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Kastlanschiessen in Wimmis

Ein Brauch aus dem 15. Jahrhundert

Die Stadt Bern kaufte damals die Landschaft des Nieder-Simmentals und setzte einen Kastlan im Schloss Wimmis ein. Wurde ein neuer Kastlan gewählt, wurde dieser mit dem traditionellen Brauch empfangen. Dabei musste er schwören, dass er die Rechte, Bräuche und die Freiheit der Nieder-Simmentaler respektiere. Beim Schloss gab es dann ein richtiges Volksfest mit Musik und Gaukler.1979 ergriff ein Schützen-Mitglied die Initiative, die Veranstaltung wieder an den ursprünglichen Ort zu bringen und wieder zu beleben. Dieses Jahr nahmen 143 Schützen teil.

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Kastlanschiessen in Wimmis

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Die Kunst der Zeiger ist traditionelle Handarbeit und sehr anstrengend, weil sie während des Schiessens immer wieder ins Schürli zurück müssen.

Wie früher legten sich die Schützen am Kastlanschiessen in Wimmis einfach auf den Boden.

Der «Schützenstand» ist wie anno dazumal.

Die Stadt Bern kaufte damals die Landschaft des Nieder-Simmentals. Von da an wohnte immer ein Kastlan im Schloss Wimmis. Immer wenn ein neuer Kastlan gewählt wurde (das passierte so zirka alle sechs Jahre) wurde dieser von einer Delegation, bestehend vom Venner mit dem Feldzeichen und einigen Trommlern und bewaffneten Männern beim Kapf in Reutigen empfangen. Dort musste er schwören, dass er die Rechte, Bräuche und die Freiheit der Nieder-Simmentaler respektiere. Dann bekam er Geschenke und durfte die Grenze zwischen Thun und dem Tal passieren. Beim Schloss gab es dann ein richtiges Volksfest mit Musik und Gaukler. Für die Männer wurde in der Spissi, eine Anhöhe zwischen Niesen und Burgfluh, ein Schiessen im Jahr 1663 veranstaltet. Der erste Preis war dazumal Stoff für eine Hose. Mit den Jahren flaute das Interesse an diesem Anlass etwas ab, ja es wurde sogar im Hasli etwas weiter unten abgehalten. Erst im Jahre 1979 ergriff ein Schützen-Mitglied die Initiative, die Veranstaltung wieder an den ursprünglichen Ort zu bringen. Geschossen wird im Freien und das Programm ist hart. Zwei Einzelschuss in je einer Minute, dann drei Schuss in einer Minute, zum Schluss fünf Schuss in neunzig Sekunden. Mit den modernen automatischen Waffen heute sicher etwas weniger schwierig zu machen, als früher mit den damals gängigen Gewehren und später Karabinern. Das Kastlanschiessen ist weit herum bekannt, so kommt jeweils eine Gastgruppe Schützen aus dem Baselbiet und sogar aus Deutschland sind regelmässig Schützen da. Eine Auszeichnung von eben diesem Anlass ist sehr gefragt. Mit heuer 143 teilnehmenden Schützen, das gab es seit 15 Jahren nicht mehr, zum ersten Mal durften die Organisatoren drei neue Gruppen aus der Schützengesellschaft Zwingen aus dem Baselgebiet sowie zwei Jungschützengruppen aus Heiligenschwendi begrüssen. Für alle Teilnehmer war das Kastlanschiessen wieder ein besonderes Erlebnis. Bei wechselndem Sonnenlicht und dem bekannten Spissiwind ist es für jeden Schützen immer wieder eine Herausforderung. Das traditionelle Zeigen der Resultate von Hand mit den speziellen Zeigerkellen ist eine Kunst und ein Erlebnis, welches nur noch selten zur Anwendung kommt und längst nicht mehr jeder Schütze weiss die Kellen zu lesen. Nach erfolgtem Schiessbetrieb konnte beim kameradschaftlichen Zusammensein die besten Gruppen und Einzelschützen geehrt werden. Der Gewinner konnte die maximale Punktezahl von 40 Punkten und einem Tiefschuss von 99 vorweisen. Generell erzielte die Hälfte der Schützen ein Kranzresultat. Im Rahmen der Rangverkündigung wurden auch all den vielen Helfern vom Schützenverein Wimmis ein grosser Dank ausgesprochen. Allen voran Hansueli Lehnherr, der während vielen Jahren das Kastlanschiessen organisiert hatte und nun das Amt abgibt.

Erstellt am: 10.08.2017 / letzte Änderung: 10.08.2017

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