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Infoveranstaltung zur Zukunft des Flugplatzes St. Stephan

Planungssicherheit soll zukünftige Nutzung beflügeln

Rund 80 Interessierte fanden sich am vergangenen Donnerstag, 1. Dezember im Schulhaus Moos ein, um die Info-Veranstaltung der Gemeinde St. Stephan zur Zukunft des Flugplatzes St. Stephan zu verfolgen. Der Platz, der derzeit noch im Eigentum des Schweizer Militärs steht, soll dabei in die Hände einer neuen Immobiliengesellschaft gehen, die wiederum Investor Urs Baumann und – mit einer Minderheitsbeteiligung – der Gemeinde St. Stephan gehören soll. Auch zukünftig soll die fliegerische und sonstige Nutzung möglich sein, doch hofft Gemeinderatspräsident Albin Buchs durch die geklärten Verhältnisse auch auf neue Impulse von Privaten.

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Planungssicherheit soll zukünftige Nutzung beflügeln

© Armin Berger

Investor und Verwaltungsratspräsident der Prospective Concepts Aeronautics AG Urs Baumann (vorn) mit Rolf Imoberdorf von der Luftwaffe, im Hintergrund Gemeindepräsident Albin Buchs.

Mit einem grossen Aufgebot konnte Gemeindepräsident Albin Buchs aufwarten: Insgesamt zehn Personen, darunter Planer, Investoren, Vertreter von armasuisse und der Luftwaffe sowie der Gemeinde stellten sich den aufmerksamen Ohren und durchaus kritischen Blicken der Besucher des Info-Anlasses. Und der war vollgepackt mit Informationen: Rund eineinhalb Stunden dauerten die Vorträge der beteiligten Seiten – und die waren ausnahmslos knapp gehalten und prägnant.

Viel Vorbereitungsarbeit geleistet

Da die Schweizerische Eidgenossenschaft den Flugplatz St. Stephan veräussern möchte und die Gemeinde St. Stephan das rund 400000 Quadratmeter grosse Areal als Schlüssel für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde sieht, sollen die bisherigen Nutzungen weiterhin erhalten und zusätzliche Nutzungen durch aviatisch und nicht-aviatisch tätige Unternehmen möglich und attraktiv werden. Platz also für auswärtige Unternehmen mit Bezug zur Fliegerei aber auch für Gewerbe aus St. Stephan.

Echte Alternativen zu einer Umnutzung gibt es kaum. Denn da die Schweizer Armee den Flugplatz nicht bzw. nur noch vereinzelt für Übungen nutzen möchte, würde sie das Areal sonst nicht weiter pflegen und Instandhalten. Mittelfristig wäre das mit einer vollständigen Einstellung des Flugbetriebs und eventuell einer Schliessung des gesamten Areals verbunden. Ein Zustand, an dem niemand wirklich Interesse hat.

Eckpfeiler des Konzepts: Gemeinde und PCA gehen Hand in Hand

Für die Regelung der Eigentumsverhältnisse soll der grösste Teil des heutigen Flugplatzareals an eine neue Immobiliengesellschaft übertragen werden. Das Gelände, das heute vollständig im Besitz der armasuisse steht, soll mit Ausnahme der Betankungseinrichtungen in die Immobiliengesellschaft übergehen. Die Flächen, die für eine allgemeine gewerbliche Nutzung vorgesehen sind, sollen dann an die Gemeinde St. Stephan weiter übertragen werden. Das eigentliche Flugplatz-Areal mit den vorzugsweise aviatisch genutzten Anlagen soll im Baurecht an die Betreibergesellschaft PCA von Urs Baumann übertragen werden.

Aviatische Nutzungsmöglichkeiten sollen kaum erweitert werden – aber stärker ausgenutzt

Die fliegerische Nutzung des Platzes soll bei der Umnutzung zu einem zivilen Flugplatz nicht wesentlich erweitert werden: Wie bisher soll eine Nutzung als Werkflugplatz erfolgen und neu eine Nutzung für touristische und Geschäftsreiseflüge mit Reiseziel im Obersimmental möglich sein.

Weiterhin sollen gelegentliche Schulungsflüge möglich und eine Nutzung als Ausweichplatz für den Flugplatz Saanen erfolgen, wenn dort aus Wettergründen oder wegen planmässiger Schliessungen keine Landungen möglich sind – z.B. während des Polo-Turniers.

Der Segelflugbetrieb bleibt – wie bisher – dem Flugplatz Zweisimmen vorbehalten, die Nutzung durch Modellflieger bleibt beschränkt auf die Mitglieder des einheimischen Modellflugvereins.

Das Potenzial von 4500 Flugbewegungen soll allerdings besser ausgenutzt werden – so das erklärte Ziel der Beteiligten. Denn mit den heutigen knapp 1000 Flugbewegungen ist noch viel Luft nach oben für eine intensivere fliegerische Nutzung.

Speziell die Nutzung als «Werkflugplatz» spielt derzeit nur eine untergeordnete Rolle, doch mit einer denkbaren Ansiedlung von fliegerisch tätigen Unternehmen könnte sich dies ändern. Und so betonte Gemeindepräsident Albin Buchs auch die Notwendigkeit, jetzt für klare Verhältnisse zu sorgen: «Nur durch Zuverlässigkeit und Planungssicherheit werden sich zukünftig weitere Unternehmen am Flugplatz St. Stephan niederlassen!»

Über Geld spricht man (noch) nicht

Fotostrecke

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© Armin Berger

Ein grosses Expertenaufgebot informierte in St. Stephan über die Zukunftspläne für den Flugplatz St. Stephan – geleitet von Gemeindepräsident Albin Buchs.

Keine Aussagen wollte die Gemeinde über die Kosten der Umnutzung des Flugplatzes zum jetzigen Zeitpunkt machen. Nicht nur, dass die Gemeinde als Minderheitsaktionärin der geplanten Immobiliengesellschaft entsprechend anteilig den Flugplatz von der armasuisse kaufen muss. Auch ist eine komplette Neuerschliessung des Areals mit Wasser, Abwasser, Elektrizität und Telekommunikation erforderlich. Welche Summen dafür voraussichtlich erforderlich sein werden, blieb an diesem Abend noch offen.

Erstellt am: 10.12.2022

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