Die Ausgangslage war ausgesprochen spannend: Noch am Mittag lagen vergangenen Samstag auf der Hannigalp ob Grächen zehn Schwingerinnen mit je zwei Siegen an der Ranglistenspitze. Ganz vorne lag die Diemtigtalerin Melissa Klossner mit zwei Siegen und einem Gestellten und 29 Punkten, gefolgt von Angela Riesen (ebenfalls Bernerin) und Isabel Egli (Frauenschwingklub Steinhuserberg) mit je 28.75 Punkten.

Auch nach fünf Gängen waren die Spitzenschwingerinnen immer noch dieselben und der Schlussgang zwischen den beiden Bernerinnen Angela Riesen und Melissa Klossner die logische Folgerung daraus. Riesen hatte sich mit zwei weiteren Siegen ganz nach vorne gearbeitet und hatte 48.50 Punkte, während Klossner mit einem Sieg gegen Isabel Egli im vierten und einem Gestellten gegen Fränzi Rickenbacher im fünften Gang einen Punkt dahinter auf Rang zwei lag.

Der Schlussgang dauerte über die volle Zeit von zehn Minuten und endete gestellt, was Angela Riesen zum Festsieg reichte. Die 20-jährige Helgisriederin konnte mit ihrem Punktevorsprung einen gestellten Gang in Kauf nehmen, während Melissa Klossner alles versuchte, um zu siegen – leider vergeblich. Nichtsdestotrotz ist die 23-Jährige vom Horboden zufrieden über den erreichten dritten Rang und den Verlauf des Eidgenössischen für sie. Dies, nachdem die kräftezehrende Saison zumindest zum Schluss nicht unbedingt zu ihren Gunsten verlaufen war: «Anfangs Saison verwendete ich eher zuviel Energie – gegen Ende Saison ging mir etwas die Kraft aus.» So stimmte sie das Eidgenössische zum Saisonschluss mit dem gestellten Schlussgang durchaus versöhnlich. Es wird auf alle Fälle spannend bleiben, die Schwingsportkarriere der Diemigtalerin weiter mitzuverfolgen. Die Schlussgangteilnahme am heurigen Eidgenössischen der einzigen Vertreterin aus dem Simmental wird sich hoffentlich in Bälde wiederholen.