor, dass die Ärztinnen und Ärzte am Samstag und Sonntag arbeiten und in der darauffolgenden Woche das vielfältige Sport- und Freizeitangebot geniessen können.

Eine fixe Entschädigung pro Tag schafft einen finanziellen Anreiz. Falls keine auswärtigen Ärztinnen und Ärzte am Wochenende rekrutiert werden können, stellen die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte den Notfalldienst sicher und erhalten die gleiche fixe Entschädigung, wenn sie den Dienst übernehmen. Das Angebot wurde mit der Unterstützung der Tourismusorganisationen Gstaad und Lenk entwickelt.

Das Pilotprojekt soll im Sinn einer Überbrückungslösung helfen, das Problem der Unterversorgung in der hausärztlichen Grundversorgung inklusive Notfalldienst zu entschärfen. Langfristig bleibt das Ziel eine Gesamtlösung in Form eines zentralen Notfallpostens im oder in unmittelbarer Nähe zum Spital Zweisimmen.

Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinden Gsteig, Lauenen und Saanen kann die Projektkerngruppe die Arbeiten mit Hochdruck weiterführen.

Erstellt am: 15.11.2023

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Kommentare
Manuela Radon 23.11.202322:06 Uhr

Sehr interessant, zu lesen wie sich doch diese zwei Gemeinden einsetzen, dass hier nun die Wochenenden für den Notfalldienst unterstützt werden.... " wobei die ff Aussage nun hinfällig ist
".. Langfristig bleibt das Ziel (jetzt auch für Gsteig und Lauenen) eine Gesamtlösung in Form eines zentralen Notfallpostens im oder in unmittelbarer Nähe zum Spital Zweisimmen." Frei nach dem Motto -zuerst denken dann handeln..."Das ging nun wohl nach hinten los. Bleibt den Neu- NEIN- Stimmern zu wünschen, dass ihr gesund bleibt. Insofern kann ich (man) die Abstimmung nicht nachvollziehen.


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