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Alter Bergahorn im Färmeltal wurde aus Sicherheitsgründen gefällt

Das Färmeltal ist bekannt für seine einzigartigen Bergahorne – gerade im Herbst zaubern sie wunderbare Verfärbungen ins Tal. Die geschützte Baumgruppe im Zil, unmittelbar oberhalb des Turn- und Spielplatzes des alten Färmelschulhauses, musste nun sicherheitshalber um einen Baum geschmälert werden: Dies nachdem dem uralten Bergahorn im vergangenen Winter durch Schneelast bereits einige grosse Äste brachen. Rolf und Heinz Schwarz machten sich vergangenen Freitag daran, diesen Baum zu fällen – ein nicht ganz einfaches Unterfangen!

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Alter Bergahorn im Färmeltal gefällt

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© Luzia Wyssen

Ein letztes Bild der geschützten Baumgruppe, bevor der alte und kranke Bergahorn (in der Mitte vorne links) vergangenen Freitag gefällt wurde.

© Luzia Wyssen

Der alte und kranke Bergahorn ist gefällt – im Mai wurde durch Revierförster Roland Perren jedoch bereits sein Nachfolger als zarter Jungbaum (im Vordergrund) gepflanzt und mit einer Umzäunung geschützt.

© Luzia Wyssen

Auf dem Stock des alten Bergahorns – nach dem Fällen und vor dem Aufräumen: Heinz und Rolf Schwarz hatten den schwierigsten Teil der Arbeit hinter sich und waren zufrieden, dass alles wunschgemäss abgelaufen war.

© Luzia Wyssen

Bevor Rolf Schwarz hoch oben im Baum einzelne Äste absägte, sprach er sich vorgängig mit Vater Heinz ab.

Gerade das Färmeltal ist bekannt dafür, dass die vielen Bergahorne, die da oben stehen, dem sonst schon einzigartig schönen Tal im Herbstmonat eine ganz spezielle Note verleihen. Nicht weiter erstaunlich, dass es mitunter auch das «goldene Tal» genannt wird.

Der Bergahornbestand im Zil ist mit seinen rund 20 Bäumen geschützt. So macht ein krankheitsbedingtes und daher notwendiges Fällen eine Ersatzpflanzung erforderlich. Zudem muss wegen der Baugesetzgebung – basierend auf dem kantonalen Naturschutzgesetz – vorschriftsgemäss eine Zustimmung durch den Regierungsstatthalter eingeholt werden. Die entsprechenden Gesuchsakten, den altersschwachen Bergahorn betreffend, lagen zudem bis Ende April bei der Bauverwaltung St. Stephan auf. Es gingen keine Einsprachen ein, so dass nur noch auf die Natur Rücksicht genommen werden musste: Da die Baumgruppe als Brutort verschiedenster Vogelarten dient, wurde beschlossen, den kranken Baum nicht vor dem Herbst zu fällen.

Am 22. Oktober war es dann so weit: Forstunternehmer Rolf Schwarz hatte den Auftrag des Revierförsters von Lenk und St. Stephan schon einige Zeit davor erhalten und am vergangenen Freitag wurde der alte und kranke Zwillingsbergahorn nun gefällt. «Der alte Bergahorn wurde im Laufe der Jahre vermutlich immer mehr gespalten,so dass sich die Rotfäule gut ansetzen konnte. Der letzte Winter mit den vielen, schweren Schneemassen hat ihm zusätzlich noch zugesetzt und durch die Schneelast waren bereits einige Äste abgebrochen, so dass es nun aus Sicherheitsgründen an der Zeit war, den geschützten Baum zu fällen», erläuterte Revierförster Roland Perren.

Kurz vor acht Uhr begann Rolf Schwarz zusammen mit seinem Vater Heinz die Vorbereitungen auf dem Holzplatz: Nachdem der eine Zwillingsbaum relativ einfach zu fällen war, bereitete der zweite, hängende Teil mehr Kopfzerbrechen. Um die sich in unmittelbarer Nähe befindenden Hausdächer, Telefonleitungen sowie Weidezäune nicht zu beschädigen, wurde zuvor schon entschieden, den alten Bergahorn auf den unmittelbar darunter liegenden Turn- und Spielplatz zu fällen.

So stieg Rolf Schwarz mit seiner gut acht Kilo schweren Holzerausrüstung den Baum hoch, was bei einem Hartholz wie es der Ahorn eben ist, bedeutend beschwerlicher ist, als etwa bei einer Fichte. Doch der 34-jährige Forstwart machte dies routiniert und mit einer beeindruckenden Gelassenheit, besprach sich zwischendurch immer wieder mit Vater Heinz und sägte so einen um den anderen entscheidenden Ast ab. Mit Riesengetöse knallten diese jeweils zu Boden und zersplitterten völlig. «Hartholz eben», meinte Heinz dazu lediglich.

Als der Hauptharst der Äste runtergesägt war, ging es noch ums Eingemachte: Mit der Motorsäge musste Rolf von verschiedenen Seiten den verbleibenden Baumstrunk des alten Bergahorns ansägen, bis er endlich durchgesägt war. Vater Heinz erledigte den Rest mit einem am Traktor befestigten Zugseil, das den alten Bergahorn nach trotziger Gegenwehr schliesslich zu Fall brachte – und zwar schadlos und mitten auf den vorgesehenen Platz. Gemeinsam lösten Vater und Sohn die doch recht knifflige Aufgabe ruhig und überlegt.

Erstellt am: 29.10.2021

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