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Luftransportkommando 1 übte im Obersimmental

Heli-Hochbetrieb auf dem Flugplatz St. Stephan

Rund zweieinhalb Wochen dauert der jährliche «Wiederholungskurs» des Lufttransportkommandos 1 der Schweizer Armee. Die Einheit, die ihren Heimatstandort in Payerne VD hat, übte in diesem Jahr in St. Stephan. Eine Herausforderung nicht nur für die Piloten, sondern auch für die vielen Menschen am Boden, die für einen reibungslosen (Flug-)Betrieb erforderlich sind. Trotz des unvermeidlichen Fluglärms wurden die militärischen Gäste von der Bevölkerung herzlich willkommen geheissen.

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Lufttransportkommando 1 in St. Stephan

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© Armin Berger

Nicht nur bei schönem Wetter einsatzbereit: Ein Super Puma rollt zur Start-/ Landezone.

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Betankung am frühen Morgen.

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Einsatzbesprechung vor dem Start: Eine Gruppe Soldaten wird Richtung Zweisimmen geflogen und dort für eine andere Übung abgesetzt.

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Letzte Startvorbereitungen am Super Puma auf der Piste des Flugplatzes von St. Stephan.

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Der mitgebrachte Fuhrpark der Feuerwehr – in drei Minuten am Einsatzort ist die Vorgabe.

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Leutnant Yvan Fatton und Benjamin Wolfisberg in der temporären Feuerwehr-Einsatzzentrale: dem Hangar des Papyrus-Hunter.

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Kommandant Rolf Imoberdorf und Adjutant Major Sebastian Klein.

«In den letzten Jahren haben wir den jährlichen Wiederholungskurs (WK) überwiegend am Heimatstandort Payerne durchgeführt», erläutert der Kommandant des Lufttransportkommandos 1, Rolf Imoberdorf. Man merkt dem Oberstleutnant im Generalstab an, dass er den diesjährigen WK vom 5. bis 23. Oktober 2020 gerne in voller Länge an einem anderen Ort durchführen kann. Ausserhalb der Region, die die Piloten des Kommandos so gut kennen wie ihre Westentasche. Ausserhalb der gewohnten Infrastruktur, in der Wartungsarbeiten und Sicherung mit routinierter Selbstverständlichkeit ablaufen. Ausserhalb des Altbekannten. Eine Herausforderung für die Truppe. Und eine Motivation.

«Topographisch ist die Region vielseitig und anspruchsvoll und der Flugplatz St. Stephan steht uns während der Übungen praktisch exklusiv zur Verfügung, sodass ziviler Flugbetrieb dort nicht gestört wird», erklärt Imoberdorf einige der Beweggründe für die Entscheidung, nach St. Stephan zu kommen. Auch das KUSPO an der Lenk spielt eine gewichtige Rolle für die Unterbringung der Truppe. Genauso wie die grosse Unterstützung durch die Gemeinden der Region, aber auch durch den Hunter-Verein.

Mensch und Material in Bewegung

Fünf Helikopter stehen am regnerischen Morgen des 16. Oktober auf der Piste des Flugplatzes. Zwei kleine Eurocopter EC635 und zwei der mittelgrossen Super Puma-Helikopter. Ein Tanklastzug sorgt für den notwendigen Treibstoff. Piloten, Ausbilder und Mannschaften stehen für Briefings neben den Fluggeräten. In leuchtend gelben Warnwesten sorgen Posten für die notwendige Sicherheit, während wenige Meter weiter hinter einem Elektrozaun eine Herde Kühe steht und daran erinnert, dass wir uns im Simmental befinden. Und während der erste Super Puma zur Startzone rollt, wird ein weiterer bereits auf die Piste geschleppt, um von der nächsten Crew für den Einsatz vorbereitet zu werden. Zu Spitzenzeiten sind bis zu zehn Helikopter von St. Stephan aus im Einsatz.

Rund 450 Menschen sind für die Übung ins Simmental gekommen und damit wird klar, dass die Helikopter und ihre Piloten, die für jedermann sicht- und hörbar mit ihren Lasten durch das Simmental surren, nur die Spitze des Eisbergs sind. «Für die Routine-Checks der Helikopter und kleinere Reparaturen haben wir Personal und Material vor Ort», sagt Imoberdorf, «aber für grössere Arbeiten müssten die Helis wieder zur Basis in Payerne». Doch nicht nur Techniker sind gefragt. Auch die Feuerwehr hat das Lufttransportkommando gleich mitgebracht: «Wir üben auch das ‹Hot-Refueling›, also das Betanken bei laufendem Rotor . Dabei muss aus Sicherheitsgründen stets ein Feuerwehrfahrzeug am Helikopter einsatzbereit sein», so Imoberdorf weiter.

Musikgesellschaften Lenk und St.Stephan zur Fahnenübergabe

Im Gespräch zeigt sich Kommandant Imoberdorf beeindruckt von der positiven Aufnahme in der Bevölkerung. Gleich zu Beginn des Kurses erfolgte am 9. Oktober eine Fahnenübergabe, die von den Musikgesellschaften aus Lenk und St. Stephan musikalisch untermalt wurde. Keine Selbstverständlichkeit für die Truppe und gerade deshalb für Imoberdorf von besonderer Wichtigkeit: «Dass wir mit einer solchen Herzlichkeit empfangen wurden, erfüllt uns mit Freude», so Imoberdorf. Und bedankt sich bei der Bevölkerung für das Verständnis für die Unannehmlichkeiten am Boden und in der Luft, die mit der Übung verbunden waren: «Mein Dank gilt allen, die diese Übung in St. Stephan mit ermöglicht haben!», so Imoberdorf. Und er schliesst dabei nicht nur die Gemeindeverwaltungen, den Flugplatzbetreiber und den Hunter-Verein mit ein, sondern auch die Einwohner des Obersimmentals, die den Flugbetrieb der vergangenen Wochen deutlich zu spüren bekamen. «Wir konnten hier vieles üben, wiederholen und auch neu dazu lernen – und wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und das Verständnis der Einwohner», macht Imoberdorf deutlich.

Erstellt am: 23.10.2020

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