Erfolgreiche Zwillingsschwestern aus Zweisimmen
Alles begann beim FC Obersimmental
Die 16-jährigen Zwillingsschwestern Rilana und Selina Ueltschi waren schon als Kinder sehr sportlich. Beide wären sicher gute Läuferinnen oder Skifahrerinnen geworden. Der Zufall wollte es jedoch, dass beide beim Fussball landeten. Heute spielen sie bei YB im Kader der U-19. Ebenfalls sind beide im Team der Schweizer U-19-Fussball-Nati.
Zwillingsschwestern sind im Fussball sehr erfolgreich
«Meine Schwester war beim FC Obersimmental schnuppern und sagte mir, komm doch einmal mit», erklärte Selina Ueltschi. Aus «mal schnuppern» wurden immer mehr Trainings. «Wir spielten als 7-jährige mit den Jungs in unserem Alter, das machte Spass», so Rilana. Gibt es keine Probleme, wenn man als Mädchen mit den Jungs spielt? «Überhaupt nicht. Wir hatten es sehr gut mit ihnen. Zudem waren wir einigen körperlich überlegen. In der Schule spielten wir mit ihnen in der Pause Fussball», so die beiden Schwestern.
Freude am Fussball haben ist das eine, als junge Frau erfolgreich und konsequent ihren Weg in diesem harten Sport zu gehen, ein anderes. «Unsere Mutter war früher Fussballerin und von ihr haben wir viel mitbekommen. Sie ist es auch, die uns als Kinder und Jugendliche zu den Fussballspielen begleitete», sagt Selina. Nach Meisterschaftsspielen haben nicht nur die Eltern eine Meinung zum Verlauf des Matches. Die beiden Schwestern diskutieren sehr gerne über das, was man hätte besser machen können. Deshalb verwunderte es nicht, dass die beiden talentierten Fussballerinnen den Weg zum FC Thun fanden.
Rilana Ueltschi absolviert zurzeit die Sporthandelsschule Feusi in Bern und schliesst die Ausbildung in zwei Jahren ab. Wenn es die Zeit zulässt, geht Rilana gerne Skifahren und unternimmt etwas mit ihren Kollegen. «Dafür bleibt mir allerdings wegen den vielen Trainings nur wenig Zeit.» Rilana strebt eine Profikarriere im Fussball an. Wunschverein wäre das englischen Team Chelsea.
Selina Ueltschi ist an der Technischen Fachschule in Ausbildung zur Polymechanikerin und besucht berufsbegleitend die BMS. Profifussballerin beim FC Arsenal ist ihr grosser Wunsch. Wenn nicht, bleibt Selina in der Schweiz und macht hier Karriere im Fussball.
Ihr bisheriger Werdegang begann 2012 und besteht aus drei Jahren beim FC Obersimmental, vier Jahren beim FC Thun und seit 2018 gehören sie zu den YB-Frauen (davon ein Jahr mit Doppellizenz zum FC Thun).
Selina und Rilana waren beide im Kader der U15-Regionalauswahl Bern-Jura, als ich 2017 Assistenztrainerin war. Danach haben sie in der U15 immer wieder ein paar Trainings besucht, aber hauptsächlich bei Thun trainiert und gespielt. Ich kenne Selina und Rilana also bereits seit meinen ersten Trainerjahren und durfte ihre Entwicklung seither mitverfolgen, was die Arbeit mit ihnen natürlich sehr speziell macht. Seit diesem Sommer sind beide nun im U19-Kader und trainieren vier Mal pro Woche bei mir.
Wie erleben Sie die zwei im Training?
Die Einstellung von Selina und Rilana ist in jedem Training vorbildlich und sie arbeiten sehr hart an sich. Obwohl beide sehr unterschiedliche Spielerinnen sind, zeichnet sie der Wille, jedes Trainingsspiel und jeden Wettkampf gewinnen zu wollen, aus. Wenn die beiden im Training in unterschiedlichen Teams sind, gibt es kein Halten mehr. Die Duelle zwischen den beiden sind sehr intensiv, aber trotzdem immer fair.
Etwas was noch wichtig wäre?
Beide haben hohe Ansprüche und Erwartungen an sich selbst. Dies hat oft viele Vorteile, jedoch auch ein paar Nachteile. Ich wünsche beiden, dass sie auch einmal mit einer Leistung zufrieden sein können. Zusätzlich hoffe ich, dass sie diesen unbedingten Drang, immer gewinnen zu wollen, beibehalten.
Erstellt am: 03.09.2020